German Naval Yards Holdings

German Naval Yards Holdings GmbH
Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung 2009 (als Nobiskrug Beteiligungsgesellschaft GmbH)
Sitz Rendsburg, Deutschland
Leitung Holger Kahl (Geschäftsführer)
Mitarbeiterzahl ca. 1100 (inkl. verbundene Unternehmen in Deutschland)
Umsatz 250 Mio. Euro
Branche Schiffbau
Website www.germannaval.com
German Naval Yards in Kiel

Die German Naval Yards Holdings GmbH ist eine deutsche Holding von Werften im Bereich der Kieler Förde, die German Naval Yards Kiel (vormals HDW-Gaarden) und Lindenau (Kiel) vereinte. Die Lindenau Werft wurde im Jahr 2023 verkauft[1]. GNYH gehört zur internationalen Privinvest-Gruppe.[2][3] Die deutsche Werftengruppe mit gut 1000 Beschäftigten erwirtschaftete 2014 einen Umsatz von rund 250 Mio. Euro.[4]

Das Unternehmen ist eine international tätige Schiffbau-Gruppe. Sie beschäftigt etwa 1000 Mitarbeiter und ist insbesondere mit dem Bau von Fregatten, Korvetten und der Reparatur von Marineschiffen beschäftigt. Bisher können Schiffe bis zu einer Gesamtlänge von 200 Metern auf Kiel gelegt werden. Neben den drei deutschen Werften gehören der Privinvest-Gruppe die französische Marinewerft CMN, die Royal-Navy-Ausgründung Isherwoods in Großbritannien sowie 75 % von Hellenic Shipyards in Griechenland.

GNYH ist eine 100%ige Tochter der europäischen Werftenholding Privinvest, die sich wiederum im Besitz der französischen Unternehmerfamilie Safa befindet. Insgesamt hat Privinvest bislang einen dreistelligen Millionenbetrag in seine deutschen Werften investiert.[5][1]

Tätigkeit

German Naval Yards ist spezialisiert auf Planung, Bau sowie Umbau großer Marineschiffe mit dem Schwerpunkt Fregatten, Korvetten und Patrouillenbooten.

Die Werft-Infrastruktur der Gruppe ermöglicht den Bau großer Schiffe. Unter anderem verfügt German Naval Yards über das größte Trockendock im Ostseeraum (426 Meter lang) und einen Kran mit einem Hubgewicht von bis zu 900 t;[6][7]

Geschichte

Blick auf das Betriebsgelände an der Kieler Förde in Gaarden

Werften der German Naval Yards Holdings

Die German Naval Yards führt die Schiffbau-Tradition im Bereich der Kieler Förde und im Nord-Ostsee-Kanal fort.

German Naval Yards Kiel

German Naval Yards Kiel entstand aus dem Überwasserschiffbau der Howaldtswerke-Deutsche Werft GmbH (HDW) und hat eine Marinetradition: Schiffe aller Fregattenklassen, die bei der deutschen Marine aktuell in Dienst sind, entstanden auf dieser Werft.[8] Die Unternehmensgeschichte der größten deutschen Werft HDW reicht bis zur Gründung einer Eisengießerei und Dampfkessel-Bauanstalt im Jahr 1838 zurück. 2011 wurde aus der HDW Gaarden GmbH zunächst die Abu Dhabi MAR Kiel GmbH, die 2015 in German Naval Yards Kiel umfirmierte.

Werftanlagen von Nobiskrug und der alte Flusslauf der Eider
Blick auf das Schwimmdock der Lindenau-Werft in Kiel (2017)

German Naval Yards Holdings

Mit der Übernahme von Nobiskrug stieg Privinvest im Jahr 2009 in den deutschen Werftensektor ein. Dieser Einstieg wurde durch die Abu Dhabi MAR LLC, seinerzeit ein Gemeinschaftsunternehmen von Privinvest und Al Ain, realisiert. Kurze Zeit später übernahm Privinvest die von Al Ain gehaltenen Anteile an Abu Dhabi MAR und wurde damit zur Alleineigentümerin von Nobiskrug.[9]

German Naval Yards Kiel (ehemals die Werft HDW-Gaarden bzw. ADM Kiel) wurde 2011 Teil des Werftenverbundes, nachdem Gespräche über ein umfangreicheres Übernahmepaket an ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) zu keinem Ergebnis geführt hatten. 2013 erwarb Privinvest zudem die zuvor insolvente Lindenau-Werft.[10]

Privinvest ist heute die Alleineigentümer aller drei deutschen Werften. Im Jahr 2014 vereinte Privinvest seine drei deutschen Werftstandorte unter dem neuen Firmennamen German Naval Yards Holdings GmbH. In der Folge benannte GNYH die Kieler Marinewerft in German Naval Yards Kiel (GNY Kiel) um. Die Werftengruppe begründete diese Namensänderung mit einer Betonung des Marineschiffbaus und der vollständigen Übernahme der Eigentümerschaft durch Privinvest, deren deutsche Aktivitäten unter dem Dach der GNYH gebündelt wurden.[2]

Nach der Insolvenzanmeldung der Nobiskrug-Werft im Jahr 2021 wurde die Werft von der Flensburger Schiffbaugesellschaft (FSG) übernommen[11].

Einzelnachweise

  1. a b Termin beim Chef – Susanne Wiegand im Porträt (Memento des Originals vom 18. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nordwindaktiv.de. NordwindAktiv.de.
  2. a b Kieler Werft heißt jetzt German Naval Yards Kiel. Schiff & Hafen, 7. April 2015.
  3. Neue Werftengruppe gegründet (Memento des Originals vom 5. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.minewolf.com. In: Mittler Report – Wehrwirtschaft, 13/2014, S. 1.
  4. German Naval Yards ist die neue Kraft im deutschen Schiffbau. Hamburger Abendblatt, 11. Juni 2014.
  5. Privinvest – Vessels for the Navies of the World. In: Naval Forces, I/2015.
  6. Neue Kapazitäten für den deutschen Marineschiffbau. In: Europäische Sicherheit und Technik, November 2014, S. 56f.
  7. Schwergewichte sind sein Job. NDR.de, 17. Mai 2014.
  8. Neue Kapazitäten für den deutschen Marineschiffbau. In: Europäische Sicherheit und Technik, November 2014, S. 56f.
  9. Kieler Werft heißt jetzt German Naval Yards Kiel. Schiff & Hafen, 7. April 2015.
  10. Privinvest to acquire renowned German shipyard Lindenau. Superyacht Times, 20. Dezember 2012.
  11. Zeit Online: Übernahme der Nobiskrug-Werft durch FSG in trockenen Tüchern. In: www.zeit.de. 19. August 2021, abgerufen am 19. August 2021 (deutsch).