Dieser Artikel behandelt die uruguayische Fußballnationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018. Uruguay qualifizierte sich am letzten Spieltag als zweitbeste Mannschaft der Südamerika-Qualifikation und damit erstmals seit 1990 wieder ohne den Umweg der interkontinentalen Playoffs. Die Mannschaft nahm zum 13. Mal teil und seit 2010 ohne Unterbrechung.
Uruguay vertraute in der Qualifikation weiter auf Nationaltrainer Óscar Tabárez, der die Mannschaft seit 2006 trainiert. Da er nach der Copa América 2015 für drei Pflichtspiele gesperrt wurde, musste aber in den ersten drei Spielen Co-Trainer Celso Otero den Platz auf der Trainerbank einnehmen. Von diesen drei Spielen konnten die ersten beiden gewonnen werden, das dritte wurde in Ecuador verloren. Danach durfte Tabárez wieder auf der Bank Platz nehmen und seine Mannschaft besiegte Südamerikameister Chile mit 3:0. Von den nächsten sieben Spielen verlor Uruguay dann nur das Spiel in Argentinien. Dann folgte die Rückspielniederlage in Chile zum Abschluss des Jahres 2016. Dennoch behauptete die Mannschaft den zweiten Platz in der Tabelle. In den ersten drei Spielen des Jahres 2017 gelang aber nur ein Punktgewinn beim torlosen Remis gegen Argentinien, so dass die Mannschaft auf den dritten Platz zurückfiel und vor den drei letzten Spielen nur drei Punkte Vorsprung auf den Sechstplatzierten hatte. Durch einen Sieg in Paraguay wurde zwar der zweite Platz wieder zurückerobert, durch ein torloses Remis beim Tabellenletzten Venezuela wurde aber im vorletzten Spiel die vorzeitige Qualifikation verpasst, da der Abstand zum Tabellensechsten immer noch drei Punkte betrug. Im letzten Spiel gegen Bolivien, das bereits keine Chance mehr hatte die WM-Endrunde zu erreichen, sicherten sich die Uruguayer dann durch einen 4:2-Sieg das WM-Ticket. Dabei hatten uruguayische Spieler alle sechs Tore geschossen, denn zunächst hatte Gastón Silva die Bolivianer durch ein Eigentor in Führung gebracht und Kapitän Diego Godín sorgte dann durch ein weiteres Eigentor für den Endstand. Damit qualifizierte sich Uruguay – das aufgrund der anderen Ergebnisse auch bei einer Niederlage noch Vierter geworden wäre – erstmals seit 1990 wieder direkt für die WM. 2002, 2010 und 2014 konnte sich Uruguay erst in den interkontinentalen Playoffs qualifizieren, 1994 und 1998 war die Mannschaft in der südamerikanischen Qualifikation und 2006 in den interkontinentalen Playoffs gescheitert.
Insgesamt wurden 32 Spieler in den 18 Spielen eingesetzt, davon vier nur einmal. Kein Spieler kam in allen 18 Spielen zum Einsatz. Auf 17 Einsätze brachte es Torhüter Fernando Muslera, der einmal zwangsweise nach der zweiten gelben Karte pausieren musste. 16 Einsätze hatte Kapitän Diego Godín, der ebenfalls einmal zwangsweise nicht eingesetzt werden konnte. Edinson Cavani, mit zehn Toren bester Torschütze der südamerikanischen Qualifikation, und Carlos Sánchez kamen zu 15 Einsätzen, wobei auch Cavani einmal nicht eingesetzt werden durfte. Rekordtorschütze Luis Suárez war mit fünf Toren zweitbester Torschütze der Uruguayer in der Qualifikation, die er in 13 Spielen erzielte. Insgesamt trafen 12 Spieler für Uruguay, zudem profitierten sie von einem Eigentor eines Paraguayers. Mit 32 Toren waren sie nach Brasilien die treffsicherste Mannschaft in Südamerika.
Cristian Rodríguez bestritt beim torlosen Remis gegen Venezuela am 5. Oktober 2017 sein 100. Länderspiel.[1]
Spielorte und Quartier (blau/kursiv) der uruguayischen Mannschaft
Für die Auslosung der Qualifikationsgruppen am 1. Dezember war Uruguay Topf 2 zugeordnet und konnte daher in eine Gruppe mit Weltmeister Deutschland, Europameister Portugal oder Gastgeber Russland gelost werden. Uruguay konnte keiner der vier anderen südamerikanischen Mannschaften zugelost werden. Die Mannschaft trifft in der Gruppe A auf den Gastgeber, Ägypten und Saudi-Arabien.
Gegen keine der drei Mannschaften hat Uruguay zuvor bei einer WM gespielt. Auf die Sowjetunion, den Vorgänger der russischen Mannschaft traf Uruguay aber in der Vorrunde der WM 1962, wo die Mannschaft mit 1:2 verlor und damit erstmals in der Vorrunde ausschied. Acht Jahre später konnten sie sich im Viertelfinale revanchieren und mit 1:0 nach Verlängerung ins Halbfinale einziehen. Dies ist auch der einzige Sieg gegen die sowjetische Mannschaft, gegen die zudem viermal in Freundschaftsspielen verloren wurde. Gegen Ägypten gab es nur ein Freundschaftsspiel, das im August 2006 mit 2:0 gewonnen wurde. Gegen die Saudis gab es in zwei Freundschaftsspielen ein Remis und eine Niederlage.
In den drei Vorrundenspielorten hat Uruguay noch nicht gespielt.
Nachdem die beiden ersten Spiele sowohl von Uruguay als auch Russland gewonnen worden waren, standen beide Mannschaften bereits vor dem letzten Gruppenspiel im Achtelfinale. Durch einen 3:0-Sieg gegen die Russen sicherte sich die Celeste den Gruppensieg; dabei blieben sie als einzige Mannschaft der WM während der Vorrunde ohne Gegentreffer.