Als Fördeschiff, nach ihrem Typschiff auch Friedrichsort-Klasse genannt, wird eine in den 1980er Jahren für die Kieler Verkehrs AG (KVAG) erbaute Typenreihe von Fahrgastschiffen bezeichnet.
04/2024: Verkauf nach Estland, wird zukünftig zwischen Tallin und Naissaar eingesetzt
Konzipiert wurden die Schiffe für die Linien- und Ausflugsfahrt auf der Kieler Förde.
Technische Daten
Die Schiffe sind 32,7 m lang, 7,6 m breit und verfügen über einen Tiefgang von 2,4 m bei einer Kapazität von 300 Passagieren. Angetrieben werden die für die Küstenfahrt zugelassenen Schiffe von einem Sechszylinder-Viertakt-Schiffsdieselmotor der Motorenwerke Mannheim (MWM D 440-6) mit einer Leistung von 250 kW, der auf einen Festpropeller wirkt. Die Schiffe erreichen damit eine Geschwindigkeit von 11 kn. Sie sind mit einem Bugstrahlruder ausgestattet.
Geschichte
Friedrichsort
Die Friedrichsort fuhr von 1981 bis Ende 1991 im Fahrgastverkehr auf der Kieler Förde für die Kieler Verkehrs-AG (KVAG). Im Januar 1992 wurde sie verkauft und in Mönchgut umbenannt.[1] Nach dem Verkauf wurde die Mönchgut zu Ausflugsfahrten von Greifswald-Wieck nach Lubmin, Göhren und Gager eingesetzt. Im Jahr 2000 wurde sie wieder in Friedrichsort umbenannt. 2003 folgte die Übernahme durch den Reeder Sven Paulsen für seine Reederei Adler-Schiffe und die Umbenennung in Adler-Mönchgut, um sie zwischen Peenemünde und der Insel Rügen (Göhren, Sellin und Binz) einzusetzen.[3]
Heikendorf, Laboe und Strande
Die Heikendorf und die Strande sind noch heute in Fahrt für die Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel mbH (SFK)[2], die 1996 aus der Kieler Verkehrs-AG ausgelagert wurde. Die Laboe wurde im Januar 2023 an die Reederei Adler-Schiffe verkauft, die sie seit April 2023 als Adler Baltica für Hafenrundfahrten ab Swinemünde einsetzt.
Die Heikendorf
Die Strande
Die Laboe
Nachfolgeschiffe
Die noch für die SFK im Einsatz befindlichen Schiffe der Baureihe sollen zusammen mit der kleineren Schilksee durch Neubauten ersetzt werden, da die über 35 Jahre alten Schiffe technologisch überholt sind. Dafür bestellte die SFK im November 2018 bei der niederländischen Werft Hollands Shipyards in Hardinxveld-Giessendam eine hybrid-elektrisch angetriebene Fähre und vereinbarte Optionen für drei weitere Fähren des Typs. Den Strom liefern entweder zwei Generatoren durch Scania-Dieselmotoren oder Batterien. Die Kosten für den Neubau wurden mit rund 3,9 Millionen Euro angegeben.[4][5] Diese erste neue Fähre wurde im Juli 2020 geliefert und als Gaarden in Dienst gestellt.[6] Das Schiff erzeugt Angst bei den Rudersportlern auf der Förde, da es erheblich höhere Bugwellen als die Vorgängerschiffe erzeugt und damit die Sportler gefährdet.[7]
Das nächste Fährschiff hat einen reinen Elektroantrieb erhalten. Die Düsternbrook wurde bei Holland Shipyards am 1. April 2020 auf Kiel gelegt[8] und wurde 2021 abgeliefert.[9] Die Folgeschiffe Friedrichsort, Wik und Schilksee, für die zunächst Optionen vereinbart worden waren, sollen in den Jahren [veraltet] 2022, [veraltet] 2024 und 2026 abgeliefert werden.[10]
Einzelnachweise
↑ abFriedrichsort auf faktaomfartyg.se (abgerufen am 28. Juli 2010)
↑ abcdSFK-Flotte auf sfk-kiel.de, abgerufen am 22. Juli 2020
↑Aktuelles. Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel, 29. November 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Januar 2021; abgerufen am 18. Juni 2020.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sfk-kiel.de
↑New ferry for foot passengers. Pressemitteilung. Holland Shipyard Group, 22. Mai 2019, abgerufen am 18. Juni 2020 (englisch).
↑Timo Jann, Frank Binder: Hollands Super-Förde-Fähre getauft · 3,9 Millionen Euro teurer Neubau getauft und in den Liniendienst aufgenommen · Weitere Schiffe sollen folgen. In: Täglicher Hafenbericht vom 14. August 2020, S. 3