Schnitzler, der 1950 zum katholischen Glauben konvertierte, wurde im Familiengrab seiner Frau Lilly auf dem Kölner Friedhof Melaten (HWG Nr. 105/106) beigesetzt.
Ausbildung und Beruf
Nach dem Schulbesuch in Köln studierte Schnitzler Rechtswissenschaft in Bonn, Leipzig und Berlin; 1903 schloss er sich dem Corps Palatia Bonn an.[1] 1906 war er Rechtsreferendar, 1907 erfolgte seine Promotion. Danach absolvierte er eine praktische Ausbildung beim Bankhaus J. H. Stein und trat 1912 wie sein Vater in die Farbwerke Hoechst, ein.[2]
Von 1914 bis 1918 wurde er im Ersten Weltkrieg als Frontsoldat eingesetzt, wonach er 1919 Prokurist bei den Farbwerken Hoechst wurde. 1920 zum stellvertretenden Vorstandsmitglied ernannt, wurde er bald darauf Leiter des Farbenverkaufs, bis er 1924 zum ordentlichen Vorstandsmitglied gewählt wurde. In diesem Posten war er 1925 bei der Ausarbeitung der Fusionsverträge zum I.G.-Farben-Konzern tätig, dessen Vorstandsmitglied er zwischen 1926 und 1945 war.[2] 1929 wurde Schnitzler zum Reichskommissar für die Weltausstellung in Barcelona ernannt. Schnitzler war zusätzlich Mitglied in verschiedenen Aufsichtsräten und Vizepräsident des Schiedsgerichtshofes der Internationalen Handelskammer.[2] Schnitzler war nach dem Krieg Präsident der Deutsch-Ibero-Amerikanischen Gesellschaft.[2]
Jens Ulrich Heine: Verstand & Schicksal: Die Männer der I.G. Farbenindustrie A.G. (1925-1945) in 161 Kurzbiographien. Weinheim, Verlag Chemie, 1990. ISBN 3-527-28144-4.
Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Fischer, Frankfurt am Main 2007. ISBN 978-3-596-16048-8. (Aktualisierte 2. Auflage)
Rolf Rieß (Hrsg.): Lilly von Schnitzler – Carl Schmitt. Briefwechsel 1919 bis 1977. In: Schmittiana. Beiträge zu Leben und Werk Carl Schmitts. Neue Folge, Bd. 1, Berlin 2011, S. 113–256.
↑ abcdeHermann Weiß (Hrsg.): Biographisches Lexikon zum Dritten Reich, 1998, S. 411f.
↑Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8, S. 554.