Die Ruine der Höhenburg liegt auf einer Hügelkuppe im Osten des Dorfes, oberhalb des Dorfbaches, der von der Seebodenalp in den See fliesst. Von der Knochenstampfe, einem am Bach gelegenen Schopf mit Wasserrad, in dem einst Düngemittel hergestellt wurde, führt ein Weg hinauf zur Gesslerburg.
Geschichte
Über die Entstehung und die Geschichte der Burganlage ist trotz archäologischer Untersuchungen nur sehr wenig bekannt. Aus der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts ist ein Adliger namens Recho nachgewiesen, der dem Benediktinerkloster im Hof Luzern neben anderen Gütern seine Besitztümer in Küssnacht schenkte. Vermutlich gehörte auch eine frühmittelalterliche Burganlage dazu. Die erste urkundliche Erwähnung stammt von 1263: «in castro nostro Chüssenach».
Vom Kloster ging Küssnacht 1291 durch Kauf an Rudolf I. von Habsburg über. Die Burgherren, die vom Haus Habsburg als Vögte eingesetzt wurden, traten als «Edle von Küssnach» auf. Ritter Eppo II. (1282–1315) verlangte als Vogt Steuern, Abgaben und Frondienste. 1302 kam es zu einem Streit mit den Leuten der Vogtei Küssnacht, bei dem der Vogt beinahe umgekommen sein soll.
In der Chronik der Stadt Zürich (1415) wird für das Jahr 1352 eine Fehde zwischen Zürich und den Eidgenossen einerseits und Herzog Albrecht II. von Österreich andererseits erwähnt.
Literatur
Ivo Zemp, Kaspar Michel, Markus Bamert, Valentin Kessler: Gesslerburg und Hohle Gasse mit Tellskapelle. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 790, Serie 79). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2006, ISBN 978-3-85782-790-7.
Eugen Schneiter: Die „Geßlerburg“ ob Küßnacht. In: Nachrichten der Schweizerischen Vereinigung zur Erhaltung der Burgen und Ruinen (Burgenverein), Heft 3, 22 (1949), S. 122 f. (PDF)