Gérald Antoine (* 5. Juli1915 in Paris; † 26. Januar2014 ebenda) war ein französischer Hochschulpolitiker, Romanist, Sprach- und Literaturwissenschaftler.
Er habilitierte sich 1954 mit den Thèses La coordination en français (2 Bde., Paris 1959–1962, Fleury-sur-Orne 1996–2001) und (Hrsg.) Sainte-Beuve, Vie, poésies et pensées de Joseph Delorme (Paris 1957, Saint-Pierre du Mont 2002) und war bis 1957 Maître de conférences an der Sorbonne. Von 1957 bis 1978 war er dort Professor für die Geschichte der französischen Sprache ab dem 16. Jahrhundert, von 1978 bis zu seiner Emeritierung 1983 an der Universität Paris III Professor für französische Literatur.
Zwischen 1960 und 1978 war Antoine Berater verschiedener französischer Minister und Politiker, vor allem ab 1968 im Unterrichtsministerium. Von 1962 bis 1973 war er Rektor der neu gegründeten Unterrichtsverwaltungsprovinz (frz. Académie) Orléans-Tours und als solcher Mitgründer der Universitäten Orléans (1960) und Tours (1969).
Antoine besorgte von 1966 bis 1972 die Wiederauflage der vielbändigen französischen Sprachgeschichte von Ferdinand Brunot, sowie die Herausgabe von drei Ergänzungsbänden zur neuesten Zeit (1985, 1995, 2000).
Antoine war von 1983 bis 1987 Bürgermeister von Allarmont, wo auch sein Grab ist.