1834 wurde er an die Kaiserliche Alexanders-Universität zu Finnland (heute Universität Helsinki) berufen, an der er bis 1867 als „Musiklektor“ (De-facto-Musikdirektor) wirkte. Er war maßgeblich am Aufbau des finnischen Musiklebens beteiligt, indem er als Dirigent sehr aktiv war sowie unter anderem ein Sinfonieorchester und 1838 mit dem finnlandschwedischenAkademen (eigentlich Akademiska Sångföreningen, schwedisch, deutsch Akademischer Gesangsverein) Finnlands ältesten, weiterhin aktiven Chor gründete.[1]
1852 komponierte er die erste finnische Oper, und zwar auf das Libretto Kung Karls Jakt (schwedisch, deutsch König Karls Jagd) von Zacharias Topelius, dessen Handlung auf den Åland-Inseln spielt. Auch seiner zweiten Oper Prinsessan av Cypern (deutsch Die Prinzessin von Zypern) von 1860 liegt ein Libretto von Topelius in schwedischer Sprache zugrunde, während seine dritte Oper Die Loreley (1886) mit dem deutschen Text von Emanuel Geibel verfasst ist. Aufgrund seiner Verdienste um das finnische Musikleben wird Pacius oft als „Vater der finnischen Musik“ bezeichnet.
Fredrik Pacius, der v. a. im finnlandschwedischen kulturellen Kontext wirkte, verbrachte den größten Teil seines Lebens in Finnland, aber hat sich nie um die finnische Staatsbürgerschaft beworben.[2] Er starb am 18. Januar 1891 in Helsingfors (finnisch Helsinki). Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Sandudd.[3]
Werke
Orchesterwerke
Symphonie d-Moll (1850)
Ouvertüre Es-Dur (1826)
Violinkonzert fis-Moll (1845)
Vokalmusik
König Karls Jagd, Oper (1852)
Die Prinzessin von Zypern, musikalisches Märchen (1860)
Tomi Mäkelä: Friedrich Pacius – ein deutscher Komponist in Finnland: mit einer Edition der Tagebücher, Briefe und Arbeitsmaterialien von Silke Bruns. Olms, Hildesheim/Zürich [u. a.]; Schwedische Literaturgesellschaft in Finnland, Helsinki 2014, ISBN 978-3-487-15123-6.
Silja Geisler-Baum: Die Loreley in Finnland: Zur Entstehung, Aufführung und Rezeption der Oper von Fredrik Pacius und Emanuel Geibel. Are Musik-Verlag, 2004, ISBN 978-3-924522-19-3 (deutsch, finnisch).