Sein erstes Ministeramt trat Leygues als Minister für öffentlichen Unterricht (Bildungsminister) im Kabinett Charles Dupuy vom 30. Mai 1894 bis zum 26. Januar 1895 an. Nach dessen Abtreten wechselte Leygues den Posten und wurde anstelle von Dupuy Innenminister. Dieses Amt besetzte er vom 26. Januar 1895 bis zum 1. November 1895 unter Ministerpräsident Alexandre Ribot.
Vom 1. November 1898 bis zum 7. Juni 1902 wurde er von Pierre Waldeck-Rousseau erneut als Bildungsminister eingesetzt. Seine Amtszeit wurde geprägt von der Reform des Schulsystems, die er 1902 nach zähem Ringem mit Mitgliedern der Abgeordnetenkammer auf den Weg brachte. Die Reform hatte eine Modernisierung der weiterführenden Schulen und deren verbesserte Zusammenarbeit mit den Grundschulen zum Ziel.
In den elf Folgejahren war Leygues nicht an der Regierung beteiligt. Im Jahr 1914 wurde er trotz seines Alters von 58 Jahren Hauptmann (capitaine) der französischen Alpenjäger. Jedoch wurde er bereits kurz darauf nach Paris zurückberufen als Vorsitzender des Ausschusses für Außenpolitik der Abgeordnetenkammer.
Am 16. November 1917 vertraute Georges Clemenceau ihm erneut den Posten des Ministers für Marine und Kolonien an, den er von 1917 bis zu seinem Tod 1933 innehatte, unterbrochen nur durch seine kurze Amtszeit als Ministerpräsident und Außenminister vom 24. September 1920 bis zum 16. Januar 1921. Parallel zu seinem Amt als Marineminister war Leygues vom 13. Dezember 1930 bis zum 27. Januar 1931 Innenminister in der Regierung von Théodore Steeg.[3]
Ehrungen
Nach Georges Leygues wurden mehrere französische Kriegsschiffe benannt:
Der leichte KreuzerGeorges Leygues, der im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde.[4]