Die Saison 2022/23 der Regionalliga West war die fünfzehnte Spielzeit dieser Fußball-Regionalliga als vierthöchste Spielklasse im deutschen Männerfußball und gleichzeitig die elfte Spielzeit seit der Spielklassenneueinteilung in fünf Regionalligen. Sie wurde am 22. Juli 2022 mit der Partie von Rot-Weiß Oberhausen gegen Alemannia Aachen eröffnet und endete am 13. Mai 2023. Meister wurde zum zweiten Mal Preußen Münster.
Für die Spielzeit 2022/23 qualifizierten sich folgende Vereine:
Ende März 2023 bestätigte der Westdeutsche Fußballverband (WDFV) hinsichtlich des zur Folgesaison verschärften Lizenzierungsverfahrens erstmals den Status der Regionalliga West als professionelle Liga. Das Land Nordrhein-Westfalen hatte sie bereits in der Spielzeit 2020/21 als solche eingestuft, um den „zahlreichen Berufsfußballern“ weiterhin die Ausübung ihres Berufs zu ermöglichen. Damals war beispielsweise der Spielbetrieb in den vier restlichen Regionalligen vorzeitig eingestellt worden.[1]
Der Meister war für die 3. Liga 2023/24 sportlich qualifiziert.[2]
Es gab grundsätzlich drei Absteiger, um gemeinsam mit dem Drittliga-Aufsteiger die vier Aufsteiger aus der Oberliga Westfalen 2022/23 (2), Oberliga Niederrhein 2022/23 (1) und Mittelrheinliga 2022/23 (1) zu kompensieren. Wäre aus der 3. Liga 2022/23 mindestens ein Verein aus dem Gebiet des WDFV (Borussia Dortmund II, MSV Duisburg, Rot-Weiss Essen, FC Viktoria Köln, SC Verl) abgestiegen, hätte sich die Anzahl der Absteiger auf vier erhöht. Bei mehr als einem Absteiger in die Regionalliga West hätte sich die Teilnehmerzahl der Regionalliga West 2023/24 entsprechend erhöht.[2] Da dieser Fall nicht eintrat, blieb es bei drei Absteigern.
Erstmals seit der Saison 2018/19 nahm wieder die als Sollgröße vorgesehene Anzahl von 18 Mannschaften am Spielbetrieb teil.
Der 1. FC Düren spielte zum ersten Mal in der Regionalliga. Kaan-Marienborn bestritt nach 2018/19 seine zweite Spielzeit in der Liga. Zwar war es auch für den früheren Zweitligisten 1. FC Bocholt die erste Saison in der Regionalliga West, jedoch hatte der Klub in den 90er Jahren drei Spielzeiten in der drittklassigen Fußball-Regionalliga West/Südwest verbracht. Die SG Wattenscheid 09 kehrte nach zwei Spielzeiten in der Oberliga Westfalen in die Regionalliga zurück; in der Saison 2019/20 musste der einstige Bundesligist die Mannschaft aus finanziellen Gründen vom Spielbetrieb zurückziehen.
Vor Saisonstart wurden die Trainer aller Mannschaften in zwei Umfragen nach ihren Favoriten befragt. Topfavorit war ihnen zufolge Vizemeister Preußen Münster, dicht gefolgt vom Wuppertaler SV. Rund die Hälfte der Trainer zählte auch Oberhausen, Rödinghausen und Fortuna Köln zum Kreis der Favoriten.[3][4] Schätzungen des Portals transfermarkt.de stützten diese Einschätzung: Münster und Wuppertal hatten dieser Analyse zufolge gemessen am durchschnittlichen Marktwert pro Spieler und am Gesamtmarktwert des Kaders unmittelbar vor Saisonbeginn die Mannschaften mit dem höchsten Transfertwert.[5]
Die Saison wurde am 22. Juli 2022 mit der Partie Rot-Weiß Oberhausen gegen Alemannia Aachen (2:1, 5.280 Zuschauer) eröffnet.
Bis auf zwei Nachholspiele wurden alle Hinrundenpartien wie geplant bis zum 21. November 2022 absolviert.[6] Herbstmeister wurde Preußen Münster, das als einziges Team einen Schnitt von mehr als zwei Punkten pro Spiel erzielte. Allerdings wirkten die Münsteraner nicht in jeder Phase der Hinrunde souverän und hatten nach Ende der Hinrunde genauso viele Niederlagen in ihrer Bilanz wie in der gesamten Vorsaison, nämlich drei. Die vor der Saison genannten Mitfavoriten Oberhausen und Fortuna Köln enttäuschten und standen am Ende der Hinrunde nicht im vorderen Tabellendrittel. Mitfavorit Rödinghausen konnte als einziges Team neben Münster ebenfalls längere Zeit einen Zweipunkteschnitt halten, verlor aber durch eine schwächere Phase zum Ende der Hinrunde den Anschluss an Münster. Nach schwierigem Start konnte sich dagegen der zweite Topfavorit Wuppertal mit allerdings schon sieben Punkten Abstand auf die Tabellenspitze als erster Verfolger der Münsteraner etablieren.
Im Abstiegskampf lagen die Teams zum Ende der Hinrunde dicht beieinander. Einzig der SV Straelen war mit nur acht erzielten Punkten deutlich abgeschlagen, da sowohl der Tabellenfünfzehnte als auch der -vierzehnte nach der Hinrunde bereits 19 Punkte hatten.
Anders als in höherklassigen Ligen pausierte der Spielbetrieb nicht für die Abstellungsperiode zur WM 2022 in Katar. Nach dem 20. Spieltag, der am 10. Dezember 2022 absolviert wurde, ruhte der Spielbetrieb aber für eine Winterpause. Bis zu dieser konnte Münster seine Tabellenführung festigen. Erster Verfolger war die U23 von Borussia Mönchengladbach, die acht Punkte Rückstand auf Münster, aber auch bereits ein Spiel mehr als der Tabellenführer absolviert hatte. Der Wuppertaler SV war Dritter. Genau wie Münster hatte Wuppertal 19 Spiele absolviert, aber auch bereits neun Zähler Rückstand auf Platz 1.
Der erste Spieltag nach der Winterpause wurde am 4. Februar 2023 ausgetragen, ein Wiederholungsspiel fand bereits Ende Januar 2023 statt. Am 23. März teilte der Aufsteiger und zu diesem Zeitpunkt Tabellenvierte 1. FC Kaan-Marienborn mit, die Mannschaft am Saisonende vom Spielbetrieb zurückzuziehen. Als Begründung wurden die durch den WDFV kurzfristig verschärften Lizenzierungsauflagen hinsichtlich der Stadioninfrastruktur angeführt, die der Verein nicht erfüllen könne.[7] Der zu diesem Zeitpunkt Tabellenletzte SV Straelen stellte keinen Lizenzantrag für die kommende Regionalligasaison und stand damit seit Anfang April 2023 als Absteiger fest.[8] Der Straelener Vereinspräsident gab als Begründung an, dass Aufwand und Ertrag für den SV Straelen in der Regionalliga in keinem Verhältnis stünden.[9] Rund zwei Wochen später stand nach dem 30. Spieltag fest, dass der SV Straelen sportlich ohnehin nach drei Spielzeiten in der Regionalliga in die Oberliga Niederrhein absteigen musste.
Nach 27 absolvierten Spielen sicherte sich Preußen Münster bereits Anfang April 2023 als bestplatzierter westfälischer Klub die Teilnahme an der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals 2023/24.[10] Nach 31 ausgetragenen Spielen stand der Verein dann als Meister fest. Der ehemalige Bundesligist kehrt nach dem Abstieg im Jahr 2020 und zwei Spielzeiten in der Regionalliga West damit wieder in die 3. Liga zurück. Münster spielte in der Rückrunde bis zu diesem Zeitpunkt zweimal unentschieden und konnte alle restlichen Spiele gewinnen.
Nach dem 33. Spieltag stand fest, dass die SG Wattenscheid 09 nach nur einem Jahr wieder in die Oberliga Westfalen zurückkehrte.
Die Spielzeit endete am 15. Mai 2023 mit dem 34. Spieltag.[6]
Am 21. Mai 2023 war der Nichtabstieg von Rot Weiss Ahlen sicher, nachdem der Klassenerhalt aller nordrhein-westfälischen Drittligisten feststand.
Der WDFV verweigerte dem 1. FC Düren zunächst die Lizenz für die Saison 2023/24, weil der Klub aus Sicht des Verbandes keine regionalligataugliche Spielstätte stellen konnte. Nach einem Einspruch Dürens erteilte der Verband am 15. Juni 2023 nachträglich die Lizenz mit der Vorgabe, alle Heimspiele bis zum Umbau und Zulassung der heimischen Westkampfbahn im Wegberger Waldstadion auszutragen.[11][12][13][14][15][16]
Am 26. Mai 2023 wurde bekannt, dass Kaan-Marienborn seine Mannschaft nicht wie angekündigt ordnungsgemäß vom Spielbetrieb abgemeldet hatte und daher vom Verband wegen der nicht beantragten Regionalligalizenz wie ein Absteiger in die Oberliga behandelt wurde. Am 6. Juni 2023 wurde einem Sonderantrag des Vereins stattgegeben, die Mannschaft vom Spielbetrieb zurückzuziehen, so dass der „unbeabsichtigt blockierte“ Oberligastartplatz freigegeben wurde und die bisherige zweite Mannschaft aus der Kreisliga C zur neuen ersten Mannschaft des Klubs wurde.[17][18][19][20]
Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte, die Gastmannschaft in der oberen Zeile aufgelistet.
Verlegte Partien werden entsprechend der ursprünglichen Terminierung dargestellt. Der Rückzug des 1. FC Kaan-Marienborn zum Saisonende wurde ab dem 28. Spieltag berücksichtigt.
(In den Klammern hinter den Spielernamen werden die Anzahl der Einsätze und Tore der Meistersaison angegeben)[77]
Erstmals in der Geschichte der viertklassigen Regionalliga West wurden die Rechte zur Bewegtbild-Liveübertragung an einen Anbieter exklusiv vergeben. Der Livestreaming-Anbieter Sporttotal übertrug alle Partien live, teils auch kommentiert. Die Streams wurden werbefinanziert oder im Pay-per-View-Verfahren bereitgestellt. Zusätzlich bot der Anbieter eine VoD-Spieltagszusammenfassung und Zusammenfassungen der Einzelspiele an.[78]
Als zweithöchste Spielklasse: 1963/64 | 1964/65 | 1965/66 | 1966/67 | 1967/68 | 1968/69 | 1969/70 | 1970/71 | 1971/72 | 1972/73 | 1973/74
Als dritthöchste Spielklasse: 1994/95 | 1995/96 | 1996/97 | 1997/98 | 1998/99 | 1999/2000 | 2000/01 | 2001/02 | 2002/03 | 2003/04 | 2004/05 | 2005/06 | 2006/07 | 2007/08
Als vierthöchste Spielklasse: 2008/09 | 2009/10 | 2010/11 | 2011/12 | 2012/13 | 2013/14 | 2014/15 | 2015/16 | 2016/17 | 2017/18 | 2018/19 | 2019/20 | 2020/21 | 2021/22 | 2022/23 | 2023/24 | 2024/25
Männer
Bundesliga | 2. Bundesliga | 3. Liga Regionalligen: Bayern | Nord | Nordost | Südwest | West Oberligen: Baden-Württemberg | Bayern | Bremen | Hamburg | Hessen | Mittelrhein | Niederrhein | Niedersachsen | Nordost | Rheinland-Pfalz/Saar | Schleswig-Holstein | Westfalen
Pokalwettbewerbe: DFB-Pokal | DFL-Supercup | Verbandspokale
Junioren: A-Junioren-Bundesliga | B-Junioren-Bundesliga | A-Jugend-Vereinspokal
Frauen
Bundesliga | 2. Bundesliga | Regionalliga
Pokalwettbewerbe: DFB-Pokal | Verbandspokale
Juniorinnen: B-Juniorinnen-Bundesliga
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