Die German Naval Yards Holdings GmbH ist eine deutsche Holding von Werften im Bereich der Kieler Förde, die German Naval Yards Kiel (vormals HDW-Gaarden) und Lindenau (Kiel) vereinte. Die Lindenau Werft wurde im Jahr 2023 verkauft[1]. GNYH gehört zur internationalen Privinvest-Gruppe.[2][3] Die deutsche Werftengruppe mit gut 1000 Beschäftigten erwirtschaftete 2014 einen Umsatz von rund 250 Mio. Euro.[4]
Das Unternehmen ist eine international tätige Schiffbau-Gruppe. Sie beschäftigt etwa 1000 Mitarbeiter und ist insbesondere mit dem Bau von Fregatten, Korvetten und der Reparatur von Marineschiffen beschäftigt. Bisher können Schiffe bis zu einer Gesamtlänge von 200 Metern auf Kiel gelegt werden. Neben den drei deutschen Werften gehören der Privinvest-Gruppe die französische Marinewerft CMN, die Royal-Navy-Ausgründung Isherwoods in Großbritannien sowie 75 % von Hellenic Shipyards in Griechenland.
GNYH ist eine 100%ige Tochter der europäischen Werftenholding Privinvest, die sich wiederum im Besitz der französischen Unternehmerfamilie Safa befindet. Insgesamt hat Privinvest bislang einen dreistelligen Millionenbetrag in seine deutschen Werften investiert.[5][1]
German Naval Yards ist spezialisiert auf Planung, Bau sowie Umbau großer Marineschiffe mit dem Schwerpunkt Fregatten, Korvetten und Patrouillenbooten.
Die Werft-Infrastruktur der Gruppe ermöglicht den Bau großer Schiffe. Unter anderem verfügt German Naval Yards über das größte Trockendock im Ostseeraum (426 Meter lang) und einen Kran mit einem Hubgewicht von bis zu 900 t;[6][7]
German Naval Yards Kiel entstand aus dem Überwasserschiffbau der Howaldtswerke-Deutsche Werft GmbH (HDW) und hat eine Marinetradition: Schiffe aller Fregattenklassen, die bei der deutschen Marine aktuell in Dienst sind, entstanden auf dieser Werft.[8] Die Unternehmensgeschichte der größten deutschen Werft HDW reicht bis zur Gründung einer Eisengießerei und Dampfkessel-Bauanstalt im Jahr 1838 zurück. 2011 wurde aus der HDW Gaarden GmbH zunächst die Abu Dhabi MAR Kiel GmbH, die 2015 in German Naval Yards Kiel umfirmierte.
German Naval Yards Holdings
Mit der Übernahme von Nobiskrug stieg Privinvest im Jahr 2009 in den deutschen Werftensektor ein. Dieser Einstieg wurde durch die Abu Dhabi MAR LLC, seinerzeit ein Gemeinschaftsunternehmen von Privinvest und Al Ain, realisiert. Kurze Zeit später übernahm Privinvest die von Al Ain gehaltenen Anteile an Abu Dhabi MAR und wurde damit zur Alleineigentümerin von Nobiskrug.[9]
German Naval Yards Kiel (ehemals die Werft HDW-Gaarden bzw. ADM Kiel) wurde 2011 Teil des Werftenverbundes, nachdem Gespräche über ein umfangreicheres Übernahmepaket an ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) zu keinem Ergebnis geführt hatten. 2013 erwarb Privinvest zudem die zuvor insolvente Lindenau-Werft.[10]
Privinvest ist heute die Alleineigentümer aller drei deutschen Werften. Im Jahr 2014 vereinte Privinvest seine drei deutschen Werftstandorte unter dem neuen Firmennamen German Naval Yards Holdings GmbH. In der Folge benannte GNYH die Kieler Marinewerft in German Naval Yards Kiel (GNY Kiel) um. Die Werftengruppe begründete diese Namensänderung mit einer Betonung des Marineschiffbaus und der vollständigen Übernahme der Eigentümerschaft durch Privinvest, deren deutsche Aktivitäten unter dem Dach der GNYH gebündelt wurden.[2]
Nach der Insolvenzanmeldung der Nobiskrug-Werft im Jahr 2021 wurde die Werft von der Flensburger Schiffbaugesellschaft (FSG) übernommen[11].