Die Fußball-Bundesliga 2005/06 war die 16. Spielzeit der Frauen-Bundesliga. Der 1. FFC Turbine Potsdam konnte sich zum zweiten Mal die gesamtdeutsche Meisterschaft sichern. Dafür verabschiedete sich der Altmeister FSV Frankfurt mit vielen Negativrekorden von der Frauenfußballbühne.
Zum ersten Mal seit vielen Jahren hatten drei Mannschaften lange Zeit die reelle Möglichkeit, den Titel zu gewinnen. Zwei Spieltage vor Schluss setzte sich schließlich mit Turbine Potsdam die torhungrigste Mannschaft durch. 115 Tore bedeuteten einen neuen Ligarekord. Mit 36 Treffern wurde Conny Pohlers zum zweiten Mal in ihrer Karriere Torschützenkönigin. Neben der Meisterschaft holten sich die „Tor-Bienen“ auch noch den Pokalsieg. Im Finale des UEFA Women’s Cup unterlag man allerdings dem 1. FFC Frankfurt. Hinter Potsdam wurde der FCR 2001 Duisburg erneut Vizemeister. Dem 1. FFC Frankfurt blieb erstmals nur die Bronzemedaille in der Meisterschaft. Der Sieg im UEFA Woman’s Cup konnte den Schmerz allerdings lindern.
Der SC 07 Bad Neuenahr setzte seinen Aufwärtstrend fort. Zum vierten Mal in Folge konnte er eine bessere Platzierung erreichen. Der gezielte Einkauf von jungen, hochtalentierten Spielerinnen machte aus der einstigen grauen Maus eine ernstzunehmende Konkurrenz für die Spitzenvereine. Im breiten Mittelfeld tummelten sich wie im Vorjahr die Mannschaften aus Hamburg, München und Freiburg. Der Vorjahresaufsteiger Essen-Schönebeck konnte sich mit einer guten Saison in der Liga etablieren. Dagegen rutschte Heike Rheine weiter ab. Aufsteiger Brauweiler konnte die Klasse mit viel Mühe halten, während Mitaufsteiger Sindelfingen trotz eines imposanten Schlussspurt wieder zurück ins Unterhaus muss.
Eine verheerende Saison spielte der FSV Frankfurt. Mit einer komplett überforderten Mannschaft ging man in die Saison und stellte einen Negativrekord nach dem anderen auf. Kein Team schoss weniger Tore, kassierte mehr Treffer als der Altmeister aus Bornheim. Dreimal toppte man den Rekord für die höchste Niederlage: Erst verlor man 0:13 zu Hause gegen Potsdam; in der Rückrunde dann in Potsdam 16:0; übertroffen wurde die Marke noch vom Lokalrivalen 1. FFC, der das Derby mit sage und schreibe 17:0 gewann. Das Ende vom Lied: Der FSV löst nach der Saison seine Frauenfußball-Abteilung auf und bietet nur noch Mädchenfußball an. Damit endete die Chronik einer der erfolgreichsten deutschen Frauenfußballabteilungen.
Aus der 2. Bundesliga kehrten der VfL Wolfsburg und der TSV Crailsheim zurück. Beide Clubs schafften den sofortigen Wiederaufstieg.
Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe.
Insgesamt 623 Tore wurden in der Saison 2005/06 erzielt. Dies waren 100 mehr als in der Vorsaison. Der Schnitt von 4,72 Toren pro Spiel war der höchste Toreschnitt der Bundesligageschichte. Potsdams 115 geschossene und die 142 kassierten Tore des FSV Frankfurt sind ebenfalls Rekordwerte der Bundesliga.
In der Saison 2005/06 konnte ein neuer Zuschauerrekord aufgestellt werden. Insgesamt 77.407 Zuschauer sahen die 132 Bundesligapartien, was einem Schnitt von 586 entspricht. Zum ersten Mal konnten drei Vereine während einer Saison über 10.000 Zuschauer begrüßen. Die meisten Zuschauer (2.207) sahen die Partie zwischen Potsdam und Duisburg. Insgesamt 19 Mal gab es eine vierstellige Zuschauerzahl. Dafür gab es auch fünf Partien, wo nur 100 Zuschauer im Stadion waren. Den höchsten Zuschauerzuwachs konnte mit +124 % das chronische Sorgenkind Bayern München verzeichnen. Auch Freiburg (+ 54 %), Potsdam (+ 51 %) und Duisburg (+ 40 %) konnten hohe Zugewinne verzeichnen. Dafür mussten die Frankfurter Vereine Federn lassen. Der 1. FFC verlor 25 %, der FSV musste sogar ein Minus von 45 % hinnehmen.