Georg ging nach seinem Studium 1808 nach Russland und strebte dort eine Verwaltungskarriere an. Am 7. August 1808 ernannte ihn Zar Alexander I., sein Vetter 1. Grades, zum Generalgouverneur von Estland. Am 3. August 1809 heiratete er die ZarentochterKatharina Pawlowna, Alexanders Schwester. Die Ehe wurde schnell vollzogen, da auch Napoleon Bonaparte um Katharina geworben hatte, was aber im völligen Gegensatz zu den politischen Absichten des Zarenhauses und auch Katharinas Wünschen stand. Als Zeichen der Zugehörigkeit zur Kaiserlichen Familie verlieh Alexander seinem Schwager Georg in der Folge das Prädikat einer Kaiserlichen Hoheit. Anschließend erhielt Georg die Position des Generalgouverneurs in Twer in Zentralrussland, wo er ab 1809 mit seiner Frau lebte.[1] Sein Privatsekretär zu dieser Zeit war der spätere Staatsrat Gerhard Friedrich von Buschmann. Zu seinen Aufgaben dort zählte auch die Verwaltung von Straßen und Wasserwegen, wozu Georg allerdings zu wenige Ingenieure zur Verfügung standen. Daher gründete er in Sankt Petersburg eine Schule für Ingenieure des Verkehrswesens (heute Teil der staatlichen Polytechnischen Peter-der-Große-Universität Sankt Petersburg).
Bei Wiederaufflammen des Krieges gegen Napoleon richtete Georg zunächst Lazarette in seinem Generalgouvernement ein, bat aber schließlich um ein Frontkommando, das ihm nach einigem Zögern des Zaren auch gewährt wurde. Unmittelbar danach infizierte sich Georg bei einem Lazarettbesuch mit Typhus und starb nach nur wenigen Jahren glücklicher Ehe mit Katharina im Dezember 1812. Seit 1810 war er Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg.[2]
Huno von Oldenburg: Die Russische Nebenlinie des Hauses Oldenburg und weitere Mitglieder des Hauses in russischen Diensten. Veröffentlicht in: Jörg Michael Henneberg u. a. (Hrsg.): Geschichte des Oldenburger Landes. Hrsg. im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft. Aschendorff Verlag, Münster 2014, ISBN 978-3-402-12942-5, S. 171 ff.