Franken zeichnete sich schon im Mittelalter durch eine sehr große Königs- bzw. Reichsnähe aus. Gelegen zwischen den rheinischen Territorien des Reiches und dem Königreich Böhmen, bildete Franken mit dem früheren Herzogtum Franken schon seit längerer Zeit eines der Zentren des Reiches.
Am 2. Juli 1500 wurde auf dem Reichstag zu Augsburg das Heilige Römische Reich Deutscher Nation in sechs Reichskreise eingeteilt. Diese ersten Kreise waren ursprünglich mit Nummern versehen, wobei der Fränkische Reichskreis die Nummer 1 erhielt:
„Der erste Kreiß begreift die hernach beschriebene Fürsten, Fürstenthumb, Land und Gebiet, nemlichen den Bischoffen von Bamberg, Wirtzburg, Eystett, den Marggrafen von Brandenburg als Burggrafen zu Nürnberg, auch die Grafen, Frey- und Reichstätt, umb oder bey ihnen gesessen und gelegen.“[6]
Später erhielten die Kreise Bezeichnungen, die ihrer geographischen Lage entsprachen, wodurch der Name Fränkischer Reichskreis entstand, der 1522 erstmals auftauchte. Im Spätmittelalter wurde unter Franken das Gebiet zwischen Spessart und Steigerwald, großteils die Besitzungen des Hochstifts Würzburg umfassend, verstanden.
Durch die Verwendung des Namens Franken ergab sich ein Bewusstsein der inneren Einheit, mit einem verstärkten Gefühl der Zusammengehörigkeit und Geschlossenheit, die im politischen bzw. landesherrlichen Bereich jedoch nicht bestand.
Damit neben den sieben Kurfürsten auch die übrigen Reichslande im Reichsregiment mit 20 Mitgliedern vertreten waren, waren sechs Kreise für jeweils einen Vertreter als Wahlbezirke geschaffen worden. Nach Auflösung des Reichregiments 1502 blieben die Kreise weiter bestehen, und ab 1507 wurden Beisitzer (Assessoren) des Reichskammergerichtes nach dieser geographischen Einteilung gewählt. Jeder der Kurfürsten entsandte einen Assessor an das Gericht. Der römisch-deutsche König benannte für Burgund und Böhmen je zwei, und jeder der in den Jahren 1500 und 1512 gebildeten Reichskreise durfte ebenfalls einen Beisitzer zum Reichskammergericht entsenden. Die letzten beiden Sitze wurden auf Vorschlag der Reichskreise durch den Reichstag gewählt, sodass die Assessoren des Reichskammergerichts zur Hälfte aus Vertretern der Reichskreise bestanden.
Auf den älteren Landfriedensbezirken aufbauend wurden 1512 weitere vier Reichskreise geschaffen, somit gab es letztlich zehn Reichskreise.[7]
Die Pflege Coburg (Coburg, Hildburghausen, Sonneberg) gehörte nur deshalb nicht zum Fränkischen Reichskreis, weil diese bereits Mitte des 14. Jahrhunderts im Rahmen einer Erbschaft an die Markgrafschaft Meißen gefallen und damit 1512 in den Obersächsischen Reichskreis gekommen war. Im 16. Jahrhundert wurde diese Region im Kurfürstentum Sachsen jedoch noch als Verwaltungsbezirk Fränkischer Kreis bezeichnet.[8]
Der Kreis war, wie die Reichsordnung, den Mitgliedern entsprechend, nach Ständen aufgebaut und in vier „Bänke“ gegliedert. An der Konstitutionssitzung nahmen teil:
Die aufgeführten Institutionen waren selbständige politische und landesherrliche Gebilde. Daneben gab es noch die in sechs Kantonen des Fränkischen Ritterkreises (Altmühl, Baunach, Gebürg, Odenwald, Rhön-Werra, Steigerwald) zusammengefasste Reichsritterschaft. Diese hatte jedoch weder den Status eines Reichs- noch eines Kreisstandes erlangt, konnte aber ihre unabhängige Beziehung zu Kaiser und Reich behaupten. Der Fränkische Ritterkreis existierte von 1500 bis 1806. An dessen Ritterkanton Rhön-Werra erkennt man noch die frühere Zugehörigkeit des Gebietes entlang von Rhön und Werra zum Herzogtum Ostfranken während das Hochstift Fulda Teil des Oberrheinischen Reichskreises wurde. Große Teile des heutigen Wartburgkreises gehörten 1500 noch zum Hochstift Fulda. Sie kamen in zwei Etappen 1542 zur Grafschaft Henneberg und 1815 zum Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach.[8]
Die gemeinsamen Sicherheitsinteressen, insbesondere das Vorgehen gegen das Fehdewesen, und das Zusammengehörigkeitsgefühl im fränkischen Gebiet wurden durch die Reichsreform mit der Bildung des Reichskreises verstärkt.
Kreistag und zugehörige Territorien
Im Kreiskonvent stimmten die Stände nach Bänken, wobei allerdings die Gültigkeit der Mehrheitsbeschlüsse unbedingt feststand. Bei getrennten Beratungen hatte auf jeder Bank der
vorderste Stand, also Bamberg, Brandenburg, Hohenlohe-Neuenstein und Nürnberg, deren Direktorium. Bamberg hatte als Aufrufender stets die letzte Stimme.[11][12] Der Kreiskonvent tagte in Windsheim, Schweinfurt, Bamberg, Haßfurt, Forchheim[13] vorzugsweise aber im Großen Reichssaal in Nürnberg, wo sich auch die Kreiskasse befand.[14][15]
Die Organisation des Kreises war also der des Reiches nachgebildet, nur besaß im Gegensatz zum Reichstag jeder der Stände im Kreistag eine volle Stimme, also auch die kleinen Herrschaften, die Grafen, Herren und Reichsstädte.[16]
Im Folgenden sind die kreisangehörigen Territorien, ausgehend vom Stand zu Beginn des 16. Jahrhunderts, aufgelistet. Der Kreis war den Mitgliedern entsprechend, wie die Reichsordnung, nach ihrem Stand aufgebaut und in vier Bänken gegliedert. Noch vor dem Ende des Reiches abgegangene Reichsstände sind kursiv, neu hinzugekommene gesondert aufgeführt. Die meisten Mitglieder zählten auch zu den Reichsständen.
Grafschaft Rieneck, die nach dem Aussterben 1559 zunächst als Lehen an Kurmainz fielen[12]
Herrschaft Schwarzenberg; 1599 in den Reichsgrafenstand erhoben; 1671 gefürstet
Grafschaft Welzheim 1379–1713; 1728–1732; dann württembergisches Oberamt; erworben 1335 von den Schenken zu Limpurg als württembergisches Reichsafterlehen, dessen erste Hälfte sie spätestens 1379, die andere 1418 den Grafen von Württemberg zu Lehen auftrugen; im Mannesstamm 1713 erloschen; 1718 Geschenk des Herzogs Eberhard Ludwig von Württemberg an seine Mätresse und frühere morganatische Gemahlin Wilhelmine von Grävenitz (1685/1686–1744), seit 1707 Gräfin von Urach, die 1711 eine Scheinehe mit dem Grafen Würben (recte: Wrbna) eingegangen war; Wilhelmine wollte es Württemberg als Kunkellehen (weiblich vererbbar) auftragen und so wurden sie und ihr Bruder Friedrich Wilhelm von Grävenitz (1679–1754; 1717 Konferenzminister, 1723 Gouverneur von Mömpelgard/Montbéliard) 1726 gemeinsam mit Welzheim belehnt; die Mitgliedschaft im Fränkischen Reichskreis sowie die Aufnahme in das Fränkische Reichsgrafenkollegium mit Sitz und Stimme im Reichstag erlangte nur Friedrich Wilhelm. Wilhelmine war noch zu Lebzeiten von Eberhard Ludwig verhaftet worden; sie verglich sich 1732 mit ihm gegen Abtretung aller Güter mit Ausnahme von Welzheim; ihr Bruder wurde in Form eines Mannlehens zum Besitzer von Welzheim. Schon bevor er sich 1735 mit Eberhard Ludwigs katholischem Nachfolger Herzog Carl Alexander verglich und auch seine Güter abtreten musste, hatte Eberhard Ludwig Welzheim als heimgefallen betrachtet. Nach Akten des Landesarchivs Stuttgart Abteilung Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Findbuch A 441 L wurde Welzheim noch 1732 von Württemberg mediatisiert und war dann bis 1807 ein Kammerschreiberei–Oberamt.
Der geistlichen Bank stand das nur dem Papst unterstehende Hochstift Bamberg vor. Der Fürstbischof von Bamberg übte auch das Direktorium des Kreises aus und verwaltete Kreiskanzlei und das Archiv des Kreises. Der Bischof von Bamberg als Direktor des Kreises hatte das Recht zur Eröffnung und Leitung des Kreistages wie zur Zusammenfassung und Veröffentlichung seiner Beschlüsse. Der Graf von Löwenstein-Rochefort hatte als Vertreter des Kaisers seit dem Ende des 17. Jahrhunderts nur einen Quasi-Ehrenvorsitz inne.[14]
Die in Franken besonders zahlreichen Reichsritter mit ihren Kleinstterritorien standen außerhalb der Kreisorganisation und bildeten den Fränkischen Ritterkreis.
Im Fränkischen Reichskreis wurde das Amt des Kreisobristen erstmals im Jahr 1550 eingerichtet und bestand ab 1555 dauerhaft. Der Kreisobrist wurde von fünf Kriegsräten überwacht, von denen zwei die geistlichen Stände und je einen die weltlichen Fürsten, Grafen und die Reichsstädte stellten. Der Befehlshaber und die Offiziere der Kreistruppen wurden, anders als die Kontingente der Kreisstände, aus der Kasse des Kreises besoldet. Dem Kreisobristen wurden die Ausführung und der Vollzug der Kreisbeschlüsse übertragen.[17] und er übernahm neben dem Oberbefehl über die Kreistruppen sowohl die Urteilsvollstreckung der höchsten Kriegsgerichte als auch die Verhinderung fremder Truppenwerbungen im Kreis. Er wurde meist aus dem Adelsstand gewählt. Das Amt wurde traditionell den zollerischen Markgrafen als den mächtigsten weltlichen Kreisstand übertragen, die es in der Regel durch die Bayreuther Linie ausübten.[14][17]
Kreisdirektor
Eine wichtige Stellung nahm Bambergs Bischof als Kreisdirektor ein, wogegen Brandenburg stets protestierte. Das Ausschreibeamt, das die Kreisversammlung einzuberufen hatte, war von Anfang an zwischen Bamberg und den Markgrafen umstritten.[12] Der Bischof von Bamberg als Direktor des Kreises hatte das Recht zur Eröffnung und Leitung des Kreistages und zur Zusammenfassung und Veröffentlichung seiner Beschlüsse.[14]
Die Kreisarmee als stehendes Heer ging auf die Reichsdefensialordnung des Jahres 1681 zurück, nach der die Sollstärke des Fränkischen Reichskreises auf 5527 Mann festgelegt wurde. Neben dem Teil, den die Hochstifte Bamberg und Würzburg mit der Fürstbischöflich-würzburgischen Armee als eigene Truppen stellten, brachte der Kreis zwei Infanterieregimenter mit je 1600, ein Kürassierregiment mit 520 und eine Dragonerschwadron mit 200 Mann in die gemeinsame Verteidigung ein. 1694 bestand das stehende Heer des Fränkischen Reichskreises aus 2940 Reitern und 5703 Infanteristen. Sie wurden von den verschiedenen Kreisständen gestellt, die auch für die Ausrüstung sorgten. Nur die Offiziere waren direkt beim Kreis angestellt. Verheerend in der offenen Feldschlacht war nicht nur die schlechte und zum Teil veraltete Ausrüstung; auch das Fehlen einer einheitlichen Exerzierregelung erschwerte das Handeln als Truppenverband.[18]
Bei der Assoziation mit dem Schwäbischen Kreis von 1691 betrug das fränkische Kontingent 9000 Mann (ein Kürassierregiment mit 800 Mann, zwei Infanterieregimenter zu je 1650 Mann, zusätzliche Einrichtung eines Dragonerregiments mit 800 Mann und eines weiteren Infanterieregiments miz 1650 Mann. Schließlich wurden ein zweites Dragonerregiment und ein viertes Infanterieregiment von Würzburg auf Subsidienbasis übernommen).[19]
Die Anteile der Kreisstände an den Mannschaftskontingenten wurden nach der Reichsmatrikel berechnet und betrugen für den Fränkischen Kreis:
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Dragoner
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Infanterie
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An 30 Feldzügen nahmen die Kreistruppen in den Jahren 1683 bis 1714 teil, wobei sie sowohl in Ungarn (vgl.: Großer Türkenkrieg) als auch an der Rheinlinie in vorderster Front kämpften und sich auszeichneten.[21]
Militäretat
Unter die Reichs-, Kreis- und Türkensteuer fielen sämtliche Ausgaben für Militär und Miliz im Kreisetat, für die Fortifikationen einschließlich der dazu notwendiger Entschädigungszahlungen wegen Landankaufs, für Wintereinquartierungen in Reichskriegen und die sogenannten Assignationen, deren Kosten auf alle Landämter zu verteilen waren Hinzu kamen die Kreisgelder (Römermonate)[22] entsprechend den Hauptaufgaben des Kreises im ausgehenden 17. Jahrhundert waren die Ausgaben für das Militär der bei weitem größte Haushaltsposten. Sie betrugen zum Teil mehr als 90 Prozent des Jahresetats von 800 000 bis einer Million rheinischer Gulden.[23]
Der Militäretat des Kreises erreichte bald eindrucksvolle Beträge. Im Rahmen der Laxenburger Allianz (1682) hatte der Kreis für die gemeinsamen Einrichtungen, Stäbe, Artillerie usw. anteilmäßig Sorge zu tragen. Die Beitragshöhe der zur Allianz angesetzten 130 Römermonate betrug 418.908 fl, die jedoch nicht ausreichten. Sicher zu hoch angesetzt waren die Unterhaltskosten für die Kreisallianz von 1691 mit 1.138.192 fl. Immerhin lag auch ein Kostenanschlag für das Haushaltsjahr 1696/97 vor für eine Armatur von 12.000 Mann bei 715.438 fl. Im ersten Jahr des Spanischen Erbfolgekrieges schrieb der Kreis 36000 fl aus (90 Römermonaten), 1703 war der Etat auf 60.000 fl (Römermonate) angestiegen. Die Rückstände der Kreiskasse beliefen sich 1697 auf 4.666.500 fl, am Ende des Spanischen Erbfolgekrieges auf 1.108.750 fl. In den letzten Kriegsjahren betrug der Kreisetat durchschnittlich 200 bis 250 Römermonate (800.000–1 Million fl). Nach dem Krieg machte der Anteil von Schuldendienst und von der Bezahlung der Heereslieferanten fast die Hälfte des Kreishaushaltes aus. Allein gegenüber dem wichtigen Heereslieferanten des Kreises, dem Mainzer Schutzjuden Isaac Säckl, hatte Franken zeitweilig Verpflichtungen von 150.000–190.000 fl.[19] Erbrachten die Herausforderungen des Erbfolgekrieges für den Fränkischen Kreis unstreitig die bis dahin größte Truppenvermehrung und die organisatorische Verfestigung der Rüstungsanstrengungen insgesamt, so führten sie als Kehrseite zu einer enormen Verschuldung, die erst in den 1740er Jahren stückweise wieder abgebaut werden konnte.[24]
Nicht alle Stände kamen ihren anteilmäßigen Verpflichtungen in vollen Umfange nach. Der Würzburger Fürstbischof Johann Philipp verweigerte sich 1701 dem als neuer Kostenumlage beschlossenen „numerus rotundus“ und behielt sich den günstigeren Matrikelfuß von 1681 vor, selbst angesichts von – letztlich leeren – Drohungen einer militärischen Exekution seitens der anderen Kreisstände. Ansonsten beteiligte sich Johann Philipp durch Stellung des Kreiskontingents und allgemeiner Logistik pflichtgemäß an den Verteidigungsanstrengungen.[25]
Militärbündnisse
Nach dem Dreißigjährigen Krieg versuchten die Vorderen Reichskreise im Westen des Reiches, ihre militärische Schwäche durch Zusammenschlüsse in den Kreisassoziationen auszugleichen. Im Westen des Reiches schlossen sich oft nichtarmierte schwächere Reichsstände bzw. Reichskreise zu Assoziationen zusammen, um ihre gemeinsame Sicherheit zu stärken und Defizite der Reichskriegsverfassung auszugleichen.[26] Seit 1693 arbeiteten der Fränkische und der Schwäbische Reichskreis militärpolitisch zusammen. Sie stellten für die Verteidigung der Region am Oberrhein während des Pfälzischen Erbfolgekriegs gemeinsam etwa 24.000 Mann auf. Befehligt wurden die Truppen von Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden, der sich in den Türkenkriegen bereits hervorgetan hatte. Die Reichskriegsverfassung von 1681/82 erschien als nicht sehr effektiv. Auf Initiative von Ludwig Wilhelm von Baden und Johann Georg Kulpis schlossen sich am 23. Januar 1697 in Frankfurt am Main der Fränkische, der Kurrheinische, der Oberrheinische, der Schwäbische und der Westfälische Reichskreis in der „Frankfurter Assoziation“ zu einer weiterreichenden Verteidigungsassoziation zusammen. Die Kreisassoziationen wurden auch über den Rastatter Frieden hinaus weitergeführt zum Schutz vor Eigenmächtigkeiten der armierten Mächte in enger Anlehnung an den Kaiser, mithin ohne die Seemächte.[27][28]
Rechtswesen
Probleme gab es bei der Jurisdiktion: Da die Gerichtshoheit eines der wichtigsten Privilegien für den Ausbau der Landeshoheit bildete, achtete auch hierbei jedes Territorium eifersüchtig auf seine besonderen Rechte. Deshalb verfügte der Kreis über keinen eigenen Gerichtshof, hatte aber gemäß Reichsexekutionsordnung die Aufgabe, rechtskräftige Urteile zu vollstrecken. Als „Exekutivorgan für die Legislative und die Jurisdiktion des Reiches insgesamt“ funktionierte der Fränkische Kreis somit immer nur mit gewissen Einschränkungen.[29]
Münzwesen
Hatte sich der Fränkische Reichskreis stets bemüht, seine Aufgaben als Organ des Reiches mit aller Gewissenhaftigkeit zu erfüllen (384), so galt dies im Besonderen für das Münzwesen. Die Ausbringung der vom Kreis vorgeschriebenen Münzen war zumeist so gut, dass die fränkischen Geldstücke als willkommenes Rohmaterial für fremde Münzstände in die dortigen Schmelztiegel wanderten und man in Franken selbst aus Mangel an Kleingeld die geringerhaltigen auswärtigen Sorten zulassen musste. Einer in Kriegszeiten reichsweit unterwertigen Münzprägung vermochte sich freilich auch der Fränkische Kreis nicht zu entziehen.[30] In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts waren sechs fränkische Kreiswardeine, Georg Dieterich Hans Huefnagel, Hans Putzer, Melchior Meschker, Georg Gebhardt und Leonhard Rohleder,[31] gleichzeitig Spezialwardeine oder Schauamtleute der Reichsstadt Nürnberg. Des letzteren Schwager Leonhard Willibald Hoffmann, der 1667 zum Generalmünzwardein ernannt worden war, bewarb sich 1679 zusätzlich als Spezialwardein bei der Münzstätte Schwabach und erhielt im darauf folgenden Jahr auch diese Stelle.[30]
Sozialwesen
Die geistlichen Fürstentümer Frankens leisteten im 18. Jahrhundert bei der Ausgestaltung des aufgeklärten Wohlfahrtsstaates Vorbildliches. Mit einer großangelegten Getreideschutzpolitik, einer systematisch betriebenen Forstwirtschaft und der Anlage erster Kunststraßen suchten die Schönborn-Fürstbischöfe den Wohlstand ihrer Untertanen zu heben. Mit Arbeitshäusern, Armeninstituten und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen versuchten sie, Missstände zu lindern, ohne jedoch die bestehende Sozialstruktur zu ändern. Im Bemühen um Ärzte- und Pflegerausbildung und erste allgemeine Krankenhäuser wandte sich der aufgeklärte Wohlfahrtsstaat dem Sozialbereich zu.[32]
Auch in den beiden markgräflichen Fürstentümern unter Karl Alexander (1757–1791), der in beiden gleichzeitig regierte, wurden wohlfahrtsstaatliche Grundsätze verwirklicht.[32]
1769 wurden nach dem Aussterben der Bayreuther Linie mit Friedrich Christian die beiden MarkgraftümerBayreuth und Ansbach in der Hand des Markgrafen Karl Alexander vereinigt. Er trat am 16. Januar 1791 in einem Geheimvertrag seine Fürstentümer für eine jährliche Leibrente von 300.000 Gulden an König Friedrich Wilhelm II. von Preußen ab. Die Übertragung dieser Territorien an Preußen verursachte eine massive Störung im politischen Gleichgewicht des Reichskreises, auf den eine Großmacht wesentlichen Einfluss besaß und dessen fragile Machtbalance sprengte.
Auf Anordnung von Karl August Freiherr von Hardenberg, der seit 1790 Minister des Markgrafen Karl Alexander war und ab 1792 als Dirigierender Staatsminister die hinzugekommenen Gebiete für Preußen verwaltete, wurden die markgräflichen Truppen nicht mehr dem Kreis und seinem Heerwesen zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig bewog er Bamberg und Würzburg dazu, ihre Truppenkontingente ebenfalls dem Kreisheerwesen zu entziehen. Beide Fürstbistümer unterstellten ihr Heer direkt dem Kommando des römisch-deutschen Kaisers, wodurch die Aufgabe der Landessicherungswahrung eine deutliche Schwächung erfuhr. Damit beteiligte sich mit Ansbach-Bayreuth ein wichtiger Teil des Fränkischen Kreises nicht an den militärischen Maßnahmen gegen das FrankreichNapoleons, auch, weil ein Ergebnis des Friedens von Basel 1795 die Neutralität Preußens gegenüber Frankreich war. Der Konvent tagte zur damaligen Zeit aufgrund der Gefahr, die von den französischenRevolutionsheeren ausging, permanent. Die aggressive Gebietspolitik Preußens in Franken war ebenfalls ein Thema, vor allem für die kleineren Kreisstände. Für diese bahnten sich durch den Friedenskongress von Rastatt bereits die weitreichenden Folgen an (Aufteilung von Territorien zwischen Bayern und Preußen), die dann durch den am 25. Februar 1803 in Regensburg verabschiedeten und mit der Ratifikation durch den römisch-deutschen Kaiser Franz II. am 27. April 1803 in Kraft getretenen Reichsdeputationshauptschluss Wirklichkeit wurden.
Hernach volgend die zehen Krayß. 1532 (Volltext [Wikisource] – Verzeichnisses der Reichskreise und der zugehörigen Territorien mit Angabe der für die Türkenhilfe zu entsendenden Truppen).
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Fritz Hartung: Die Geschichte des Fränkischen Kreises, Erster Band: Die Geschichte des Fränkischen Kreises von 1521 – 155, Leipzig 1910, Digitalisat in: Virtuelle Bibliothek, Universität Würzug
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Paruh-bajak gelambir Eulacestoma nigropectus Status konservasiRisiko rendahIUCN22705592 TaksonomiKerajaanAnimaliaFilumChordataKelasAvesOrdoPasseriformesFamiliCorvidaeGenusEulacestomaSpesiesEulacestoma nigropectus De Vis, 1894 Tipe taksonomiEulacestoma lbs Paruh-bajak gelambir ( Eulacestoma nigropectus ) adalah burung kecil dari papua . Ia adalah satu-satunya anggota genus monotaip Eulacestoma dan keluarga Eulacestomatidae . Ia juga dikenal sebagai gelatik-bentet gelambir.[2] Keteranga...
Eurovision Song Contest 2002Country GreeceNational selectionSelection processEllinikós Telikós 2002Selection date(s)26 February 2002Selected entrantMichalis RakintzisSelected songS.A.G.A.P.O.Selected songwriter(s)Michalis RakintzisFinals performanceFinal result17th, 27 pointsGreece in the Eurovision Song Contest ◄2001 • 2002 • 2003► Greece competed in the Eurovision Song Contest 2002, held on 25 May 2002 at Saku Suurhall in Tallinn, Estonia. The G...
Coppa Libertadores 2003 Competizione Coppa Libertadores Sport Calcio Edizione 44ª Organizzatore CONMEBOL Date 22 ottobre 2002 - 2 luglio 2003 Partecipanti 34 (4 alle qualificazioni) Risultati Vincitore Boca Juniors(5º titolo) Secondo Santos Semi-finalisti Independiente Medellín América Statistiche Miglior marcatore Marcelo Delgado (9 gol) Ricardo Oliveira (9 gol) Incontri disputati 138 Gol segnati 406 (2,94 per incontro) Cronologia della competizione 2002...
English recipient of the Victoria Cross David JonesDavid Jones as depicted on a cigarette cardBorn(1892-01-10)10 January 1892Liverpool, Lancashire, EnglandDied7 October 1916(1916-10-07) (aged 24) †Bancourt, FranceBuriedBancourt British CemeteryAllegiance United KingdomService/branch British ArmyRankSergeantUnitThe King's (Liverpool) RegimentBattles/warsWorld War I Battle of Loos Battle of the Somme Battle of Guillemont Battle of Le Transloy † AwardsVictor...
Aldo Rebelo Menteri PertahananMasa jabatan2 Oktober 2015 – 12 Mei 2016PresidenDilma RousseffPendahuluJaques WagnerPenggantiRaul JungmannMenteri Sains, Teknologi dan InovasiMasa jabatan1 Januari 2015 – 1 Oktober 2015PresidenDilma RousseffPendahuluClelio Campolina DinizPenggantiCelso PanseraMenteri OlahragaMasa jabatan27 Oktober 2011 – 1 Januari 2015PresidenDilma RousseffPendahuluOrlando SilvaPenggantiGeorge HiltonPresiden Dewan DeputiMasa jabatan28 September 20...
Pour les articles homonymes, voir Musique (homonymie) et La Musique. Allégorie de la musique, François Boucher, 1752. Jean-Sébastien Bach, compositeur de musique baroque. Jacques Brel, chanteur. Mozart, La Flûte enchantée, première page du manuscrit autographe. Allégorie évoquant la musique et les instruments.Beethoven, Symphonie no 8, première page du manuscrit autographe. La musique est un art et une activité culturelle consistant à combiner sons et silences au cours du tem...
Sharon den AdelInformasi latar belakangNama lahirSharon Janny den AdelLahir12 Juli 1974 (umur 49)Waddinxveen, BelandaGenreGothic metal, Symphonic rockPekerjaanPenyanyi pencipta lagu komposer perancang busanaInstrumenVokalTahun aktif1996–sekarangLabelRoadrunnerArtis terkaitWithin Temptation, Timo Tolkki, Armin van Buuren, ScorpionsSitus webwww.within-temptation.com Sharon den Adel adalah seorang penyanyi dan komposer dari Belanda, paling dikenal sebagai vokalis Within Temptation band sy...
2008 video gameAmerican McGee's GrimmDeveloper(s)Spicy HorsePublisher(s)GameTapDesigner(s)American McGeeWriter(s)R. J. Berg[1]EngineUnreal Engine 3Platform(s)WindowsReleaseJuly 31, 2008 – April 24, 2009Genre(s)Action-adventureMode(s)Single-player American McGee's Grimm is a 23-part[2] episodic video game series based upon Grimm's Fairy Tales, designed by American McGee, developed by Spicy Horse and distributed online initially by GameTap starting July 31, 2008. Grimm was ori...
Islam by countryWorld percentage of Muslims by country Africa Algeria Angola Benin Botswana Burkina Faso Burundi Cameroon Cape Verde Central African Republic Chad Comoros Democratic Republic of the Congo Republic of the Congo Djibouti Egypt Equatorial Guinea Eritrea Eswatini Ethiopia Gabon Gambia Ghana Guinea Guinea-Bissau Ivory Coast Kenya Lesotho Liberia Libya Madagascar Malawi Mali Mauritania Mauritius Mayotte Morocco Western Sahara Mozambique Namibia Niger Nigeria Réunion Rwanda São Tom...
American journalist Amna Nawazآمنہ نوازNawaz in 2022Born (1979-09-18) September 18, 1979 (age 44)Virginia, U.S.EducationUniversity of Pennsylvania (BA)London School of Economics (MS)Occupation(s)Broadcast journalist, anchor, reporter, foreign correspondentKnown forPBS NewsHour, NBC News, Washington WeekSpouse Paul Werdel (m. 2007)Children2RelativesAsif Nawaz Janjua (uncle) Amna Nawaz (Urdu: آمنہ نواز) is an American broadcast journalist...
American politician Matt LehmanMajority Leader of the Indiana House of RepresentativesIncumbentAssumed office October 6, 2015Preceded byJud McMillinMember of the Indiana House of Representativesfrom the 79th districtIncumbentAssumed office January 2009Preceded byMichael Ripley Personal detailsBornBerne, Indiana, U.S.Political partyRepublicanSpouseJoye DubachEducationVincennes University Matthew S. Matt Lehman is an American Republican politician from Indiana. He represents...
Stasiun Lubuklinggau Stasiun Lubuklinggau, 2018LokasiJalan KalimantanPasar Permiri, Lubuklinggau Barat II, Lubuklinggau, Sumatera Selatan 31613IndonesiaKoordinat3°17′20″S 102°52′41″E / 3.28889°S 102.87806°E / -3.28889; 102.87806Ketinggian+130 mOperator Kereta Api IndonesiaDivisi Regional III Palembang Letakkm 549+448 lintas Panjang–Tanjungkarang–Prabumulih–Lubuklinggau[1] Jumlah peron2 (satu peron sisi dan satu peron pulau yang sama-sama agak ...
59号州际公路(英語:Interstate 59)是一条南北方向的州际公路。该公路连接了路易斯安那州斯莱德尔和佐治亚州戴德县,全长445.23英里。[1] 参考文献 ^ USDOT — Federal Highway Administration. Table 1: Main Routes of the Dwight D. Eisenhower National System Of Interstate & Defense Highways. FHWA Route Log and Finder List. Washington, DC: Federal Highway Administration. October 31, 2002 [2015-03-03]. (原始内容存档...
История Албании Иллирия Далмация Славянизация Албании Византийская Албания Арберия Королевство Албания Албанские княжества Войны Скандербега Лежская лига Венецианская Албания Османская Албания Албанские пашалыки Призренская лига Княжество Албания Первая миров�...