George Alencherry, sechstes Kind einer Familie mit zehn Kindern, studierte Philosophie und Theologie am Päpstlichen Seminar in Aluva, Kerala. Er empfing am 19. November 1972 die Priesterweihe und war anschließend als Pfarrvikar im Erzeparchie Changanacherry tätig. 1986 wurde er Direktor des Pastoral Orientation Centre. Bis 1997 war Alencherry zudem Professor am St Thomas Apostolic Seminary.
Durch spekulative, missglückte Grundstücksgeschäften in der Stadt Kochi, die Alencherry an den zuständigen kirchlichen Gremien und Finanzberatern vorbei eingefädelt haben soll, verlor das Großerzbistum Ernakulam-Angamaly umgerechnet 11 Millionen Euro. Die Synode der syro-malabarischen Kirche entzog daraufhin Anfang Februar 2018 Alencherry die Leitung der administrativen und wirtschaftlichen Angelegenheiten des Großerzbistums und übertrug diese Kompetenzen auf Weihbischof Sebastian Adayanthrath.[5] Die Synode beschränkte Alencherry auf seine pastoralen und liturgische Aufgaben. Der Priesterrat ersuchte Papst Franziskus, sich mit den Grundstücksgeschäften zu befassen.[5] Am 22. Juni 2018 ernannte der Papst den Bischof von Palgath, Jacob Manathodath, zum Apostolischen Administratorsede plena, womit die Jurisdiktion Alencherrys ruhte.[6] Am 27. Juni des folgenden Jahres beendete der Papst die Amtsführung des Administrators, womit die Jurisdiktion Alencherrys formal wieder auflebte.[7] Im August 2019 wählte die Synode der syro-malabarischen Kirche mit Antony KariyilCMI einen Vikar, der ihm zur Seite gestellt wurde. Mit dessen Rücktritt am 30. Juli 2022 ernannte Papst Franziskus mit dem Erzbischof von Trichur, Andrews Thazhath, erneut einen Apostolischen Administrator sede plena.[8]
Am 7. Dezember 2023 nahm Papst Franziskus Alencherrys altersbedingten Rücktritt[9] und gleichzeitig den Rücktritt Andrews Thazhaths als Apostolischer Administrator an.[10] In einem an Alencherry gerichteten Brief erklärte der Papst, den Rücktritt nach den Priester- und Bischofsjubiläen des Großerzbischofs angenommen zu haben und bestätigte diesen ausdrücklich in seinen Kurienämtern.[11]
Mitgliedschaften
Kardinal Alencherry ist Mitglied folgender Dikasterien der Römischen Kurie: