Nach Springers Tod 1985 erbte sie, wie auch Kinder und Enkel aus Springers früheren Ehen, Anteile des Erblassers an dem Verlagshaus Axel Springer. Dem Verleger gehörten zu diesem Zeitpunkt noch 26,1 Prozent, der Rest lag bei dem bayerischen Filmhändler Leo Kirch, der Familie Burda und diversen Kleinaktionären.
Unter ihrer Leitung kauften die Springer-Erben 1988 die 26 Prozent Anteile der Burda-Brüder für rund 500 Millionen DM zurück. Burda hatte für 24,9 Prozent Anteile fünf Jahre zuvor die Hälfte gezahlt. Nachdem in der Folge Springers Kinder und Enkel aufbegehrten, zahlte sie die Familienmitglieder aus und übernahm so deren Anteile. Im Jahr 2002 setzte Friede Springer Mathias Döpfner als neuen Vorstandsvorsitzenden ein. Er führte den Springer-Konzern aus der Krise und aus der engen Verflechtung mit Leo Kirch.
Friede Springer besaß (Stand 2012) 5 %[2] der Aktien der Axel Springer SE, vor allem jedoch 90 % der Gesellschaftsanteile der Axel Springer-Gesellschaft für Publizistik GmbH & Co., welche wiederum mit 47,3 % an der Axel Springer SE beteiligt ist.[3] Sie fungiert als stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende des nach der Bertelsmann SE & Co. KGaA zweitgrößten deutschen Medienkonzerns. Am 24. September 2020 gab die Axel Springer SE bekannt, dass Springer einen großen Teil ihrer Anteile am Medienkonzern an Unternehmenschef Mathias Döpfner überträgt und ihm darüber hinaus die Stimmrechte an ihrem verbleibenden Aktienpaket übergibt. Springer verkaufte einen Anteil von rund 4,1 Prozent am Konzern an Döpfner und übertrug ihm zusätzlich rund 15 Prozent ihrer Anteile als Schenkung – so kontrollieren sie künftig jeweils rund 22 Prozent.[4]
Springer pflegt gute Kontakte zur ehemaligen BundeskanzlerinAngela Merkel.[6] Sie nahm für die CDU – als Mitglied der 12., 13., 14., 15., 16. und 17. Bundesversammlung – 2004, 2009, 2010, 2012, 2017 und 2022 an der Wahl des Bundespräsidenten teil. Dem siebenköpfigen Kuratorium der Friede Springer-Stiftung gehört neben Horst Köhler, Bundespräsident a. D., auch Joachim Sauer, Ehemann von Angela Merkel, an.[7]
Am 10. Oktober 2020 wurde Springer mit dem Freiheitspreis der Friedrich-Naumann-Stiftung ausgezeichnet. Der Begründung der Jury zufolge erhielt sie ihn für ihren lebenslangen Einsatz für die Pressefreiheit sowie für die Förderung von Toleranz und gesellschaftlichem Zusammenhalt in Deutschland.[14]
↑Jonas Wahmkow: Ehrenbürgerwürde für Friede Springer: Enteignen, nicht würdigen. In: Die Tageszeitung: taz. 20. August 2024, ISSN0931-9085 (taz.de [abgerufen am 20. August 2024]).