2009 waren etwa 950 Schüler an dem Gymnasium registriert. Der Lehrkörper bestand im Schuljahr 2009/2010 aus etwa 70 Lehrern.
Geschichte
1871 stellte die Stadt Düsseldorf einen Antrag an den preußischen Staat, eine zusätzliche „Bürgerschule“ zu errichten, die Schülern den Erwerb der sogenannten Mittleren Reife ermöglichen sollte. Als Fremdsprache sollte Französisch unterrichtet werden. 1872 nahm diese neue „Höhere Bürgerschule“ in der Düsseldorfer Innenstadt ihren Unterricht auf. Das preußische Kultusministerium hatte zusätzlich den Unterricht in Englisch zur Pflicht gemacht.
Im April 1888 wurde das Gebäude der Schule am Fürstenwall Nr. 100 nach Plänen von Stadtbaumeister Eberhard Westhofen eingeweiht[2] und 1896 zur „lateinlosen Oberrealschule“ erweitert, 1899 die Oberprima eingeführt.[3] Zwischen 1892 und 1900 besuchten bis zu 600 Schüler die Schule per Anno. Einer dieser Schüler war der spätere Schriftsteller Heinrich Spoerl, der in der Feuerzangenbowle die Originalität und Kauzigkeit damaliger Lehrer porträtierte. Im Jahre 1900 legten die ersten Schüler am Fürstenwall ihr Abitur ab. Einer von ihnen war Hugo Henkel.
1942 wurde das Schulgebäude am Fürstenwall von Bomben getroffen und brannte bis auf die Fassaden aus. 1945 begann der Unterricht an der Ellerstraße zusammen mit dem Lessing-Gymnasium im sogenannten Schichtunterricht. 1946 nannte sich die Schule nach den Widerstandskämpfern der Weißen RoseSophie und Hans Scholl in Geschwister-Scholl-Gymnasium um, um den Schülern und Lehrern Vorbild für politisches Engagement zu sein.
1961 bezog die Schule, in direkter Nachbarschaft zum Volksgarten, das jetzige Gebäude an der Redinghovenstraße.
2012 hatte der Rapper Casper im Rahmen einer Aktion des Radiosenders 1Live einen Auftritt auf dem Schulhof.
Im September 2015 wurden bei einem Einbruch in den Musikraum rund 60 Blasinstrumente im Wert von 50.000 Euro gestohlen.[4]
Von 1989 bis 2019 pflegte das Geschwister-Scholl-Gymnasium einen Schüleraustausch mit der Moskauer Schule Nr. 1234, der 2020 aufgrund der Coronapandemie und dem 2022 begonnenen Russischen Überfall in der Ukraine vorerst ruht.[5]
Schullandheim Hitzenlinde
Seit 1924 gehört dem Förderverein der Schule das Schullandheim Hitzenlinde. Es liegt im Gebiet der Stadt Leutkirch bei Friesenhofen und die Eschach fließt direkt am Haus vorbei. Wegen der intensiven Nutzung und der engen Bindung an die Schulgemeinde wird es auch „das zweite Haus“ genannt. Mindestens viermal nehmen Schüler im Laufe ihrer Schulzeit an Fahrten in das Heim teil.
1939 wurde die intensive Nutzung des Heimes durch die Schule (damals noch Oberrealschule am Fürstenwall) unterbrochen. Erst 1950 kam es wieder in die schulische Verwaltung der jetzt Geschwister-Scholl-Gymnasium genannten Schule zurück. Die Zähigkeit des Heimleiterpaares Jugel (1928–1958) sicherte in diesen schwierigen Jahren den Erhalt des Hauses. Am 14. September 1953 starb der Gründer des Heimes, Ernst Lüdemann, während eines Heimaufenthaltes auf einer Klassenwanderung.
Prominente ehemalige Schüler
Hugo Henkel (1881–1952), Chemiker und Industrieller, Erfinder des Waschmittels Persil
↑Rüdiger Esch: Electri_City: Elektronische Musik aus Düsseldorf. Suhrkamp Verlag, 2014, ISBN 978-3-518-73468-1 (google.de [abgerufen am 9. April 2020]).
↑Rüdiger Esch: Electri_City: Elektronische Musik aus Düsseldorf. Suhrkamp Verlag, 2014, ISBN 978-3-518-73468-1 (google.de [abgerufen am 9. April 2020]).