Der Ort liegt etwa 70 Straßenkilometer nordöstlich von Regensburg und 15 Straßenkilometer nördlich von Cham entfernt.
Geschichte
Die frühe Geschichte von Geigant ist eng mit dem Geschlecht der Geiganter und dem abgegangenen Schloss verknüpft. Die erste hiesige Namensträgerin ist eine 1120 genannte Gertrud Gaiganterin.[1] 1261 ist ein Wolframus de Gigant erwähnt. Vermutlich gehörte die Gegend, wie auch die naheliegende Burg bei Katzbach, den Markgrafen von Cham.
Eingemeindung
Am 1. Mai 1978 wurde Geigant (mit den am 1. Januar 1972 eingemeindeten Orten Katzbach und Rannersdorf) im Zuge der bayerischen Gebietsreform nach Waldmünchen eingemeindet.[2]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Prägend für das Ortsbild ist die katholische Pfarrkirche St. Bartholomäus. 1966 bis 1969 errichtet und am 31. Mai 1970 konsekriert,[3] ist die Zeltdachkirche mit Werktagskapelle und freistehendem Turm die bauliche Höhendominante des Ortes. Bemerkenswerte Ausstattungsgegenstände sind die Glasmosaiken mit endzeitlichen Motiven in den Kirchengiebeln, der moderne Kreuzweg und die 2003 errichtete große Vleugels-Orgel.[4]
Historische Baudenkmäler finden sich in der Hauptstraße 6 (historistischer Satteldachbau mit Staffelgiebel, ehemals Gasthaus Zum Bräu), in der Hauptstraße 9 (Waldlerhaus mit Blockbau-Obergeschoss, Gasthaus Altes Haus) und in der Hauptstraße 23 (Epitaph Ritter Kagerer aus dem 16. Jahrhundert an der Umfassungstreppe des Kirchenvorplatzes).
Wirtschaft, Infrastruktur und Bildung
Bahnanschluss
Geigant verfügt über einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Cham–Waldmünchen. Das frühere Bahnhofsgebäude wurde in ein Wohnhaus umgewandelt. Der Betrieb der Strecke erfolgt durch die Oberpfalzbahn.
In Geigant gibt es eine Grundschule mit zwei hauptamtlichen Lehrkräften und 44 Kindern in jahrgangskombinierten Klassen (Stand 2016/2017).[5][6] Das Schulgebäude steht an der Stelle des früheren Schlosses Geigant. Etwa im Bereich des heutigen Pausenhofes stand die alte Pfarrkirche, die im Zuge des Kirchenneubaus abgerissen wurde.[7]
Eine öffentlich zugängliche Bibliothek besteht als Pfarrbücherei im Pfarrzentrum.
Literatur
Freiwillige Feuerwehr Geigant (Hrsg.): Festschrift zur Gerätehauseinweihung. Geigant 1987 (enthält einen historischen Abriss zur Ortsgeschichte).
Heinrich Siebenhörl: Geigant, ein Ortsteil von Waldmünchen. In: Waldmünchner Heimatbote, 36, 2002, S. 52–61.
Hansjörg Schneider: Wie Geigant um eine Industrieansiedlung kam. In: Waldmünchner Heimatbote, 24, 1991, S. 54–57.
Weblinks
Commons: Geigant – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.643.
↑Pfarrkuratie St. Bartholomäus Geigant (Hrsg.): Der Neubau der Kirche St. Bartholomäus in Geigant. Fuß, Waldmünchen 1970, S.2.
↑Orgelbau-Verein Geigant (Hrsg.): Die neue Vleugels-Orgel in der Pfarrkirche Geigant. Perlinger Druck, Furth in Wald 2003.