François Louis war bis zum Tode seines Bruders Louis Armand im Jahr 1685 Fürst von La-Roche-sur-Yon und folgte diesem als Fürst von Conti. Er hatte ausgezeichnete Geistesgaben und wurde hervorragend ausgebildet. Mit seinem Bruder kämpfte er auf Seiten Österreichs gegen die Türken bei Gran. Zu dieser Zeit bezeichnete er König Ludwig XIV. in Briefen an seinen Bruder als „Theaterkönig“. Deshalb und wegen seiner Zugehörigkeit zu der homosexuellen „Confrérie d’italianisants“, der auch Ludwigs unehelicher Sohn Louis de Bourbon, comte de Vermandois sowie der Bruder des Königs, Philippe I. de Bourbon, duc d’Orléans angehörten, wurde er nach Rückkehr aus Ungarn nach Chantilly verbannt.
Der König war ihm gegenüber stets misstrauisch, vor allem nachdem sein Einfluss auf den Dauphin ständig angewachsen war. Um ihn vom Hof zu entfernen, unterstützte er seine Kandidatur auf den polnischen Thron. Am 27. Juni 1697 wurde Conti zum König von Polen gewählt, konnte sich aber gegen August den Starken nicht durchsetzen und kehrte nach Frankreich zurück. Im Spanischen Erbfolgekrieg wurde er zum Oberbefehlshaber der Truppen in Italien bestimmt. Vor seiner Abreise nach Italien erkrankte er jedoch schwer und starb.
Drei seiner Kinder mit Marie Thérèse überlebten ihn:
Conti, Princes of. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. Band7: Constantine Pavlovich – Demidov. London 1910, Abschnitt François Louis de Bourbon, prince de Conti (1664–1709), S.27–28 (englisch, Volltext [Wikisource] – Hier S. 28).