Um das Risiko eines Stromunfalls zu minimieren, müssen Freileitungen festgelegte Mindestabstände von Erdboden, Verkehrswegen und Gebäuden einhalten. Daneben gibt es auch isolierte Freileitungen, die an einem eingebetteten Tragseil aus Stahl getragen werden.
Freileitungen zur Energieübertragung (auch Überlandleitung) bilden den Überlandteil des Stromnetzes zur Weiterleitung von elektrischer Energie. Vielerorts dienen sie auch zur Stromlieferung auf der Niederspannungsebene (von Haus zu Haus mittels Dachständern oder an Masten, auch zur Straßenbeleuchtung). Sie sind nicht mit Luftkabeln zu verwechseln: bei Luftkabeln wird ein isoliertes Kabel auf Masten verlegt. Luftkabel können, da sie isoliert sind, ohne Isolatoren am Mast befestigt werden. Bei beiden Arten kann Schnee anfrieren und im Zusammenspiel mit Wind im Extremfall zum Abriss der Leitung oder Einbrechen von Masten führen. In diesem Falle sollten Personen einen entsprechenden Sicherheitsabstand einhalten: mindestens vier Meter bei 400 kV und trockener Luft von herunterhängenden Leitungen, bzw. wesentlich mehr bei feuchter Witterung und vor allem bei am Boden liegenden Leitungen. In letzterem Fall besteht eine Gefährdung durch den entstehenden Spannungstrichter in Verbindung mit der sogenannten Schrittspannung.
Für Spannungen über 50 kV ist aber auch heute und in absehbarer Zeit die Freileitung im Regelfall die wirtschaftlichste Form der Stromleitung. Die Kühlung durch die umgebende Luft ermöglicht es, Freileitungen im Winter, wenn der Stromverbrauch sehr hoch ist, hoch zu belasten. Durch Freileitungs-Monitoring kann dieser Effekt optimal ausgenutzt werden.
Freileitungen zur Elektroenergieübertragung werden auch zur Nachrichtenübertragung benutzt (mitverlegte Nachrichtenkabel, Lichtleitkabel oder Trägerfrequenzanlagen, die die Leiterseile selbst nutzen).
Leiterseile von Freileitungen bestehen aus Kupfer, Aldrey und Verbundseilen aus Stahl und Aluminium. Letztere haben wegen ihrer geringeren Dichte bei gleicher Masse einen größeren Querschnitt und dadurch einen höheren Leitwert als Kupferseile und werden deshalb bei Hochspannungsleitungen bevorzugt eingesetzt. Für Spannungen ab 110 kV Wechselspannung werden häufig, um Koronaverluste zu reduzieren und die natürliche Leistung der Leitung zu erhöhen, so genannte Bündelleiter eingesetzt. Diese bestehen aus mehreren mittels Abstandhaltern verbundenen Leiterseilen und reduzieren die effektive elektrische Randfeldstärke auf Werte unter 17 kV/cm, ab welcher in Luft Ionisierung einsetzt. Für 220-kV-Leitungen werden meist Zweierbündel, für 380-kV-Leitungen meist Dreier- oder Viererbündelleiter verwendet.
Die maximale Dauertemperatur der Leiterseile infolge der Strombelastung beträgt je nach Seiltyp 70 bis 80 °C und ist in den Normen DIN 48201 und DIN 48204 spezifiziert. Im Kurzschlussfall darf kurzzeitig die maximale Temperatur des Leiterseils auf 160 bis 170 °C steigen – höhere Temperaturen würden bei den auf Zug beanspruchten Seilen zu einer Materialentfestigung führen. Die wirtschaftliche Stromdichte mit geringer thermischer Erwärmung beträgt 0,7 bis 1 A/mm², bei Dauerbetrieb mit 2 bis 2,5 A/mm² wird bei 30 °C Umgebungstemperatur im Sommer die maximal zulässige Dauerbetriebstemperatur der Leiterseile erreicht, im Winter ist dieser Wert höher. Zum Enteisen von Freileitungen im Winter können sogenannte Abtauschaltungen eingesetzt werden.
Ein typisches Leiterseil einer Hochspannungsleitung (110 kV) besteht aus einem siebenadrigen Stahlkern mit einer Gesamtquerschnittsfläche von 60 mm², der von einem Geflecht aus 30 Aluminiumadern mit einer Gesamtfläche von 257 mm² ummantelt ist. Bei einem Nennstrom von 560 A je Leitung ergibt sich eine Leistung von 107 MVA je Drehstromsystem. Mit einer 380-kV-Leitung mit 1300 A je Außenleiter lassen sich über 850 MVA übertragen, wobei die natürliche Leistung bei 600 MW liegt.
Bei Freileitungen für Drehstrom werden je Drehstromsystem drei Leiterseile (oder drei Bündelleiter) gespannt. In bestimmten Abständen wechselt deren Lage an Verdrillmasten zueinander und – bei unterschiedlichen Abständen zum Erdboden – zur Erde. Durch diese Verdrillung wird eine symmetrische Kapazität im Dreileitersystem erreicht, dies ist unter anderem für die Erdschlusskompensation in sogenannten gelöschten Netzen wesentlich.
Nichtelektrische Anbauten
Durch Wind und Windböen werden Seile durch Luftwiderstand und Ausbildung von Karman-Wirbeln (die auch eine Flagge wackeln lässt) quer ausgelenkt. Auslenkungen breiten sich als Wellen längs des Seils fort und belasten am Ende die Aufhängung und das Seilende.
Nahe den Aufhängepunkten werden lang-spiralförmige Schwingungsdämpfer um das einzelne Leiterseil gewickelt. Sehr lange schon gibt es Dämpfer in Form von „Hantel an Arm“.
Insbesondere nahe von Vogelschutzgebieten oder Gewässern mit hohem Vogelaufkommen wird typisch das höchste Leiter- oder (oft dünnere) Erdungsseil mit Vogelschutzfahnen versehen. Um bei unterschiedlichen Beleuchtungsverhältnissen gut gesehen zu werden, werden sie mitunter so montiert, dass sich in der Ansicht helle und dunkle abwechseln.
Neuerdings werden Fahnen mit Reflexpunkten, Leuchtfarbe, mit Nachleuchten und Rotation im Wind mittels Drohnen montiert. Das spart Helikoptereinsatz, Klettereinsatz oder Fahrt mit einem Montagewagen am Seil.[4]
Erdseil
Erd- und Leiterseile
Schema einer zweikreisigen Freileitung. Jeweils drei Leiterseile pro System (rot und blau) sind links bzw. rechts an den Isolatoren (grün) der Traversen aufgehängt. Oberhalb der Leiterseile verläuft das Erdseil (purpur), das an den Mastspitzen befestigt ist.
Erd- und Leiterseile an zwei Freileitungen, vorn 110 kV, hinten 220 kV
Ein Erdseil ist wie die Leiterseile ein elektrisch leitfähiges Seil, das jedoch keine elektrische Spannung führt, sondern oberhalb der stromführenden Leiterseile verläuft und in der Regel geerdet an den Mastspitzen befestigt wird. Das Erdseil soll die stromführenden Leiterseile vor Blitzeinschlägen schützen. In der Regel werden Freileitungen mit Betriebsspannungen über 50 kV mit einem Erdseil ausgestattet.
Im Erdseil ist oft noch ein Lichtwellenleiter zur Datenübertragung eingebettet. Diese Datenübertragungskapazitäten werden von den Netzbetreibern auch Telekommunikationsanbietern zur Verfügung gestellt.
Für höhere Ansprüche an den Blitzschutz werden Hochspannungsleitungen manchmal mit zwei Erdseilen ausgestattet. Diese befinden sich entweder an den äußersten Enden der obersten Traverse, an einer V-förmigen Mastspitze oder an einer separaten Erdseiltraverse. Bei der Einebenenanordnung sind zwei Erdseile mindestens immer dann erforderlich, wenn eine Mastspitze nicht vorhanden ist, da hier der Schutzbereich eines einzelnen Erdseils nicht ausreicht.
Als Isolatoren kommen für Spannungen bis ca. 50 kV hängende oder stehende Isolatoren zum Einsatz. Erstere können höhere Kräfte aushalten, letztere bieten eine zusätzliche Sicherheit, da im Fall eines Isolatorbruchs das Leiterseil auf den Mast fällt.
Die Leitungen auf stehenden Isolatoren stellen auch eine Gefahr für große Vögel dar, die auf der Traverse zwischen den Isolatoren landen oder abfliegen und dabei leicht Erdschlüsse verursachen können. Um das zu vermeiden, werden manche Leitungen im Mastbereich mit Vogelschutzarmaturen abgedeckt, oder es wird in sicherem Abstand über der oberen Traverse eine zusätzliche Ansitzstange montiert.
Höhere Bruchsicherheit kann durch Verwendung von zwei (oder mehr) parallelen Isolatoren erzielt werden. Für Spannungen über 50 kV werden nur hängende Langstabisolatoren verwendet. Als Isolatormaterial wird meist Glas oder Keramik verwendet. Für Spannungen über 200 kV werden häufig Kettenisolatoren, bestehend aus zwei bis vier Langstabisolatoren, verwendet. Für Spannungen über 100 kV werden auch Isolatoren aus hochfestem Kunststoff eingesetzt (Silikonisolatoren).
Bei langen Abspannweiten kann es durch Wind und andere mechanische Einflüsse zu unerwünschten mechanischen Schwingungen des Leiterseils kommen. Die Folge können mechanische Schäden am Leiter und den Isolatoren sein. Zur Dämpfung dieser Schwingungen werden in der Nähe der Aufhängungspunkte der Freileitung, in unmittelbarer Nähe zu den Isolatoren, Stockbridge-Schwingungstilger angebracht.
Abstände zu Hochspannungsfreileitungen
Freileitungen müssen bestimmte Mindestabstände vom Erdboden, Verkehrswegen und Gebäuden einhalten, um eine unzulässige Annäherung zu verhindern. Die Bemessung dieser Abstände ist in EN 50341[5] geregelt. Zugrundegelegt wird dafür der größte Durchhang, der in Abhängigkeit von Leitertemperatur bzw. Eisbesatz auftreten kann. Die nach EN 50341 geforderten Abstände setzen sich aus einem elektrischen Grundabstand Del und einem Sicherheitsabstand Ds zusammen. Der elektrische Grundabstand Del stellt einen fiktiven Umkreis um das Leiterseil mit dem Radius Del dar, innerhalb dessen es auch ohne Berührung des Leiters zu einem Überschlag kommen kann. Der Abstand zu anderen Leiterseilen Dpp stellt sicher, dass es zu keinem Überschlag zu anderen Leiterseilen derselben oder bei Leitungskreuzungen zu einer anderen Leitung kommt.
Nennspannung Un
Del
Dpp
010 kV
015 cm*
020 kV
022 cm*
030 kV
032 cm*
110 kV
100 cm*
115 cm
220 kV
170 cm*
200 cm
380 kV
280 cm*
320 cm
* Die Werte für Spannungen kleiner 110 kV lagen nicht vor. Ersatzweise sind die Abstände der Gefahrenzone aus DIN VDE 0105-100 angegeben.
Die von Freileitungen einzuhaltenden Abstände sind in EN 50341 Abhängigkeit von der Objektart festgelegt:
Objektart
einzuhaltender Abstand
Erdboden
5 m + Del
Verkehrsanlage (Oberkante Fahrbahn)
6 m + Del
Feste Dächer, Neigung > 15°
2 m + Del, aber mindestens 3 m
Feste Dächer, Neigung ≤ 15°
4 m + Del, aber mindestens 5 m
Sonstige Dächer
10 m + Del
Steilhang ohne Verkehr
2 m + Del, aber mehr als 3 m
Besteigbare Bäume
1,5 m + Del, aber mehr als 3 m
Daneben existieren noch separate Vorgaben für Gewässer. Beispielsweise sind in schifffahrtsrechtlichen Regeln für 110-kV-Leitungen folgende Abstände vorgegeben: für die Elbe 17,5 m, für den Mittellandkanal 15 m, für untergeordnete Gewässer 8 m.
Die Abstände für das Ausführen von Arbeiten in der Nähe von spannungsführenden Teilen sind in DIN VDE 0105 festgelegt und gelten prinzipiell auch für Arbeiten in der Nähe von Freileitungen. Die geforderten Abstände hängen von der Qualifikation der Beschäftigten ab. Für elektrotechnische Laien, denen die mit der Elektrizität verbundenen Gefahren nicht vertraut sind, gelten höhere Abstände als für Elektrofachkräfte bzw. elektrotechnisch unterwiesene Personen.
Es ist in Deutschland und Österreich prinzipiell zulässig, Freileitungen unter Talbrücken hindurchzuführen. Man findet eine derartige Unterquerung beispielsweise bei der Brenztalbrücke der A 7 oder dem Körschtalviadukt nahe Esslingen am Neckar. Aber auch Brücken selbst können Konstruktionen tragen, an denen Freileitungen befestigt sind, wie zum Beispiel die Storstrømsbroen in Dänemark.
Freileitungen für die Energieübertragung werden durch Parameter der Nennspannung, der natürlichen Leistung und des Leitungswellenwiderstandes charakterisiert. In nachfolgender Tabelle sind für einige übliche Spannungsebenen beispielhafte Richtwerte zusammengefasst:[8]
Leistungen und Leitungswellenwiderstand
Nenn- spannung
Leiterquer- schnitt Al/St
Leitungswellen- widerstand
natürliche Leistung
thermische Grenzleistung
0010 kV
00×50/08 mm²
330 Ω
0000,3 MW
0003 MVA
0020 kV
0×120/20 mm²
335 Ω
0002,7 MW
0014,2 MVA
0110 kV
0×240/40 mm²
380 Ω
0032 MW
0123 MVA
0220 kV
2×240/40 mm²
276 Ω
0175 MW
0492 MVA
0380 kV
4×240/40 mm²
240 Ω
0602 MW
1700 MVA
0750 kV
4×680/85 mm²
260 Ω
2160 MW
5980 MVA
Geräuschentwicklung
Bei Regen, Nebel, Schnee oder feuchtem Wetter fällt oft ein tiefes Brummen oder Surren auf, das von Hochspannungsleitungen ausgeht. Diese Geräusche werden durch zwei Effekte hervorgerufen:
Summen oder Brummen
entsteht durch Wassertropfen, die an den Leiterseilen haften und durch die Frequenz der elektrischen Spannung zu mechanischen Schwingungen angeregt werden.[9] Wenn die Wechselspannung der Leitung eine Frequenz von 50 Hz hat, wird der Tropfen mit jeder Halbschwingung, also 100-mal pro Sekunde, seine Gestalt von der ursprünglichen Kugelform in eine längliche Form und wieder zurück ändern. Dadurch entsteht bei jeder Halbwelle eine stärkere Erhabenheit auf dem Leiterseil, die einen Ionenwind auslöst, der wiederum die Umgebungsluft periodisch aufheizt. Ursprünglich ging man davon aus, dass die Wassertropfen selbst den Schall erzeugen; dieser wäre aber viel zu schwach im Vergleich zu den Messwerten.[10] Je mehr Wassertropfen an der Leitung haften, desto lauter wird das Brummen. Die Lautstärke ist zudem von der Größe der Wassertropfen abhängig – größere Tropfen erzeugen ein lauteres Geräusch. Oft sind auch die Oberwellen der 100-Hz-Schwingung zu hören. In Ländern mit 60-Hz-Stromnetz liegt die Frequenz der Töne bei 120 Hz. Spezielle Beschichtungen oder Oberflächenstrukturen sollen den Wasserablauf von den Leiterseilen begünstigen oder zumindest die Tröpfchengröße klein halten.[9]
Höherfrequente Geräusche wie Knistern oder Zischen
Sie stammen von Vorentladungen oder Koronaentladungen, die auch Ultraviolettstrahlung und Ozon erzeugen. Das Schallspektrum liegt zwischen 500 und 12500 Hz.[10] Ursache der Entladungen ist die hohe elektrische Feldstärke an der Oberfläche aller spannungsführenden Bauteile, wodurch die umgebende Luft ionisiert und damit elektrisch leitend wird. Hohe Randfeldstärken entstehen vor allem an den teils scharfen Kanten der Armaturen an einem Mast zwischen Isolator und Leiterseil, daher ist das Geräusch hier stärker zu hören als im Spannfeld zwischen den Masten.
Die damit verbundenen Übertragungsverluste und Schallemissionen steigen mit der Spannung. Bei Spannungen über 100 kV werden u. a. deshalb Bündelleiter eingesetzt, was die elektrische Feldstärke an der Leiteroberfläche und damit die Koronaverluste und die Zischgeräusche verringert.
Kabelübergabestelle am Übergang von Erdkabel zu Freileitung
Freileitungsmast mit einer Traverse
Eine Freileitung ist in der Fernmeldetechnik eine über Telefonmasten geführte, aus blanken Drähten bestehende Leitung. Die Drähte bestehen für eine gute Leitfähigkeit aus Kupfer, dessen Oberfläche mit der Zeit mattgrüne Kupferpatina ausbildet. An den Masten sind sie mit Isolatoren aus Glas, Keramik oder Kunststoff befestigt. Kurzschlüsse zwischen den Drähten werden durch einen Mindestabstand vermieden; in Deutschland war der Abstand auf 17 cm zwischen den Drähten genormt. Ein Telefonanschluss (Teilnehmeranschluss) benötigt jeweils zwei Drähte. Bis gegen Ende der 1960er Jahre waren Telefon-Freileitungen an Landes- und Kreisstraßen üblich, vor allem in ländlichen Gebieten. Fernleitungen wurden an Bahnstrecken entlanggeführt. An sogenannten Übergangsmasten endete die Freileitung und wurde als Erdkabel weitergeführt, z. B. vor Ortschaften und Häusergruppen, welche erdverkabelt waren. Den Übergang bildet die Kabelübergabestelle (KÜ), ein besonderer Kabelendverschluss in einem wetterfesten Gehäuse. Er enthält für den Blitzschutz zusätzlich zwischen Kabel- und Freileitungsadern Messer- und zwischen den Freileitungsadern und dem Erdpotential Spannungsdurchschlagsicherungen.
Im westlichen Kontinentaleuropa wurde das ursprünglich mit Freileitungen ausgeführte öffentliche Telefonnetz mittlerweile auf Erdkabel, gelegentlich auch Luftkabel umgerüstet, da Freileitungen oft durch Witterungseinflüsse gestört werden: Stürme werfen Masten um, Drähte reißen durch Eisansatz. In den alten Bundesländern Deutschlands dürften die letzten Telefonleitungen mit blanken Drähten im öffentlichen Fernsprechnetz in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre, in den neuen Bundesländern gegen 1999 durch Luft- oder Erdkabel ersetzt worden sein. Allerdings lässt sich kein Datum für den Abbau der letzten Fernsprechfreileitung im öffentlichen Fernsprechnetz in Deutschland ermitteln.
Man findet Fernmeldefreileitungen noch gelegentlich im bahninternen Telefonnetz BASA entlang nichtelektrifizierter Nebenbahnen. Auch diese werden mit der Einführung von GSM-R zunehmend abgebaut. In der Vergangenheit existierten Freileitungen nahezu flächendeckend an fast allen Eisenbahnstrecken, an Hauptbahnen oft in Form von Doppelgestängen. Vielfach wurden sie als Gemeinschaftsgestänge von der Eisenbahn- und der Postverwaltung gemeinsam genutzt.
Auf Strecken mit Freileitungen werden darüber auch die Leitungsverbindungen des Streckenblocks geführt. Dafür wird besonderer, kunststoffisolierter Blockdraht verwendet. Bei Freileitungsgestänge mit mehreren Traversen übereinander werden die Blockadern nach Möglichkeit auf den oberen Positionen angeordnet. Wird eine Blockverbindung im Störungsfall auf nichtisolierte Fernmeldeadern umgeschaltet, dann muss wegen der reduzierten Sicherheit vor Aderberührung Rückmelden bestehen bleiben.
Ausschlaggebend für den Ersatz von Freileitungs- durch Kabelverbindungen an Eisenbahnstrecken war die Elektrifizierung mit Einphasenwechselstrom. An Gleichstrombahnen können Freileitungen prinzipiell bestehen bleiben, die induktive Beeinflussung macht parallele Fernmeldefreileitungen an Wechselstrombahnen dagegen unbenutzbar.
In anderen Ländern, darunter auch industrialisierten Ländern wie beispielsweise Großbritannien, den USA und Japan, sind große Teile der Teilnehmeranschlussleitungen noch als Freileitungen ausgeführt. In den beiden letztgenannten Ländern ist diese stellenweise betrieblich günstiger, da nach den dort gebietsweise häufig auftretenden Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Stürmen eine Instandsetzung von Erdkabeln wesentlich aufwändiger als von Freileitungen ist.
Freileitungen zeigen eine Antennenwirkung und können daher auch Amateurfunk und CB-Funk einfangen. Während der normale Telefonverkehr davon kaum beeinträchtigt wird, können auf einer DSL-Übertragung Störungen auftreten, wenn Funk und DSL dieselben Frequenzbereiche verwenden.
Freileitungen bei Alarmierungssystemen
In Deutschland erfolgte bis in die 1990er Jahre die Signalübertragung von manchen handbedienten Feuermeldern im öffentlichen Raum zu den Meldestellen über Freileitungen. Diese waren meist einpolig und häufig an Laternenpfählen, Aufhängungen von Straßenlampen oder Hauswänden befestigt.[11]
Weitere Arten
Oberleitungen
Eine besondere Form der Freileitung sind die Oberleitungen und Stromschienen von elektrischen Bahnen und Oberleitungsbussen; diese müssen für die Entnahme von elektrischer Energie durch den Stromabnehmer von Schienenfahrzeugen ausgestattet sein und bestehen daher aus massiven Leitern aus einer Kupferlegierung.
Reusenleitungen
Auch zur Speisung von Sendeantennen, insbesondere von Antennen von Sendern mit hoher Sendeleistung für Lang-, Mittel- und Kurzwelle, werden gelegentlich Freileitungen verwendet. Diese ist oft als Reusenleitung gestaltet. Bei einer Reusenleitung bilden mehrere parallele Leiterseile mit den auf Erdpotential liegenden Außenleitern eine Koaxialleitung. Im Innern des Ringes verläuft, an Isolatoren befestigt, die unter Hochspannung stehende Speiseleitung der Antenne. Sie ist meist ebenfalls als Bündelleiter ausgeführt.
Eindraht-Hochspannungsversorgung
In vielen dünn besiedelten Gebieten der Welt (in Europa z. B. in Island) gibt es Eindraht-Hochspannungsversorgungen für abgelegene Häuser oder Weiler. Als „Rückleiter“ fungiert der Erdboden.
Eindraht-Wellenleitung
Eindraht-Wellenleiter dienten früher in Orten mit ungünstigen Empfangslagen (Täler) zur Verbreitung der Rundfunkprogramme. Die sich entlang einer einzelnen Freileitung ausbreitenden Wellen konnten durch nahe der Leitung liegende Dipolantennen empfangen werden; siehe hierzu Goubau-Leitung.
Verwandte Konstruktionen
Antennen (werden für längere Wellenlängen oft ähnlich wie Freileitungen ausgeführt)
einfachwirkend, über Umlenkhebel, am Ende auf eine Hausglocke und gegen eine Feder wirkend, auch als Drahtstangenzug auf Zug und Druck, typisch über Durchgangshöhe auch einen Garten überspannend
mittels Zug und Gegenzug doppeltwirkend (Doppeldrahtzugleitung), an den Enden und über Ablenk- oder Druckrollen als Drahtseil oder Ketten auf Seilscheiben wirkend, zur Betätigung von Weichen einschließlich Riegeln, Eisenbahnsignalen und -schranken und Rückmeldung über deren Stellung in mechanischen Stellwerken
Nutzung des Gebietes unter einer Freileitung
Das Gebiet unter einer Freileitung kann für die meisten Zwecke genutzt werden, bei denen nicht die Gefahr besteht, dass Objekte, die mit dem Erdboden verbunden sind, in die Nähe der Leiterseile geraten können, oder bei denen die Gefahr besteht, dass durch die Nutzungsweise die Leiterseile, Isolatoren oder Mastkonstruktionen Schaden nehmen können. Allerdings kann es unter Freileitungen zu Beeinträchtigungen des Funkempfangs – insbesondere beim Empfang von Signalen mit Frequenzen unter 10 MHz – bei Einsatz von Stabantennen kommen. Wenn es nicht möglich ist, die Empfangsantenne zu verlegen, dann sollte man in diesem Fall magnetische Antennen (Rahmen- oder Ferritantennen) verwenden. Bei der baulichen Nutzung des Areals unter Freileitungen ist daran zu denken, dass im Winter Eisansatz an den Masten und Leiterseilen stattfinden kann und dass herabfallende Eisbrocken unter Umständen Gebäudeschäden verursachen können.
Sicherheitsratschläge
Im Umfeld von Freileitungen (und auch von Funktürmen, insbesondere von selbststrahlenden Sendemasten) ist es verboten und gefährlich, Drachen oder Fesselballone aufsteigen zu lassen, da durch die Leine, insbesondere im feuchten Zustand, gefährliche Ströme fließen können.
Aluminisierte Folienballons dürfen seit einiger Zeit in manchen Ländern (USA, A …) nur mehr mit montiertem Ballastgewicht ausgegeben werden, um ihr Entfliegen zu verhindern, da die dünne, gasdichtend wirkende Aluminiumschicht nahe einem Leitungsisolator eine Lichtbogenentladung auslöst, die den Ballon verbrennt und eine elektrisch leitende Verschmutzung des Isolators hinterlässt, weshalb er danach ausgetauscht werden muss.
Bei tiefhängenden Freileitungen ist Vorsicht im Umgang mit langen Stangen oder Leitern geboten, insbesondere wenn diese aus elektrisch leitfähigem Material bestehen.
Unter Hochspannungsfreileitungen soll man keine Kraftfahrzeuge betanken oder Behälter mit brennbarer Flüssigkeit umfüllen.
Falls ein abgerissenes Leiterseil einer Hochspannungsleitung am Boden liegt, sollte man sich ihm nicht nähern, um sich keiner Schrittspannung auszusetzen, und sich aus dessen Nähe nur mit Trippelschritten entfernen.
Geschichte
Die erste Freileitung der Welt baute der Physiker Stephen Gray am 14. Juli 1729, um zu zeigen, dass man Elektrizität übertragen kann. Er verwendete als Leiter feuchte Hanfschnüre, die an Bohnenstangen befestigt waren.
Allerdings gab es erste praktische Anwendungen von Freileitungen erst im Rahmen der Telegrafie.
1882 wurde die erste Freileitungsübertragung mit Hochspannung zwischen München und Miesbach durchgeführt, wobei Gleichstrom mit einer Spannung von 2 kV verwendet wurde. Der Wirkungsgrad lag bei 25 %. An der Realisierung waren Oskar von Miller und der Franzose Marcel Deprez beteiligt.
Im gleichen Jahr ging in Italien die Freileitungsquerung der Straße von Messina in Betrieb, deren Masten als Vorbild für die Tragmasten der Elbekreuzung 1 dienten und bis zum Bau der Elbekreuzung 2 in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre die höchsten Freileitungsmaste der Welt waren.
Ab 1967 wurden in Russland, den USA und Kanada Freileitungen für Spannungen von 765 kV gebaut. 1982 wurde in Russland zwischen Elektrostal und dem Kraftwerk Ekibastus eine Drehstromleitung mit 1.150 kV gebaut.
1999 wurde in Japan eine 500-kV-Doppelleitung gebaut, die für eine Betriebsspannung von 1100 kV ausgelegt ist, die Drehstromleitung Kita-Iwaki.
Beim Bau von Höchstspannungsfreileitungen kam und kommt es in dichtbesiedelten Regionen in Zentraleuropa und in beengten Regionen wie Gebirgstälern wiederholt zu Widerständen der Anlieger.[12]
Die Gegner von Freileitungen wenden Nachteile aus landschaftlich-optischen Gründen, wegen wirtschaftlicher Beeinträchtigung etwa durch die Aufstellung eines Mastes auf einem Acker, aber auch wegen Beeinträchtigungen durch vermeintlich nicht gegebene Elektromagnetische Umweltverträglichkeit ein. Gegner von Freileitungen fordern in der Regel eine Erdverkabelung, welche allerdings teurer als eine Freileitung ist[13] und oft physikalisch schwierig ist.
Die objektive Beeinflussung der Anlieger einer Freileitung oder einer Oberleitung ist durch das elektrische und das magnetische Feld, die Geräuschentwicklung und das Landschaftsbild gegeben.
Bereits in geringem seitlichen Abstand zur Leitung und besonders in Gebäuden liegt das elektrische Feld unter dem Grenzwert 5 kV/m. Das magnetische Feld ist von der Höhe des Stromes in der Leitung abhängig. Es liegt auch bei dem maximal möglichen Strom und direkt unter den Freileitungen noch unter dem Grenzwert von 100 µT (Vorsorge-Grenzwert für die Bevölkerung).[14] Bei einer Messstudie wurden unmittelbar unter Hoch- und Höchstspannungsfreileitungen maximal 5,9 kV/m und 4,6 µT gemessen und daraus für die maximale Anlagenauslastung 9,0 kV/m und 52 µT extrapoliert.[15] Ab einem Abstand von 100 bis 400 Metern übersteigen die Feldstärken, die typischerweise im Haushalt auftreten, die Felder der Hochspannungsfreileitungen.[16]
Mittel- und Hochspannungs-Erdkabel werden trotz der höheren Übertragungsverluste, höheren Kosten und längeren Ausfallszeiten oft im Stadtgebiet eingesetzt, da dort oft Freileitungen nicht errichtet werden können. Es handelt sich um vergleichsweise kurze Strecken von einigen Kilometern.
Rekorde
Längste Spannweite: Querung des Ameralik-Fjords, 5376 m, Grönland, vom ersten Kraftwerk Grönlands, errichtet 1993
Längste Spannweite Europas: Querung des Sognefjords beim Ort Leikanger, 4597 m, Norwegen
Längste Spannweite Deutschland: Eyachtalquerung Höfen, 1444 m
Längste Freileitungs-Verbindung: Rio Madeira HVDC (HGÜ), Brasilien (Rio Madera – SO-Brasilien) 2375 km (errichtet im August 2014)[17]
Ehemals längster schaltbarer Freileitungsabschnitt Deutschlands: Wolmirstedt–Lubmin 287,8 km (bis zur Inbetriebnahme Umspannwerk Stendal-West am 1. Oktober 2009)
Wilfried Knies, Klaus Schierack: Elektrische Anlagentechnik – Kraftwerke, Netze, Schaltanlagen, Schutzeinrichtungen. Carl Hanser, München / Wien 1991, ISBN 3-446-15712-3.
Fernsprechtechnik:
Handbuch der Fernmeldetechnik, Band 7, Teil II: Linientechnik (PDF), 1973.
Fachaufsätze
Walter Castor: Grundlagen der elektrischen Energieversorgung. HAAG Fachbibliothek, HAAG Elektronische Messgeräte GmbH, Waldbrunn.
↑DIN EN 50341-1:2013-11 Freileitungen über AC 1 kV – Teil 1: Allgemeine Anforderungen – Gemeinsame Festlegungen; Deutsche Fassung EN 50341-1:2012
↑Betriebshandbuch. (PDF) S. 9, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. September 2016; abgerufen am 21. September 2016.
↑Betriebsanleitung. (PDF) S. 16, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. September 2016; abgerufen am 21. September 2016.
↑Übertragungsverhalten von Hochspannungsleitungen (Memento vom 2. Mai 2020 im Internet Archive) (PDF) inkl. Beispielberechnungen, Institut für Energieversorgung und Hochspannungstechnik, Uni Hannover, 2009. Seitenumleitung nach einigen Sekunden, PDF-Datei nicht abrufbar, festgestellt am 15. August 2023
KRI Semarang berlabuh di Tanjung Priok pada 30 September 2019. Sejarah Indonesia Nama SemarangAsal nama SemarangPemilik Indonesian NavyDipesan 11 January 2017Pembangun PT PAL IndonesiaPasang lunas 28 August 2017Diluncurkan 3 August 2018Mulai berlayar 21 January 2019Pelabuhan daftar Ujung Koarmada II, SurabayaIdentifikasi Nomor IMO: 4735598 Callsign: YCIK2 Pennant number: 594 Status Active Ciri-ciri umum Kelas dan jenis landing platform dock kelas MakassarBerat benaman Standard: 7,2...
FrierenTokoh Frieren: After The EndFrieren seperti yang digambar oleh Tsukasa AbePenampilanperdanaFrieren #1, The Journey's End (2020)PenciptaKanehito YamadaPengisi suara Jepang: Atsumi Tanezaki Inggris: Mallorie Rodak InformasiRasPeri Frieren (Jepang: フリーレンcode: ja is deprecated , Hepburn: Furīren) adalah karakter utama dan protagonis dari serial manga Jepang Frieren: After The End, yang ditulis oleh Kanehito Yamada dan diilustrasikan oleh Tsukasa Abe. Frieren adalah mantan anggot...
Artikel ini perlu dikembangkan agar dapat memenuhi kriteria sebagai entri Wikipedia.Bantulah untuk mengembangkan artikel ini. Jika tidak dikembangkan, artikel ini akan dihapus. Invasi Mongolia ke JepangBagian dari Invasi Mongolia ke Asia TimurTanggal1274, 1281LokasiKyūshū Utara, JepangHasil Kemenangan JepangPihak terlibat Kekaisaran Mongol Dinasti Yuan Goryeo Jepang Keshogunan Kamakura Klan Hōjō Klan Sō Klan Shōni Klan Sashi Klan Taira Klan Kikuchi Klan Ōtomo Klan Shimazu Klan MatsuraT...
Historic site in New South Wales, AustraliaInternational HouseInternational House, 14-16 York Street, SydneyLocation14-16 York Street, Sydney central business district, City of Sydney, New South Wales, AustraliaCoordinates33°52′04″S 151°12′22″E / 33.8678°S 151.2062°E / -33.8678; 151.2062Built1913Built forEstate of the late Jeremiah Brice RundleArchitectRobertson & MarksArchitectural style(s)Federation Free Classical New South Wales Heritage RegisterOff...
Giuseppe Wilson kapten Lazio, 1970sInformasi pribadiNama lengkap Joseph WilsonTanggal lahir (1945-10-27)27 Oktober 1945Tempat lahir Darlington, InggrisTanggal meninggal 6 Maret 2022(2022-03-06) (umur 76)Tempat meninggal Roma, ItaliaPosisi bermain BekKarier senior*Tahun Tim Tampil (Gol)1964–1965 Cirio 18 (0)1965–1969 Internapoli 138 (0)1969–1979 Lazio[1] 296 (4)1978–1979 New York Cosmos 16 (0)Tim nasional1974 Italia 3 (0) * Penampilan dan gol di klub senior hanya dihitung...
Bulgarian dissident writer (1929–1978) For other people by this name, see Georgi Markov (disambiguation). Georgi MarkovГеорги Иванов МарковBorn(1929-03-01)1 March 1929Sofia, Kingdom of BulgariaDied11 September 1978(1978-09-11) (aged 49)Balham, London, EnglandCause of deathRicin poisoningOccupation(s)Writer, broadcaster, playwright, anti-communist dissidentNotable workThe Truth that Killed Georgi Ivanov Markov (Bulgarian: Георги Иванов Марков ...
1938 United States Senate election in North Dakota ← 1932 November 8, 1938 1944 → Nominee Gerald Nye William Langer J. J. Nygaard Party Republican Independent Democratic Popular vote 131,907 65,612 19,244 Percentage 50.12% 42.56% 7.31% County resultsNye: 40-50% 50-60% 60-70% Langer: 40-50% 50-60% ...
Chemical compound Alpha,N,O-TMSIdentifiers IUPAC name [1-(5-methoxy-1H-indol-3-yl)propan-2-yl](methyl)amine CAS Number4822-13-3 YPubChem CID20961ChemSpider19718 YUNIIPJ8WT93MNQChemical and physical dataFormulaC13H18N2OMolar mass218.300 g·mol−13D model (JSmol)Interactive image SMILES O(c1cc2c(cc1)[nH]cc2CC(NC)C)C InChI InChI=1S/C13H18N2O/c1-9(14-2)6-10-8-15-13-5-4-11(16-3)7-12(10)13/h4-5,7-9,14-15H,6H2,1-3H3 YKey:IYEMYZOLBLHKFE-UHFFFAOYSA-N Y (verify) Al...
UltraSPARC IVUltraSPARC IVGeneral informationDesigned bySun MicrosystemsCommon manufacturer(s)Texas InstrumentsPerformanceMax. CPU clock rate1.05 GHz to 2.1 GHzArchitecture and classificationInstruction setSPARC V9Physical specificationsCores2HistoryPredecessor(s)UltraSPARC IIISuccessor(s)SPARC64 VI The UltraSPARC IV Jaguar and follow-up UltraSPARC IV+ Panther are microprocessors designed by Sun Microsystems and manufactured by Texas Instruments. They are the fourth generation ...
Directing a musical performance Herbert von Karajan conducting in 1941 Conducting is the art of directing a musical performance, such as an orchestral or choral concert. It has been defined as the art of directing the simultaneous performance of several players or singers by the use of gesture.[1] The primary duties of the conductor are to interpret the score in a way that reflects the specific indications in that score, set the tempo, ensure correct entries by ensemble members, and s...
South African and Canadian filmmaker (born 1979) Neill BlomkampBlomkamp in 2009Born (1979-09-17) 17 September 1979 (age 44)Johannesburg, Transvaal, South AfricaNationalitySouth AfricanCanadianAlma materVancouver Film SchoolOccupationsFilm directorscreenwriterproducerYears active1996–presentSpouseTerri TatchellChildren1 Neill Blomkamp (Afrikaans: [ˈnil ˈblɔmkamp]; born 17 September 1979) is a South African and Canadian film director, screenwriter and producer. He is...
2011 film Love.netOfficial poster in BulgariaDirected byIlian DjevelekovWritten byNelly DimitrovaMatey KonstantinovIlian DjevelekovProduced byMiramar FilmMatey KonstantinovIlian DjevelekovGeorgi DimitrovStarringHristo ShopovCinematographyEmil HristovEdited byAlexandra FuchanskaMusic byPetko ManchevDistributed byMiramar FilmRelease date 1 April 2011 (2011-04-01) Running time109 minutesCountryBulgariaLanguagesBulgarianEnglish Love.net is a 2011 Bulgarian drama film directed by Il...
烏克蘭總理Прем'єр-міністр України烏克蘭國徽現任杰尼斯·什米加尔自2020年3月4日任命者烏克蘭總統任期總統任命首任維托爾德·福金设立1991年11月后继职位無网站www.kmu.gov.ua/control/en/(英文) 乌克兰 乌克兰政府与政治系列条目 宪法 政府 总统 弗拉基米尔·泽连斯基 總統辦公室 国家安全与国防事务委员会 总统代表(英语:Representatives of the President of Ukraine) 总...
Roman province that encompassed most of modern-day Egypt This article is about the Roman subdivision which was called Aegyptus. For Deities in Greek mythology, see Aegyptus (mythology). Province of EgyptProvincia Aegypti (Latin)Ἐπαρχία Αἰγύπτου (Koinē Greek)Province of the Roman Empire30 BC – 641 ADUnder Palmyrene rule; 270–273Sasanian occupation; 619–628Province of Aegyptus in AD 125CapitalAlexandriaPopulation • 1st century AD 4 to 8 million.[...
American radial aircraft engine Not to be confused with Pratt & Whitney R-2180-A Twin Hornet. R-2180-E Twin Wasp E A Saab Scandia powered by two P&W R-2180 Twin Wasp E engines Type Radial engine National origin United States Manufacturer Pratt & Whitney First run 1945[citation needed] Major applications Saab 90 Scandia Developed from Pratt & Whitney R-2800 Pratt & Whitney R-4360 The Pratt & Whitney R-2180-E Twin Wasp E was a radial aircraft engine developed in ...
يفتقر محتوى هذه المقالة إلى الاستشهاد بمصادر. فضلاً، ساهم في تطوير هذه المقالة من خلال إضافة مصادر موثوق بها. أي معلومات غير موثقة يمكن التشكيك بها وإزالتها. (ديسمبر 2018) 73° خط طول 73 شرق خريطة لجميع الإحداثيات من جوجل خريطة لجميع الإحداثيات من بينغ تصدير جميع الإحداثيات من كي...
Kesultanan Ayyubiyah Mesirالأيوبيون ئەیووبی Eyûbî1171–1260/13411 Bendera Dinasti Ayyubiyah SalahuddinWilayah Kesultanan Ayyubiyah Mesir setelah kematian Salahuddin pada tahun 1193StatusNegara berdaulat(1171–1260)Ibu kota Kairo (1171–1174) Damaskus (1174–1218) Kairo (1218–1250) Aleppo (1250–1260) Hama (sampai 1341) Bahasa yang umum digunakan Arab Kurdi3 Koptik Agama Islam Sunni Mazhab: Syafi'i[1] Aqidah: Asy'ari [2]PemerintahanMonarki Kesultan...