Erzherzog Franz Karl hatte nicht acht Urgroßelternteile, sondern nur vier (so genannter Ahnenschwund). Sein Vater und seine Mutter stammten von den gleichen Großeltern: den zwei Herrscherpaaren Franz I. und Maria Theresia (Österreich) sowie Karl III. und Maria Amalia (Spanien).
Franz Karl war für die Geschichte Österreichs eher unbedeutend, obwohl er an der Geheimen Staatskonferenz beteiligt war, die die Geschicke des Landes lenkte, weil sein Bruder Kaiser Ferdinand I. unfähig war zu herrschen.
Auf Drängen seiner Frau verzichtete Franz Karl am 2. Dezember 1848 auf den Kaiserthron, als Ferdinand I. abdankte.
Erzherzog Franz Karl starb in Wien im Jahre 1878. Er überlebte damit seine Frau um sechs Jahre. Er war der letzte Habsburger, der nach dem alten Hofprotokoll der „Getrennten Bestattung“ in Wien beigesetzt wurde: die Herzurne in der Loretokapelle der Augustinerkirche, die Eingeweide in der Herzogsgruft des Stephansdoms und der übrige Körper in der Kapuzinergruft. Mit ihm endet die Reihe jener 41 Personen, deren Körper auf alle drei traditionellen Wiener Begräbnisstätten der Habsburger (Kaisergruft, Herzgruft, Herzogsgruft) aufgeteilt wurden. (Reine Herzbestattungen wurden in Einzelfällen auch später noch durchgeführt, z. B. 2011 bei Otto von Habsburg.)
Interessen
Franz Karl war sehr an Kunst und Kultur interessiert. Er trat oftmals als Schutzherr für kulturelle Einrichtungen ein. Die berühmteste Institution dieser Art ist wohl das ihm zu Ehren benannte Francisco-Carolinum in Linz.
Nach der Geburt seiner Kinder fuhr Franz Karl oft alleine ins Salzkammergut, um zu jagen und Aufführungen des Theaters in Bad Ischl zu besuchen. Diesem Provinztheater mit äußerst mittelmäßigen Vorstellungen fehlte das Geld an allen Ecken und Enden und die Verantwortlichen suchten schon längere Zeit nach einem großzügigen Mäzen. Franz Karl wurde zum Retter in der Not, als das Theater kurz vor dem Ruin stand. Er kaufte alle Karten für alle Vorstellungen während seiner Anwesenheit in Ischl und saß abendelang gemeinsam mit einigen Leuten seines Hofstaats im ansonsten leeren Theater. Diese Privatvorstellungen hatten ein Programm ganz nach seinen Wünschen. Bei seiner Abreise zahlte er den Schauspielern noch die Gage für das ganze Jahr. Aufgrund seiner Großzügigkeit war er in Bad Ischl sehr populär.[1]