Giovanna Amati

Giovanna Amati (* 20. Juli 1959 in Rom)[1] ist eine ehemalige italienische Automobilrennfahrerin und die bisher letzte Frau, die an einem Qualifying für ein Formel-1-Rennen teilnahm.

Karriere

Giovanna Amati wurde 1959 als Tochter eines wohlhabenden italienischen Geschäftsmannes geboren. 1978 wurde sie im Alter von 18 Jahren Opfer einer Entführung, aus der sie erst nach über 70 Tagen durch Lösegeldzahlung freikam. Danach schlug ihr Freund aus Kindertagen Elio de Angelis ihr vor, in einer Rennfahrerschule zu beginnen, wo sie erste Erfahrungen im Motorsport sammelte.[2]

Von 1981 bis 1984 partizipierte sie in einer Vorläuferserie der heutigen Formel Abarth und konnte dort einige Rennen gewinnen. Die nächsten zwei Saisons bestritt die Italienerin in der italienischen Formel 3 und konnte dort ebenfalls achtbare Ergebnisse erzielen. 1987 gelang ihr der Aufstieg in die europäische Formel 3000. Hier konnte sie sich nur gelegentlich qualifizieren und bis 1991 keine Meisterschaftspunkte erzielen, wobei sie die Saison 1989 in der japanischen Formel 3000 bestritt. Ihr jahrelanger Verbleib in dieser Motorsportklasse ist wohl auf ihre Zahlungsfähigkeit zurückzuführen.

Vor Beginn der Saison 1992 konnte Amati aufgrund ihrer guten Beziehungen zu Benetton-Teamchef Flavio Briatore ihre ersten Erfahrungen in einem Formel-1-Boliden sammeln. Im selben Jahr wurde sie vom in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Team Brabham unter Vertrag genommen, um dieses finanziell zu stabilisieren. Da sie keine konkurrenzfähigen Rundenzeiten erzielen konnte und sich in jeder Qualifikation als 30. und damit Letzte nicht für das Rennen qualifizieren konnte, wurde sie zum Großen Preis von Spanien durch den Debütanten und späteren Weltmeister Damon Hill ersetzt.

1993 gewann Amati die Frauenwertung im europäischen Porsche Supercup und errang von 1994 bis 1996 in der Ferrari Challenge einige Podestplätze. 1998 und 1999 fuhr sie in der International Sports Racing Series der FIA und nahm auch an diversen anderen Sportwagenrennen teil.

Heute ist Amati in ihrem Heimatland Italien als Journalistin tätig und arbeitet unter anderem bei Formel-1-Übertragungen des TV-Senders Rai Uno mit.

Statistik

Formel-1-Ergebnisse

Jahr Team Chassis Motor 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 WM Punkte
1992 Motor Racing Developments Ltd Brabham BT60B Judd V10 RSA
DNQ
MEX
DNQ
BRA
DNQ
ESP SMR MON CAN FRA GBR GER HUN BEL ITA POR JPN AUS 0
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Sebring-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1998 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Prototype Technology Group BMW M3 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Craig Carter Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Andy Petery Ausfall Kupplungsschaden

Einzelnachweise

  1. Giovanna Amati auf FIA Results and Statistics, abgerufen am 21. Juli 2024.
  2. Etienne Caillebotte: Gang, captivité & F1 : l'incroyable histoire de Giovanna Amati auf redbull.com, abgerufen am 21. Juli 2024.