Über seine Ausbildung ist nichts bekannt, wahrscheinlich erhielt er gemeinsam mit dem Bruder erste Anleitungen in der Werkstatt des Vaters Gaspare Serpotta († 1669). Die meisten seiner Biographen gehen davon aus, dass er seine weiteren bildhauerischen Fertigkeiten in Rom geschult hat, da seine Skulpturen stilistisch den Zeitgeist der römischen Bildhauerschule im Umkreis Gian Lorenzo Berninis widerspiegeln. Seine Haupttätigkeit entfaltete er in Palermo, wo seine Arbeiten ab 1678 nachgewiesen sind.
Werk
Von seinem bildhauerischen Werk sind in Palermo unter anderem acht allegorischeStatuen von 1726/28 in der Kirche San Francesco d’Assisi und Heiligenfiguren in der Kirche Sant’Agostino erhalten geblieben. Seinen eigentlichen Ruhm begründet Serpotta auf meist monochrome Stuckmarmorarbeiten, die in zahlreichen Kirchen und OratorienSiziliens zu finden sind. Am bekanntesten sind seine Stuckdekorationen im Oratorio di San Lorenzo, dem Oratorio di Santa Cita und dem Oratorio del Rosario in Palermo. Typisch für seine Arbeitsweise ist die Gestaltung der Wanddekoration mit figürlichen Reliefs, die seine Freifiguren einrahmen.
Literatur
Ernesto Basile: Le Scolture e gli stucchi di Giacomo Serpotta. Società italiana di edizioni artistiche C. Crudo & C., Turin 1911.
Giovanni Carandente: Giacomo Serpotta. Eri edizioni RAI Radiotelevisione italiana, Turin 1967.
Donald Garstang: Giacomo Serpotta and the stuccatori of Palermo 1560–1790 (= Studies in Architecture. Bd. 22). A. Zwemmer Ltd., London 1984, ISBN 0-302-00550-1.
Silvana Lo Giudice (Hrsg.): I colori del bianco. Gli stucchi dei Serpotta a Palermo (= Conoscere e tutelare. Bd. 5). Salvare Palermo, Palermo 1996 (Ausstellungskatalog).