Der Verein ist SPD-nah und in Bayern das Pendant zur CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung. Er kooperiert neben der Friedrich-Ebert-Stiftung mit vielen Verbänden, Vereinen und Initiativen, die sich sozialen Grundwerten verpflichtet fühlen.
Die Bildungsstätte besteht aus dem über 300 Jahre alten Schloss und zwei Gästehäusern. Für die Tagungsgäste stehen 23 Einzel- und 18 Doppelzimmer zur Verfügung. Die Seminare und Tagungen finden in fünf Seminarsälen und zwei Arbeitsgruppenräumen statt.
In den Jahren 1948 bis 1950 wurde die Georg-von-Vollmar-Schule von Waldemar von Knoeringen und Wilhelm Hoegner aufgebaut und gegründet. Beide Politiker waren aufgrund ihrer Verfolgung während des Nationalsozialismus der Überzeugung, dass eine soziale Demokratie politische Bildung benötigt, damit die Grundwerte einer sozialen Demokratie und die Menschenrechte von den Menschen getragen und vertreten werden. Anfangs waren die Unterkünfte und der Komfort sehr einfach und die Kohle zum Heizen wurde von den Teilnehmenden zum Seminar selbst mitgebracht. Ende Januar 1948 beschloss die bayerische SPD, Schloss Aspenstein für fünf Jahre von Vermögensverwaltung für 400 Reichsmark Monatsmiete zu pachten.
Am 25. Juli 1948 fand der erste Kurs der Vollmar-Schule in Kochel am See statt. Neben Waldemar von Knoeringen war auch u. a. der spätere SPD-Vorsitzende Hans-Jochen Vogel schon früh Kursleiter an der Vollmar-Akademie. Die Einrichtung und Renovierung des Gebäudes geschah in Eigenleistung unter Beteiligung vieler engagierter Sozialdemokraten, die eine lebendige Demokratie durch politische Bildung und Schulung aufbauen wollten. Im Juni 1949 beschloss der SPD-Landesparteitag in Rosenheim, eine Bildungsfondsmarke für die Schule einzuführen, das sogenannte „Kochel-Zehnerl“, um so den Aufbau der Bildungseinrichtung schneller voranzubringen. Am 1. Januar 1950 erschien erstmals der Kochel-Brief mit einer Auflage von 3000 Exemplaren unter der Redaktion von Heinz Göhler.
Am 3. Juli 1950 fand die Gründungsversammlung der Georg-von-Vollmar-Schule e. V. statt. Waldemar von Knoeringen wurde 1. Vorsitzender (1950–1971). Im August 1951 wurde Schloss Aspenstein mit Grundstück erworben, indem dies den Ansprüchen der SPD aus Enteignungen durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 angerechnet wurde.
Seit 1968 kooperiert die Vollmar-Schule mit der Friedrich-Ebert-Stiftung. Dabei wurde sie in Georg-von-Vollmar-Akademie umbenannt. Nach dem Tod des ersten Vorsitzenden Waldemar von Knoeringen im Jahr 1971 wurde dessen Nachfolger Volkmar Gabert. 1981 wurde der Waldemar-von-Knoeringen-Preis gestiftet, der seither alle zwei Jahre an herausragende Persönlichkeiten vergeben wird.
1989 wurde Volkmar Gabert zum Ehrenvorsitzenden der Akademie und Helmut Rothemund zum Vorsitzenden gewählt, seine Nachfolgerin wurde 1998 Hedda Jungfer. Im Jahr 2000 wurde der Förderverein der Georg-von-Vollmar-Akademie e. V.. gegründet. Vorsitzende wurde Dorle Baumann, deren Nachfolge im Jahr 2002 Ulrike Mascher antrat. Seit 2010 hat diese Position Carmen König-Rothemund inne, Stellvertreter sind Florian Pronold und Horst Schmidt.[1]
Mit der Ausstellung Vom Untertan zum Staatsbürger: die bayerische Arbeiterbewegung seit 1848 dokumentiert die Akademie, dass die Geschichte der Arbeiterbewegung zugleich die Geschichte der Entwicklung der Demokratie in Bayern und Deutschland sei. Die Ausstellung verdeutlicht, dass die Arbeiterbewegung unsere Gesellschaft entscheidend geprägt habe. Während die Arbeitnehmer 1848 nur rechtlose Untertanen gewesen seien, sind sie heute gleichberechtigte Staatsbürger. Viele Rechte, die einem heute als selbstverständlich erscheinen, hätten damals mit viel Mühe und Ausdauer erkämpft werden müssen.
Die Akademie zeigt diese Ausstellung seit fast 40 Jahren (erstmals 1978 in München,[4] 1998 neu überarbeitet) in Bayern. Die Ausstellung mit den 60 Schautafeln und ergänzenden Exponaten eignet sich auch für Schulklassen für den Geschichts- oder Sozialkundeunterricht.[5]