Gefüllt (Skredsvik RAÄ Nr. 101:2) oder als Vollumriss.
Es gibt einige Felsaufschlüsse, auf denen überwiegend (Felsritzungen von Järrestad) oder ausschließlich Fußsohlen dargestellt sind (Fåglum: 25 mal in Paaren und 20 mal einzeln; Feld 2 der Felsritzungen von Leirfall zeigt etwa 90 paarweise angeordnete Fußsohlen, Felsritzungen von Sporanes). Joakim Goldhahn untersuchte eine Röse, die auf einer Felsenplatte voller Fußabdrücke in Kindergröße errichtet wurde; ein extrem seltenes Beispiel. Es ist schwer zu sagen, wie viel Zeit zwischen der Fertigstellung der Ritzungen und der Errichtung der Röse verging; sicher ist, dass die Platzierung nicht zufällig erfolgte.
Der Stein von Scone, der eingearbeitete Fußabdrücke zeigt, ist auch unter den Namen Coronation Stone (Krönungsstein), Stone of Destiny (Stein der Vorsehung/Bestimmung) und gälischLia Fáil bekannt. Steine mit Fußabdrücken spielten im mittelalterlichen irisch-schottischen und später im britischen Krönungsritual eine Rolle.
Podomorfos
Auf der Iberischen Halbinsel sind Fußsohlenritzungen (podomorfos) charakteristisch für die antiken Kulturen Galiciens (O Chan da Ferradura) und Portugals und für die keltiberische Kultur. In Portugal haben sie eine abgerundete Form, segmentiert oder nicht, und erscheinen oft in der Nähe von Wasserläufen.
Podomorfos wurden auch auf mehreren der Kanarischen Inseln gefunden. Am Berg Tindaya in La Oliva auf Fuerteventura wurden hunderte von Abbildungen menschlicher Füße, vermutlich von den Ureinwohnern der Insel, den Majoreros, in den Felsen eingeschlagen.[2] Podomorfos sind auf Lanzarote an wenigstens acht Fundstellen dokumentiert.[3] Einzelne Fundstellen gibt es auch auf El Hierro und Teneriffa.[4]
Sohlenritzungen kommen auch in Sidi Maklouf (Algerien) und im Wadi Howar (Sudan) vor.
David A. Barrowclough, John Hallam: The Devil’s Footprints and Other Folklore: Local Legend and Archaeological Evidence in Lancashire. In: Folklore. Band 119, Nr. 1, 2008, S. 93–102, doi:10.1080/00155870701806233.
Nuno Ribeiro, Anabela Joaquinito, Sérgio Pereira: O Podomorfismo na Arte Rupestre da fachada Atlântica, que significado. In: Actas do V Encontro de Arqueologia do Sudoeste Peninsular. Almodôvar, 18 a 20 de novembro de 2010. Município de Almodôvar, Almodôvar (Beja) 2012, S. 201–211.
Kurt Schier: Skandinavische Felsbilder als Quelle für die germanische Religionsgeschichte? In: Heinrich Beck, Detlev Ellmers, Kurt Schier (Hrsg.): Germanische Religionsgeschichte. Quellen und Quellenprobleme (= Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. 5). Walter de Gruyter, Berlin u. a. 1992, ISBN 3-11-012872-1, S. 162–228, hier S. 210 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Javier Soler Segura: Interpretando lo rupestre. Visiones y significados de los podomorfos en Canarias. In: TAPA. Traballos de Arqueoloxía e Patrimonio. Band 33, 2005, ISSN1579-5357, S. 165–177.
↑Alfredo Mederos Martín, Vicente Valencia Afonso, Gabriel Escribano Cobo: Arte rupestre de la prehistoria de las Islas Canarias. Hrsg.: Dirección General de Patrimonio Histórico. Gobierno de Canarias, Las Palmas de Gran Canaria, Santa Cruz de Tenerife 2003, ISBN 84-7947-350-9, S.124ff. (spanisch, [1] [abgerufen am 14. Juni 2018]).
↑ Hans-Joachim Ulbrich: Die podomorphen Felsbilder von Lanzarote (Kanarische Inseln). In: Almogaren. Nr.42, 2011, ISSN1695-2669, S.133–168 ([2] [abgerufen am 15. Februar 2017]).
↑Renata Ana Springer Bunk: Die libysch-berberischen Inschriften der Kanarischen Inseln in ihrem Felsbildkontext (= Berber Studies. Band42). Köppe, Köln 2014, ISBN 978-3-89645-942-8, S.46.