Franziska Klähr verlor im Alter von acht Jahren ihren Vater, der ungarischer Hofagent war, und heiratete mit 16 Jahren den Schlossermeister Josef Klähr (1753; † 13. Februar 1822)[1]. Als dieser 1822 starb, führte sie das Gewerbe allein erfolgreich weiter.
Schon früher begann sie ihre wohltätigen Werke. Mit knapp 30 Jahren pflegte sie beim Dritten Koalitionskrieg verwundete Österreicher und Russen im Augustiner- und Michaelerspital. Im Kriegsjahr 1809 nach der Schlacht bei Aspern und der Schlacht bei Wagram (Fünfter Koalitionskrieg) pflegte sie Verwundete und unterstützte Hilfsbedürftige mit Pflege, Nahrung, Wäsche und Geld. Im von den Franzosen besetzten Wien leistete sie mit ihren Kindern und Gesellen freiwillige Pflegedienste an österreichischen und russischen Kriegsgefangenen. Als sie auch 200 Mann loskaufte, wurde sie von der französischen Militärbehörde geahndet und musste mit ihren Kindern fliehen.
Franziska Klähr galt schon zu Lebzeiten als Beispiel tätiger Nächstenliebe, welche auch die Feinde anerkannten. Arthur Schnitzler verewigte ihren Namen in seiner dramatischen Historie „Der junge Medardus“.[2][3]
Franz Gräffer, Oesterreichischer Bürger-Kalender, Band 1, 1846, S.64ff
Einzelnachweise
↑Moritz Bermann, Alt- und Neu-Wien, Band 1, S.1032
↑Klähr, Franziska. In: Biographisches Lexikon des Kaisertums Österreich. Zwölfter Teil, Klacel - Korzistka. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1864, S.3–4 (literature.at [abgerufen am 28. Januar 2019]).
↑Klähr, Franziska. In: Österreichische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Österreichisches biographisches Lexikon. Band3. Verlag der Österr. Akademie der Wissenschaften, Wien, S.363 (biographien.ac.at [PDF; abgerufen am 28. Januar 2019]).