Eine Ausbildung als Schauspieler absolvierte Günter Bormann an der Theaterhochschule in Leipzig, bevor er im Jahr 1950 als Sprecher in Hörspielen des Mitteldeutschen Rundfunks in Leipzig debütierte und sich als Assistent des Hörspielregisseurs Werner Wieland für erste eigene Hörspielinszenierungen qualifizierte. Zu Schulfunk- und Literatursendungen, die unter Bormanns Regie entstanden, kamen zahlreiche Einsätze als Nachrichten-, Programm- und Konzertsprecher.
Besondere Popularität gewann Günter Bormann als Sprecher und Moderator der zwei Mal im Jahr ausgestrahlten Messewelle sowie mit den Doppelmoderationen,
in denen er gemeinsam mit Irmgard Lehmann stetig im Leipziger Regionalprogramm von Radio DDR I zu erleben war.
Als ab 1964 unter der Leitung von Walter Niklaus die Hörspiel-, Feature- [1] und Lesungsproduktion des Leipziger Hörspielstudios eine institutionalisierte Wiederbelebung erfuhr, konnte sich Günter Bormann wieder verstärkt mit eigenen Inszenierungen vor allem im Bereich von Kinder- und Kriminalhörspielen einbringen.
Mit über 400 Radioproduktionen, die in seiner Mitwirkung im DRA erfasst sind, gehört Günter Bormann zu den langjährigen und wichtigen Rundfunk-Mitarbeitern des Leipziger Funkhaus Springerstraße und damit auch zu den produktivsten Regisseuren für das Hörspiel des Rundfunks der DDR.[2]
Für seine Mitwirkung als Programmsprecher erhielt er im Kollektiv mit den Redakteuren Werner Köhler, Detlef Rentsch, Helga Kuschmitz u. a. 1989 den Kunstpreis der Stadt Leipzig für die regelmäßige Gestaltung des jeweils vierstündigen Leipziger Abends im Hörfunkprogramm des von Radio DDR II.
Neben seiner Arbeit fürs Radio hat sich Günter Bormann als Sprecher in vielen großen Romanlesungen für den umfangreichen Bestand an Hörbüchern für ein Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen verdient gemacht.
Alfred Wellm: Das Pferdemädchen, Hörspielbearbeitung: Hannelore Steiner, mit: Walter Jäckel, Marianne Schwienke, Marylu Poolman, Regie: Günter Bormann, Rundfunk der DDR 1973 / Der Audio Verlag Berlin 2012, ISBN 978-3-86231-149-1.
↑Ensembles der Deutschen Demokratischen Republik 1989/90 - Theater, Orchester, Kabaretts, Ensembles, Schulen, Institutionen, freischaffende Schauspieler. Herausgeber: Direktion für Theater und Orchester beim Ministerium für Kultur, 1989, OCLC603177529, S. 109.