Die Regionalliga Nordost ist seit 2012 eine Liga im deutschen Fußball. Sie ist eine von fünf Regionalligen, die die vierthöchste Spielklasse im Ligasystem in Deutschland bilden. Sie wurde zur Saison 2012/13 nach Reformierung der Regionalliga unter der 3. Liga eingeführt.
Die von 2012 bis Mai 2015 aus 16 Mannschaften und ab der Spielzeit 2015/16 regulär aus 18 Mannschaften gebildete Liga wird im Rundenturnier ausgespielt,[1] in der alle jeweils einmal zu Hause und auswärts gegeneinander antreten. Die bestplatzierte Mannschaft nimmt an der Aufstiegsrunde zur 3. Liga teil, sollte sie darauf verzichten, geht das Recht an den nächstplatzierten Verein über. Das Regelwerk des Nordostdeutschen Fußballverbands (NOFV) sieht vor, dass die Mannschaften auf Platz 17 und 18 in die Oberliga Nordost absteigen. In Abhängigkeit davon, ob der Meister in die 3. Liga aufsteigt und ob aus der 3. Liga Vereine aus dem Gebiet des NOFV absteigen, kann sich die Anzahl der Absteiger in die Oberliga Nordost erhöhen. Zudem kam es wiederholt zu Abmeldungen von Mannschaften oder Insolvenzanträgen von Vereinen. Diese Vorgänge wirken sich auf die Anzahl der sportlichen Absteiger aus.
In einer der Regionalligen sollen maximal sieben zweite Mannschaften von DFL-Vereinen spielen. Die Maximalzahl wurde in der Regionalliga Nordost bisher nie erreicht. Zweite Mannschaften von Drittligavereinen sind nicht zugelassen.[2]
Zur Saison 2012/13 überführte der DFB die Hauptverantwortlichkeit für die Regionalliga an die fünf Ligaverbände. Gleichzeitig wurden die drei Staffeln Nord, West und Süd durch die fünf Regionalligen Nord, Nordost, West, Südwest und Bayern ersetzt. Hauptverantwortlich ist für die Regionalliga Nordost damit der Nordostdeutsche Fußballverband.
Abstieg in die Fußball-Oberliga Nordost: Die Zahl der sportlichen Absteiger variiert zwischen einer Mannschaft und maximal fünf Mannschaften. Nur einen sportlichen Absteiger gibt es dann, wenn keine Mannschaft aus der 3. Liga absteigt, eine Mannschaft in die 3. Liga aufsteigt und zusätzlich kein Verein seine Mannschaft aus der Liga abmeldet sowie keine Mannschaft ausgeschlossen wird. Fünf sportliche Absteiger gibt es, wenn drei Mannschaften aus der 3. Liga absteigen, keine Mannschaft in die 3. Liga aufsteigt und alle Regionalliga-Mannschaften von Platz 2 bis 13 in der Liga verbleiben wollen oder dürfen. In der Saison 2016/17 gab es keinen sportlichen Absteiger in die Oberliga. Die TSG Neustrelitz belegte den letzten Platz und nahm an der Saison 2017/18 der Regionalliga teil, weil sich zwei andere Mannschaften aus dieser abmeldeten.
Aufstieg in die Regionalliga Nordost: Die Meister der beiden Staffeln der Oberliga Nordost steigen direkt auf. Weitere Aufsteiger sind möglich, um die Sollstärke von 18 Mannschaften zu erreichen. Dieser Fall tritt ein, wenn sich Vereine freiwillig aus der Regionalliga abmelden oder aus der Liga ausgeschlossen werden. Gegebenenfalls wird der dritte oder der fünfte Aufsteiger in Entscheidungsspielen zwischen Vertretern aus den Oberliga-Staffeln Nord und Süd ermittelt.
Rückblick: Diese Regelungen gelten seit der Spielzeit 2015/16. Davor stieg die Zahl der Aufsteiger aus der Oberliga auch dann, wenn der Meister der Regionalliga diese in Richtung 3. Liga verließ und aus der 3. Liga keine Mannschaft in die Regionalliga abstieg (z. B. Saison 2014/15). Seit 2015/16 jedoch steigt dann eine Mannschaft weniger aus der Regional- in die Oberliga ab.
Bis zur Saison 2017/18 musste der Meister der Regionalligen Nordost gegen einen qualifizierten Vertreter einer anderen Regionalliga, welcher vorher ausgelost wurde, in einer Zweifachrunde antreten. Der Gewinner stieg in die 3. Liga auf. Für die Aufstiegsspiele qualifizierten sich auf sportlichem Weg alle Meister der Regionalligen sowie der Vizemeister der Regionalliga, deren Region die meisten Vereine und DFB-Mitglieder zählte.[5]
In den Jahren 2019 und 2020 standen bereits vor Saisonbeginn drei Regionalligen fest, aus denen drei Vereine direkt in die 3. Liga aufsteigen, und zusätzlich zwei Regionalligen, aus denen zwei Vereine in einer Zweifachrunde um einen weiteren Aufstiegsplatz spielen würden.[6] Im Sommer 2020 nahm deshalb der 1. FC Lokomotive Leipzig als Meister der Regionalliga Nordost an Aufstiegsspielen teil.[7]
Ab der Saison 2020/21 gibt es eine Zweifachrunde um den vierten Aufstiegsplatz zwischen zwei Vertretern aus den drei Regionalligen Bayern, Nord und Nordost, wobei jede der genannten Ligen im Rhythmus von drei Jahren einen Direktaufsteiger stellt.
Der 5. Aufsteiger für die Regionalliga Nordost 2015/16 wurde zwischen den Drittplatzierten der Oberliga-Staffeln Nord und Süd ausgespielt. In zwei Partien setzte sich der FSV 63 Luckenwalde (Staffel Nord) gegen den SSV Markranstädt durch.
Die viertklassige Regionalliga Nordost verzeichnete in den ersten drei Jahren Zuschauerzahlen zwischen 1.551 und 1.807 Gästen pro Partie, dieser Zuspruch lag in der Größenordnung der drittklassigen Regionalliga Nordost von 1994 bis 2000. Seit dem Sommer 2015 fällt der Schnitt geringer aus und lag in allen folgenden Spielzeiten bei weniger als 1.300 Zuschauern pro Begegnung.[10] Im September 2012 wurde ein neuer Besucherrekord für ein deutsches Viertliga-Spiel aufgestellt: Zum Gastspiel von RB Leipzig beim 1. FC Lokomotive Leipzig kamen 24.795 Zuschauer in das Zentralstadion. Lok war in das Stadion des Stadtkonkurrenten ausgewichen.[11] Der 1. FC Magdeburg stellte in der Saison 2014/15 den Rekord für die meisten Zuschauer bei den Heimspielen einer Mannschaft auf. Die 15 Saisonspiele in der MDCC-Arena besuchten 8.578 Personen im Schnitt.[12]
Mit 13 Punkten belegt der Torgelower FC Greif den letzten Platz in der Ewigen Tabelle.
Spieltage:
Mit 46 Treffern in zehn Partien war der 38. Spieltag der Saison 2021/22 der torreichste Spieltag in der Regionalliga Nordost, pro Spiel fielen 4,6 Tore.
Der torärmste Spieltag war der 28. Spieltag der Saison 2012/13. An diesem Spieltag fielen nur 10 Tore, also 1,25 pro Spiel.
Am elften Spieltag der Saison 2015/16 wurden 52 Spieler verwarnt, 5 Spieler erhielten die gelb-rote Karte und drei Spieler die rote Karte. Damit war der Spieltag der kartenreichste Spieltag in der Geschichte der Regionalliga Nordost.
Spiele:
Am 25. September 2021 gewann Energie Cottbus mit 9:0 gegen den FC Eilenburg und feierte damit den höchsten Sieg in der Regionalliga Nordost.
Im torreichsten Spiel fielen 12 Tore. Der Berliner AK 07 gewann am 15. Mai 2022 mit 7:5 gegen Optik Rathenow. Jeweils 11 Tore fielen am 27. Oktober 2013 bei der 3:8-Heimniederlage von Germania Halberstadt gegen Union Berlin II und am 28. Februar 2020 bei der 4:7-Heimniederlage von Hertha BSC II gegen den Berliner FC Dynamo.
Die torreichsten Unentschieden waren jeweils ein 4:4 zwischen der TSG Neustrelitz und dem VfB Auerbach am 5. Mai 2013, zwischen dem Berliner AK 07 und Union Fürstenwalde am 9. Dezember 2018 und zwischen dem FC Eilenburg und dem SV Lichtenberg 47 am 20. November 2021.
Am 16. August 2014 verteilte der Schiedsrichter Patrick Kluge 12 gelbe und eine gelb-rote Karte im Spiel zwischen dem VfB Auerbach und dem FSV Zwickau. Es war das kartenreichste Spiel der Geschichte.
Spieler:
Steven Skrzybski traf fünfmal am 27. Oktober 2013 für die zweite Mannschaft des 1. FC Union Berlin beim Sieg gegen Germania Halberstadt. Marc Brašnić traf ebenso häufig am 20. Oktober 2018 beim Sieg des Berliner FC Dynamo gegen den Bischofswerdaer FV und Marc-Philipp Zimmermann gelang dieselbe Ausbeute am 4. März 2022 für den VfB Auerbach gegen Tasmania Berlin.
Luca-René Heinrich vom Berliner FC Dynamo feierte gegen den FC Eilenburg am 19. Dezember 2021 sein Tordebüt im Alter von 17 Jahren, 1 Monat und 6 Tagen. Damit ist er der jüngste Torschütze der Geschichte.
Am 15. Mai 2016 erzielte Jan Nezmar bei der 2:6-Niederlage seines FC Oberlausitz Neugersdorf gegen den Berliner FC Dynamo sein letztes Tor im Alter von 38 Jahren, 10 Monaten und 10 Tagen. Er ist damit der älteste Torschütze der Regionalliga Nordost.