Franz Xaver Schmidt wurde 1857 in Baden bei Wien als Sohn des Baumeisters Josef Schmid (1822–1883) und dessen Ehefrau Barbara geboren. Sein älterer Bruder Joseph (1847–1910) wurde ebenfalls Baumeister. Über Schmidts Ausbildung ist nichts bekannt, möglicherweise besuchte er die Staatsgewerbeschule in Wien. 1883 erhielt er die Baumeisterkonzession. 1885 heiratete er Anna Berner, die allerdings 1909 starb.
Ab 1909 war er Gesellschafter der Bauunternehmung Plachy & Co. in Wien. Im folgenden Jahr änderte er seinen Nachnamen von Schmid auf Schmidt. 1913 heiratete Schmidt in zweiter Ehe Antonie Fischer, bis zur Verehelichung Mitglied im Ensemble des Badener Stadttheaters. Von 1888 bis 1916 war Schmidt für die Liberalen Gemeinderat in seiner Heimatstadt Baden. Ab 1897 war er Mitglied im Verein der Baumeister Niederösterreichs und saß zeitweilig auch im Vorstand.
Schmidt hatte vier Kinder: Friedrich und Franz (Friedrich wurde wie sein Vater Architekt, starb allerdings kurz nach seiner Ausbildung im Jahr 1928) sowie die Töchter Anna und Grete.[1]
Franz Xaver Schmidt wurde am 28. August 1916 auf dem Stadtpfarrfriedhof Baden in der Familiengruft beigesetzt.
Werk
Schmidt war insbesondere im Raum Baden und Wiener Neustadt tätig. Dort baute er Wohnhäuser, Hotels, Sakralbauten, Theater und Industrieanlagen. Er war ein typischer Vertreter späthistoristischer Ausrichtung, der mit einer Unzahl von Bauten insbesondere den Charakter der Stadt Baden geprägt hat.
Wohn- und Geschäftsbauten
1884: Villa Wiltschko, Baden, Sauerhofstraße 16
um 1884: Villa Sirius, Baden, Valeriestraße 18[2] (ON 14–18 heute Parkplatz)
1884: Wohnhaus, Baden, Kaiser-Franz-Ring 6
1886: Wohnhaus, Baden, Renngasse 6
1886: Villa, Baden, Erzherzog-Wilhelm-Ring 26
1887: Villa, Baden, Germergasse 13
1888: Villa Pfrogner Baden, Erzherzog-Wilhelm-Ring 32
1888: Villa, Baden, Biondekgasse 2
1888: Villa, Baden, Antonsgasse 16
1888: Wohnhaus Baden, Palffygasse 9
1889: Villa Germania, Baden, Erzherzog-Wilhelm-Ring 43