Es war das erste offizielle Treffen der Präsidenten beider Länder seit Trumps Amtsantritt am 20. Januar 2017. Zuvor führten Trump und Putin lediglich inoffizielle Gespräche beim G20-Gipfel in Hamburg im Juli 2017 und beim APEC-Treffen im November 2017.
Trump hatte vor seiner Wahl zum US-Präsidenten wiederholt behauptet, das Verhältnis zu Russland deutlich verbessern zu können.
Am 27. Juni 2018 trafen sich John R. Bolton, seit April 2018 US-Sicherheitsberater, und Putin, um Einzelheiten des Gipfels und andere bilaterale Fragen zu erörtern. Am 28. Juni kündigten das Weiße Haus und der Kreml den Termin und Ort des Gipfeltreffens an.[2]
Kurz vor dem Treffen nahm Trump am NATO-Gipfel 2018 in Brüssel teil[5] und besuchte dann die britische Ministerpräsidentin Theresa May.[6]
Drei Tage vor dem Treffen stellte die US-Justiz durch Sonderermittler Robert Mueller zwölf russische Geheimdienstmitarbeiter wegen der Hackerangriffe während des US-Wahlkampfs 2016 unter Anklage.[7]
Der nationale US-Geheimdienstdirektor Dan Coats äußerte am Tag vor dem Gipfeltreffen, Russland sei der „aggressivste ausländische Akteur“ bei Cyberattacken. Die Bedrohung durch solche Attacken habe einen „kritischen Punkt“ erreicht. Die digitale Infrastruktur werde „buchstäblich angegriffen“.[8]
Die bilateralen Gespräche zwischen Trump und Putin fanden im gotischen Saal des Präsidentenpalais statt. Ihnen folgte ein Arbeitsessen in der Spiegelhalle.[9]
Rezeption
Im Economist wurde der Gipfel eine Demütigung Trumps genannt. Der „selbstgefällige“ Putin habe Trump zum Laufburschen degradiert („Mr Trump looked, at best, a mug.“)[10]
In den USA einte der Eindruck des Gipfels Unterstützer und Gegner Trumps in den Medien in der Einschätzung, dass dieser sich in Helsinki blamiert habe. Die Medien in Russland und anderen osteuropäischen Ländern verwiesen derweil darauf, dass der Gipfel kein konkretes Resultat hervorgebracht und sich in gegenseitiger Lobhudelei erschöpft hätte.[11]
Auswirkungen
Die russische Seite hatte gehofft, die Beziehungen würden sich nach einem persönlichen Treffen verbessern, auch wenn Präsident Trump von der absoluten Mehrheit des amerikanischen Parlaments (in der russischen Sprachregelung pauschal der „Russophobie“ bezichtigt) in Bezug auf die Sanktionen gegen Russland die Handlungshoheit entzogen worden war. Umso enttäuschter war Russland, als nicht das Parlament, sondern das Weiße Haus am 8. August 2018, keinen Monat nach dem Gipfel, neue Sanktionen gegen Russland verhängte.[12]
Sonstiges
Helsinki war 1975 der Schauplatz der Unterzeichnung des Helsinki-Abkommens, nach einer Reihe von Treffen, die die Spannungen zwischen dem Westen und dem Warschauer Pakt während des Kalten Krieges verringern sollten.
Auf dem Weg zum Gipfel flog die Maschine Putins kurzzeitig im estnischen Luftraum – der Teil der NATO ist –, ohne dafür eine Genehmigung zu haben.[13]