Georg Scherer studierte in München Philosophie und Philologie. Er promovierte 1857 in Tübingen zum Dr. phil. und habilitierte sich 1864 in Literatur- und Kunstgeschichte am Polytechnikum Stuttgart. 1875 wurde er an der dortigen Königlichen Kunstschule Professor und Bibliothekar. Er war ein zu seinen Lebzeiten hochgeschätzter Lyriker und Sammler. Seine hauptsächliche Bedeutung liegt in der Volksliedforschung und der Herausgabe wichtiger Sammlungen und illustrierter Kinderbücher. Für den bayerischen Kronprinz Ludwig gab er 1849 unter Mitwirkung von Künstlern wie Moritz von Schwind, Ludwig Richter, Wilhelm von Kaulbach und Franz von Pocci die Sammlung Alte und neue Kinderlieder heraus. Mit Eduard Mörike[4] und Theodor Storm[2] pflegte er Briefwechsel. Seit 1881 lebte er als freier Schriftsteller in München. Im Alter verfiel er einer Demenzerkrankung und starb 1909 in der Irrenanstalt Eglfing bei München.
Jungbrunnen. Die schönsten deutschen Volkslieder. Hertz, Berlin 1875 (archive.org).
Die schönsten deutschen Volkslieder mit Bildern und Singweisen. Illustriert von Ferdinand Rothbart. Leipzig 1875. Reprint: Harenberg, Dortmund 1978, ISBN 3-921846-47-1.
Hubert Göbels: Alte und neue Kinderlieder. Eine Studie über Georg Scherer und sein Werk. Nachwort zu: Alte und neue Kinderlieder, Fabeln, Sprüche und Räthsel (Reprint). Harenberg, Dortmund 1978, ISBN 3-921846-65-X. Abgedruckt in: Alfred Clemens Baumgärtner (Hrsg.): Ansätze historischer Kinder- und Jugendbuchforschung. Burgbücherei Schneider, Baltmannsweiler 1980, ISBN 3-87116-603-0, S. 81–98.
Walter Hettche: Wilhelm Raabes Briefwechsel mit Georg Scherer. In: Jahrbuch der Raabe-Gesellschaft 1990, S. 77–129.
Paul Heyse: Das literarische München. 25 Portraitskizzen. 1899 (online bei lexikus.de)
Franz Stuckert (Hrsg.): Theodor Storm, Briefe an Georg Scherer und Detlev von Liliencron. In: Schriften der Theodor-Storm-Gesellschaft. Band 3, 1954, S. 15–59.
↑ abFranz Stuckert (Hrsg.): Theodor Storm, Briefe an Georg Scherer und Detlev von Liliencron. In: Schriften der Theodor-Storm-Gesellschaft. Band 3, 1954, S. 15–59.
↑Hans-Ulrich Simon (Hrsg.): Eduard Mörike. Werke und Briefe. Band 9,3: Bearbeitung fremder Werke. Kritische Beratungen zu einzelnen Autoren. Klett-Cotta, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-608-33093-9, S. 453 ff. u.ö. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).