Zu den bekanntesten Werken dieses Bandes gehören unter anderem Die schöne Stadt, An den Knaben Elis, Der Gewitterabend, Im Winter, De profundis, Vorstadt im Föhn, In den Nachmittag geflüstert und Verfall.[1]
Als Reaktion auf die von Trakl veröffentlichten Gedichte in der LiteraturzeitschriftDer Brenner schrieb Kurt Wolff am 1. April 1913 an Trakl: „Ich habe ihre Gedichte im renner mit großem Interesse gelesen und möchte mir die Anfrage erlauben, ob Sie geneigt wären, mir eine Zusammenstellung ihrer Gedichte, die Sie für eine Publikation geeignet halten, einzusenden.“ Im selben Monat noch sandte Trakl die verlangte Auswahl an den K. Wolff Verlag. Im Juli 1913 erschien schließlich die Sammlung, welche noch während des Druckes mit Umstellungen und Korrekturen versehen wurde, im Wolff Verlag. Trakl unterzeichnete hierzu einen Vertrag, in welchem dem K. Wolff Verlag sämtliche Vorkaufsrechte zu Trakls Publikationen der nächsten fünf Jahre zugesprochen wurden.
Es ist die einzige zu Lebzeiten veröffentlichte Ausgabe von Trakls Gedichten in Buchform. Ein Großteil erschien zuvor in der Zeitschrift Der Brenner. Die Gedichte Traum des Bösen und Menschliches Elend hat Trakl nach dem Erscheinen der Sammlung noch überarbeitet.
Zwei zuvor erschienene Texte wurden aus Georg Trakls 1909 zusammengestellten sogenannten Sammlung 1909, die jedoch keinen Verleger fand, übernommen und umgetitelt: Verfall (ursprünglich Herbst) und Musik im Mirabell (ursprünglich Farbiger Herbst).[1]
Eine zweite unautorisierte Auflage der Gedichte folgte 1917 der Erstausgabe bis auf kleinere Änderungen und Druckfehler und fügt ein Inhaltsverzeichnis der 1. Auflage von 1913 hinzu.
Im März 1914 kündigte Georg Trakl einen zweiten Band betitelt mit Sebastian im Traum an, welcher 1915 postum nach Vertrag ebenfalls im K. Wolff Verlag erschien.[1]
Interpretationsansätze
Diese Sammlung verdeutlicht die poetische Technik Georg Trakls. Es finden sich Gegensätze wie positive utopisch-sinnliche Bilder sowie Bilder einer abstoßenden Realität. Neben diesem findet sich noch ein unübersehbarer Traumcharakterstil, welcher bildend hervortritt. Dies zeigt sich klar in den ersten drei Zeilen der zweiten Fassung des Gedichtes Psalm:[2]
Es ist ein Licht, das der Wind ausgelöscht hat. Es ist ein Heidekrug, den am Nachmittag ein Betrunkener verläßt. Es ist ein Weinberg, verbrannt und schwarz mit Löchern voll Spinnen.
Übersicht der Gedichte
Die Raben
Die junge Magd
Romanze zur Nacht
Im roten Laubwerk voll Guitarren ...
Musik im Mirabell
Melancholie des Abends
Winterdämmerung
Rondel
Frauensegen
Die schöne Stadt
In einem verlassenen Zimmer
An den Knaben Elis
Der Gewitterabend
Abendmuse
Traum des Bösen
Geistliches Lied
Im Herbst
Zu Abend mein Herz
Die Bauern
Allerseelen
Melancholie
Seele des Lebens
Verklärter Herbst
Winkel am Wald
Im Winter
In ein altes Stammbuch
Verwandlung
Kleines Konzert
Menschheit
Der Spaziergang
De profundis
Trompeten
Dämmerung
Heiterer Frühling
Vorstadt im Föhn
Die Ratten
Trübsinn
In den Nachmittag geflüstert
Psalm
Rosenkranzlieder
Verfall
In der Heimat
Ein Herbstabend
Menschliches Elend
Im Dorf
Abendlied
Drei Blicke in einen Opal
Nachtlied
Helian
Literatur
Bernd Matzkowski: Textanalyse und Interpretation zu Georg Trakl, Das lyrische Schaffen. (= Königs Erläuterungen Spezial). 1. Auflage. C. Bange Verlag, Hollfeld 2011, ISBN 978-3-8044-3061-7.
Harald Hartung (Hrsg.): Vom Naturalismus bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. (= Gedichte und Interpretationen. Band 5). Reclam-Verlag, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-15-007894-5.
↑ abcBernd Matzkowski: Textanalyse und Interpretation zu Georg Trakl, Das lyrische Schaffen. Alle erforderlichen Infos für Abitur, Matura, Klausur und Referat plus Musteraufgaben mit Lösungsansätzen. (= Königs Erläuterungen Spezial). Bange, Hollfeld 2011, ISBN 978-3-8044-3061-7.