G8-Gipfel in Deauville 2011

37. G8-Gipfel
Ort FrankreichFrankreich Deauville, Frankreich
Beginn 26. Mai 2011
Ende 27. Mai 2011
Teilnehmer aus der Gruppe der G8
FrankreichFrankreich Frankreich Nicolas Sarkozy
Kanada Kanada Stephen Harper
Deutschland Deutschland Angela Merkel
ItalienItalien Italien Silvio Berlusconi
JapanJapan Japan Naoto Kan
RusslandRussland Russland Dmitri Medwedew
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich David Cameron
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten Barack Obama
Teilnehmer aus der Gruppe der G5
Sudafrika Südafrika Jacob Zuma
China Volksrepublik China Hu Jintao
Indien Indien Manmohan Singh
Mexiko Mexiko Felipe Calderón
Brasilien Brasilien Dilma Rousseff
Internationale Organisationen
Europa Europäische Union José Manuel Barroso
Herman Van Rompuy
Afrikanische UnionAU, Afrikanische Union Afrikanische Union Teodoro Mbasogo
Andere Teilnehmer
Algerien Algerien Abd al-Aziz Bouteflika
Agypten Ägypten Mohammed Tantawi
Nigeria Nigeria Goodluck Jonathan
Senegal Senegal Abdoulaye Wade
2010 2012
Familienfoto des G8-Gipfels im Mai 2011.

Der G8-Gipfel in Deauville 2011 war das 37. Gipfeltreffen der Regierungschefs der Gruppe der Acht. Es fand vom 26. bis 27. Mai 2011 unter französischen Vorsitz (durch Präsident Nicolas Sarkozy) im Seebad Deauville im Département Calvados in der Normandie statt.

Es war seit 1975 der sechste G6-, G7- oder G8-Gipfel in Frankreich. Bisherige Gipfel fanden in Rambouillet (1975, G6), Versailles (1982, G7), Paris (1989, G7), Lyon (1996, G7) und Évian-les-Bains (2003, G8) statt.

Themen

Arabischer Frühling

Zur Förderung des Arabischen Frühlings wurden auf dem Gipfeltreffen Ägypten und Tunesien Finanzhilfen bis 2013 in Höhe von 20 Milliarden Dollar zugesagt, um die Reformen in diesen Ländern zu unterstützen. Zuvor hatte der Internationale Währungsfond vor einer finanziellen Notlage der arabischen Staaten gewarnt und für die folgenden drei Jahre einen Finanzbedarf von 160 Milliarden genannt.[1] Die G8-Staaten kündigten an, die demokratischen Reformen durch eine Stärkung der Wirtschaft absichern zu wollen und betonten die Bedeutung des Tourismus, der durch den Arabischen Frühling zurückgegangen sei. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso erklärte, dass die betroffene Region für Europa "von höchster strategischer Wichtigkeit" sei und man die Reformen daher weiter unterstützen werde.[2] Darüber hinaus wurden bilaterale Hilfen angekündigt.[3]

Im Zusammenhang mit dem laufenden Internationalen Militäreinsatz in Libyen forderten die G8-Staats- und Regierungschefs einen Rücktritt des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi, da vorher der Militäreinsatz nicht beendet werden könne. Der russische Präsident Medwedew erklärte, dass Gaddafi durch einen Rücktritt seinem Land "einen Gefallen" tun würde. Zugleich kündigte er an, dass Russland dem libyschen Diktator kein Exil geben werde.[4]

In der Abschlusserklärung zum Gipfel verurteilten die G8-Staaten die Gewalt im syrischen Bürgerkrieg und forderten den syrischen Staatspräsidenten Baschar al-Assad zu Reformen auf.[5]

Ein weiteres wichtiges Thema des Treffens war – angesichts der Nuklearkatastrophe von Fukushima – der zukünftige Umgang mit der Atomkraft.[6]

Commons: G8-Gipfel in Deauville 2011 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. G8 geben Milliarden für Tunesien und Ägypten. Gipfel in Deauville. spiegel.de, 27. Mai 2011, abgerufen am 31. Juli 2015.
  2. 20 Milliarden Dollar für Ägypten und Tunesien. welt.de, 27. Mai 2011, abgerufen am 31. Juli 2015.
  3. Geldregen für den „arabischen Frühling“. focus.de, 27. Mai 2011, abgerufen am 31. Juli 2015.
  4. G8-Staaten gemeinsam gegen Gaddafi. Gipfel in Deauville. focus.de, 27. Mai 2011, abgerufen am 31. Juli 2015.
  5. G8 planen weltweite Stresstests für Atomkraftwerke. welt.de, 26. Mai 2011, abgerufen am 31. Juli 2015.
  6. G8-Gipfel in Frankreich beginnt, DiePresse.com, 26. Mai 2011. Abgerufen am 26. Mai 2011.