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Der russisch-estnische Vertrag wurde am 2. Februar 1920 unterzeichnet. Verhandlungspartner waren Jaan Poska auf estnischer Seite und Adolf Joffe für Sowjetrussland (ab 1922 Sowjetunion). Sowjetrussland erkannte darin Estlands Unabhängigkeit „auf alle Zeiten“ an und verpflichtete sich zur Zahlung von 15 Millionen Goldrubeln, entsprechend 11,6 Tonnen Gold (dem proportionalen Anteil Estlands an den ehemaligen russischen Goldreserven). Die russisch-estnische Staatsgrenze wurde festgelegt. Außerdem wurde die Rückführung von nach Russland verbrachten Kulturgütern aus Estland vereinbart (insbesondere Bestände der Universität Tartu). Nach Russland deportierte Esten sollten nach Estland zurückkehren dürfen und es wurde eine gegenseitige Truppenentflechtung beschlossen.
Jaan Poska bei der Unterzeichnung des Vertrages
Adolf Joffe bei der Vertragsunterzeichnung
Finnisch-Russischer Vertrag
Im Verhältnis Sowjetrusslands mit Finnland stellte der Frieden von Dorpat einerseits den Abschluss des finnischen Unabhängigkeitsprozesses, eingeleitet von der Unabhängigkeitserklärung von 1917, andererseits die Beendigung der Feindseligkeiten im Rahmen und infolge der finnischen Ostkriegszüge von 1918 bis 1920 dar. Nach viermonatigen Verhandlungen wurde am 14. Oktober 1920 der finnisch-russische Vertrag ratifiziert. Der Vertrag legte im Wesentlichen die Grenzen des zaristischen Großfürstentums Finnlands als Grenze des nunmehr unabhängigen Finnland fest. Finnland erhielt zudem mit Petsamo einen eisfreien Hafen am Nordmeer, gab aber dafür seine Ansprüche auf die Kreise Repola und Porajärvi auf, die es erst 1918 bzw. 1919 seinem Territorium einverleibt hatte.