Die GDD wurde 1977 als Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherung gegründet und hat ihren Sitz in Bonn. Mit über 3800 Mitgliedern (Stand: Juli 2020) ist sie die größte deutsche Datenschutzvereinigung. Der Verein ist Mitunterzeichner der gemeinsamen Erklärung des AK Vorrat vom Januar 2007 zum Gesetzesentwurf über die Vorratsdatenspeicherung.
Am 18. November 2009 hat sich der als gemeinnützig eingetragene Verein durch Beschluss der Mitglieder in Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit umbenannt. Sie tritt für einen sinnvollen, vertretbaren und technisch realisierbaren Datenschutz ein und unterstützt Datenschutzbeauftragte und datenverarbeitende Stellen dabei, den Datenschutz und die Datensicherheit umzusetzen.
Die GDD ist Gründungsmitglied der im September 2011 gegründeten Confederation of European Data Protection Organisations (CEDPO), einer Dachorganisation europäischer Datenschutzorganisationen.[1] Die GDD richtet zusammen mit Datakontext-Tagungen die Datenschutzfachtagung DAFTA aus, die alljährlich im November in Köln stattfindet.
Seit 2013 vergibt der Verein jährlich den GDD-Datenschutzpreis, mit dem „das persönliche Engagement sowie die Leistungen von Persönlichkeiten gewürdigt werden sollen, die sich in Zeiten von Big Data und zunehmender Digitalisierung couragiert für die Stärkung des Grundrechts auf informationelle Selbstbestimmung eingesetzt haben“.[3]
Preisträger
2013:[4]Peter Schaar, für seinen „außerordentlichen und öffentlichkeitswirksamen Einsatz für das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung, den er vor und während seiner zehnjährigen Amtszeit gezeigt hat.“[5]
2014:[6]Jan Philipp Albrecht, für „seine besonderen Verdienste zur Fortentwicklung des Datenschutzes auf europäischer Ebene“[3]
2015:[7]Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, für ihr „ehrenhaftes und couragiertes Engagement“ gegen „großen Lauschangriff, Vorratsdatenspeicherung, Internetsperren und überbordende Kommunikationsüberwachung durch Geheimdienste“
2016:[8]Viviane Reding, für ihr „Engagement um die Schaffung der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung“
2017:[9]Jörg Eickelpasch, Referatsleiter im Bundesministerium des Innern, für sein „persönliche[s] Engagement“ bei der von ihm „maßgeblich mitverantwortet[en]“ Anpassung des BDSG an das neue Europäische Datenschutzrecht
2019:[11]Ranga Yogeshwar, Wissenschaftsjournalist, für seinen „mit Sachverstand und Augenmaß“ vorgetragenen Beitrag „zum Verständnis der Gesellschaft für die komplexen Zusammenhänge von Datenschutz und Datensicherheit“ und „für die Akzeptanz des Datenschutzes in der Praxis von Unternehmen“
2022:[14]Stefan Brink, Landesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit in Baden-Württemberg
2023:[15]Jörg Schieb, Journalist und Autor, für seine leicht verständliche Darstellung von Digital- und Datenschutzthemen
2024:[16]Katharina Zweig, Informatikerin, für Arbeiten zur Ethik von Algorithmen
Wissenschaftspreis der GDD
Der Verein vergibt jährlich den Bernd-Hentschel-Wissenschaftspreis der GDD sowie den Wissenschaftsförderpreis für Datenschutz und Datensicherheit. Mit dem GDD-Wissenschaftspreis werden herausragende wissenschaftliche Arbeiten in den Bereichen Datenschutz und Datensicherheit ausgezeichnet, die alle Exzellenzkriterien erfüllen
und einen hervorragenden Beitrag zur Fortentwicklung des Datenschutzrechts darstellen.
Der Vorstand der GDD hat einen wissenschaftlichen Beirat eingerichtet, der für die Gesellschaft beratend und unterstützend tätig ist. Der Wissenschaftliche Beirat besteht aus Experten in den Bereichen Datenschutz und IT-Sicherheit.[17]
Jörg Hladjk für seine Arbeit „Online-Profiling und Datenschutz – Eine Untersuchung am Beispiel der Automobilindustrie“
2007
Christian Schröder für die Arbeit: „Die Haftung für Verstöße gegen Privacy Policies und Codes of Conduct nach US-amerikanischem und deutschem Recht“
Erik-Oliver Blaß für die Arbeit: „Sicherer, aggregierender Datentransport in drahtlosen Sensornetzen“
Förderpreis: Stephanie Kesten für die Arbeit: „RFID aus Sicht der Konsumenten: Aspekte des Daten- und Verbraucherschutzes“
2008
Silke Jandt für die Arbeit: „Vertrauen im Mobile Commerce – Vorschläge für die rechtsverträgliche Gestaltung von Location Based Services“
Achim Büllesbach für die Arbeit: „Transnationalität und Datenschutz – Die Verbindlichkeit von Unternehmensregelungen“
Förderpreis: Dominik Herrmann für seine Arbeit: „Analyse von datenschutzfreundlichen Übertragungstechniken hinsichtlich ihres Schutzes vor Datenverkehrsanalysen im Internet“
2009
Ivan Martinovic für die Arbeit: „Security in Wireless Networks: A fresh Approach“
Britta Alexandra Mester für die Arbeit „Arbeitnehmerdatenschutz – Notwendigkeit und Inhalt einer gesetzlichen Regelung“
Nils Haag für die Arbeit „Rechtskonformes Direktmarketing auf Grundlage von Bonusprogrammen“
Förderpreis: Doris Schiöberg für ihre Arbeit: „A Peer-to-Peer Infrastructure for Social Networks“
2010
Julia Gerhards für die Arbeit: „(Grund-)Recht auf Verschlüsselung“
Anja Lehmann für die Arbeit: „On the Security of Hash Function Combiners“
Förderpreise: Andreas Dewald für seine Arbeit: „Detection and Prevention of Malicious Websites“, Sebastian Gerling für seine Arbeit: „Acoustic Side-Channel Attacks on Printers“
2011
Simon Bohnen für die Arbeit „Die BDSG-Novellen 2009/2010“
Andriy Panchenko für die Arbeit: „Anonymous Communication in the Age of the Internet“
Förderpreis: Jasmin Fladung für ihre Arbeit: „Compliance, Datenschutz und Social Media – Besonderheiten und Risiken im Rahmen der Personalarbeit“
Thomas Schneider, für seine Arbeit: „Engineering Secure Two-Party Computation Protocols – Advances in Design, Optimization, and Applications of Efficient Secure Function Evaluation“
Simon Burger für die Dissertation „Der Schutz gesundheitsbezogener Beschäftigtendaten“
2013
Stephan Pötters, für die Arbeit: „Grundrechte und Beschäftigtendatenschutz“
Christina Brzuska, für die Arbeit: „On the Foundations of Key Exchange“
Förderpreis: Raoul Kirmes, für die Arbeit: „Private IT-Forensik und private Ermittlungen; zwei Seiten einer Medaille?“
Stefan Drackert, für die Arbeit: „Die Risiken der Verarbeitung personenbezogener Daten – Eine Untersuchung zu den Grundlagen des Datenschutzrechts“
Yoan Hermstrüwer, für die Arbeit: „Informationelle Selbstgefährdung – Zur rechtsdogmatischen, spieltheoretischen und empirischen Rationalität der datenschutzrechtlichen Einwilligung“
Dominik Herrmann, für die Arbeit „Beobachtungsmöglichkeiten im Domain Name System: Angriffe auf die Privatsphäre und Techniken zum Selbstdatenschutz“
Förderpreis: Robin Fay, für die Arbeit „Analyse von alignmentunabhängigen Feature-Extraction-Verfahren in der Finger- und Venenbiometrie“
Steffen Kroschwald, für die Arbeit: „Informationelle Selbstbestimmung in der Cloud – Datenschutzrechtliche Bewertung und Gestaltung des Cloud Computing aus dem Blickwinkel des Mittelstands“
Tilman Frosch, für die Arbeit: „On Mitigation of Client-Side Attacks and Protection of Private Data“
Förderpreis: Céline Fabienne Lücken, für die Arbeit „Diskrepanz zwischen Datenschutzmaßnahmen und Datenschutzwahrnehmung in E-Administration – Lösungsansätze zur Überwindung von Informationsasymmetrien am Beispiel der Stadt Düsseldorf“
Tobias Jacquemain für die Dissertation „Der deliktische Schadenersatz im europäischen Datenschutzprivatrecht: Unter besonderer Berücksichtigung der Schadensbemessung“
Thomas Schwenke für die Dissertation „Private Nutzung von Smartglasses im öffentlichen Raum“
Steffi Haag für die Dissertation „Shadow IT – Insights from Multiple Research Perspectives“
Förderpreis: Andreas Schütz für die Masterarbeit „Sensibilisierung der Mitarbeiter von kleinen und mittleren Unternehmen für das Thema Informationssicherheit“
Tim Jülicher für die Dissertation „Medizininformationsrecht“
Tobias Dehling für „Communication of Information Privacy Practices in Consumer Information Systems“
Nachwuchspreis: Kerrin Mengel mit ihrer Arbeit „Privatheit per Verordnung? – Eine kultursoziologische Untersuchung aktueller Expertendiskurse bezüglich des Privacy by Design-Konzeptes vor dem Hintergrund der Umsetzung von Vorgaben der neuen europäischen Datenschutz-Grundverordnung (EU-Verordnung 2016/679)“
Stefan Michel für seine Dissertation „Bewertungsportale – Schnittstellen, Pfadabhängigkeiten und Konkurrenzprobleme des äußerungsrechtlichen und datenschutzrechtlichen Persönlichkeitsschutzes“
Marc Ohm für seine Dissertation „Software Supply Chain Angriffe – Analyse und Erkennung“
Förderpreis: Olaf Hoffmann, Masterarbeit „Lokale Webkonferenz-Artefakte, Bewertung der forensischen Aussagekraft und der Datensicherheit“
Sarah Rachut für ihre Dissertation „Grundrechtsverwirklichung in digitalen Kontexten“
Hossein Yalame für seine Dissertation „Advancing MPC: From Real-World Applications to LUT-Based Protocols“
Förderpreis: Agnes Lipp, Masterarbeit „Informationsrecht betroffenener Personen zu technischen und organisatorischen Maßnahmen (TOMs)“
Weblinks
www.gdd.de Offizielle Website der Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit e. V.
Einzelnachweise
↑About CEDPO. In: cedpo.eu. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. November 2018; abgerufen am 24. November 2018.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cedpo.eu