1828 wurde per Erlass das Amt eines Kreisdeputierten eingeführt, dessen Aufgabe im Besonderen war, im Fall einer kürzeren Abwesenheit wegen Urlaubs, Erkrankung oder Dienstreisen oder bei Vakanzen als Folge von Wiederbesetzungen, die landrätlichen Dienstgeschäfte auftragsweise wahrzunehmen. Die Stände schlugen dabei dem Monarchen bis zu drei (mindestens zwei) Bewohner des Kreises vor, die zugleich wahlfähige Rittergutsbesitzer sein mussten.[4]:137[4]:200 f. In dieser Funktion als Kreisdeputierter wurde Franz Graf von Spee nach dem Ausscheiden des Friedrich Freiherr von Laßberg und unterbrochen durch Anton von Lorch zweimal mit der Verwaltung des Kreises Düsseldorf beauftragt: vom 1. Dezember 1837 bis Juni 1838 und vom 1. Januar bis zur Amtseinführung des neuen Landrats Emmerich Freiherr Raitz von Frentz am 6. März 1839.[4]:290 Dem Provinziallandtag der Rheinprovinz gehörte Spee von 1826 bis 1837 an, ab 1833 als Vize-Landtagsmarschall.
Spee starb plötzlich, an einem Schlaganfall. Sein Sohn ließ nach seinem Tod in Lohausen 1842 eine Gedächtniskapelle errichten, die von Rudolf Wiegmann entworfen wurde.[7]
Familie
Der Katholik Franz von Spee heiratete am 14. Mai 1808 Sophia Maria Franziska von Merveldt (geboren 18. März 1786; gestorben 25. November 1848 auf Haus Westheim[8][9]), eine Tochter des Grafen August Ferdinand von Merfeldt und dessen Ehefrau Therese Gräfin von Pergen.[1]:20 Unter ihren acht Kindern (drei Töchter und fünf Söhne) befanden sich die später ebenfalls zeitweilig als Landräte im Kreis Düsseldorf fungierenden August Graf von Spee und Wilderich Graf von Spee und der promovierte Theologe, Aachener Domkapitular und päpstliche Geheim-Kämmerer Leopold Graf von Spee. Maximilian Graf von Spee war über seinen Vater Rudolf August Josef Hubert Graf von Spee ein Enkel. Weitere waren der Borkener Landrat Stephan Graf von Spee, der Anatom und Embryologe Ferdinand von Spee und der Generalmajor Heribert Oktavian von Spee.[1]:22 f.
Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S.290 Anm. 54.
Herbert M. Schleicher: Ernst von Oidtman und seine genealogisch-heraldische Sammlung in der Universitäts-Bibliothek zu Köln. Band 15. Mappe 1151–1236. SPECKHEWER–WALDBOTT VON ULMEN. (Veröffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde, Sitz Köln, Neue Folge Nr. 94). Köln 1998, S. 13–65. (Mappe 1152 Spee; ursprünglich Spede).
Carl Heiner Beusch: Adlige Standespolitik im Vormärz: Johann Wilhelm Graf von Mirbach-Harff (1784-1849), LIT Verlag Münster, 2001, S. 59, Fußnote 219, ISBN 3825843777; (Digitalscan mit Lebenslauf)
Einzelnachweise
↑ abcdefHerbert M. Schleicher: Ernst von Oidtmann und seine genealogisch-heraldische Sammlung in der Universitäts-Bibliothek zu Köln. Band 15.
↑Romeyk gibt ohne Quellennennung den 14. Mai 1849 als Todesdatum an. Nach den bei Schleicher veröffentlichten Totenzetteln war er jedoch bei dem Tod seiner Ehefrau, der Sophie von Spee, geb. von Merfeldt im Jahr 1848 bereits neun Jahre verstorben.
↑ abcdHorst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4.
↑nach dem Totenzettel; Familienarchiv Frhr. v. Randerath, Best. 899]
↑Herbert M. Schleicher: 80.000 Totenzettel aus Rheinischen Sammlungen. (= Veröffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e. V., Neue Folge Nr. 38), Band IV, Köln 1987, ohne ISBN, S. 567.