Frank Albertson

Frank Albertson im Film „The Brat“, 1931

Frank Albertson (* 2. Februar 1909 in Fergus Falls, Minnesota als Francis Healy Albertson; † 29. Februar 1964 in Santa Monica, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler.[1]

Leben und Karriere

Mit zwölf Jahren begann der irischstämmige Albertson in Hollywood als Requisitenjunge zu arbeiten.[2] 1923 wirkte er in einer kleinen Rolle in dem Stummfilm Die Karawane mit, wurde jedoch nicht im Abspann erwähnt. Mitte der 1920er-Jahre arbeitete er als Assistent im Fotolabor und plante Film-Kameramann zu werden, kam aber über Statistenrollen schließlich hauptberuflich zur Schauspielerei.[3] Seinen Durchbruch erlebte er als junger Erwachsener im aufkommenden Tonfilm, wo er Hauptrollen in einigen Filmen spielte, zum Beispiel in John Fords U-Boot-Drama U 13 aus dem Jahr 1930. Mitte der 1930er-Jahre sank sein Erfolg etwas und man sah ihn danach in größeren Filmproduktionen nur noch ihn in Nebenrollen; unter anderem spielte er den Bruder von Katharine Hepburn in Alice Adams (1935) nach Booth Tarkingtons gleichnamigen Bühnenstück sowie den Bruder von Spencer Tracy in Fritz Langs gesellschaftskritischem Filmdrama Blinde Wut (1936). In B-Movies kam Albertson aber noch für einige Jahre zu Hauptrollen.

Nachdem er seine Filmkarriere für einen Einsatz im Zweiten Weltkrieg unterbrochen hatte, setzte Albertson seine Karriere in der Nachkriegszeit zusehends in Charakterrollen fort.[2] Während er am Anfang seiner Karriere noch oft jungenhafte und unerfahrene Männer gespielt hatte, gab er in späteren Jahren – inzwischen ergraut und oft mit einem Schnurrbart – in der Regel verschmitzte und lebenserfahrene Geschäftsleute, Taxifahrer oder Journalisten in Nebenrollen.[4] In dem heutigen Weihnachtsfilm-Klassiker Ist das Leben nicht schön? trat er 1946 als Sam Wainwright, ein zu Reichtum gekommener Jugendfreund von James Stewarts Hauptfigur, auf. 1960 übernahm Albertson in Alfred Hitchcocks Thriller Psycho die Rolle des texanischen Millionärs, der mit einer von Janet Leigh gespielten Sekretärin flirtet, die dann später die ihm gehörenden 40.000 US-Dollar entwendet.[4] Eine seiner letzten Rollen verkörperte er 1963 ebenfalls an der Seite von Leigh, nämlich als Bürgermeister in dem Musicalfilm Bye Bye Birdie.

Daneben war Albertson in den 1950er- und 1960er-Jahren in diversen Fernsehserien als Gastdarsteller präsent. Insgesamt umfasst sein filmisches Schaffen über 190 Film- und Fernsehauftritte bis in sein Todesjahr. Ebenfalls wirkte er zwischen 1936 und 1954 als Theaterschauspieler an sechs Broadway-Produktionen mit.[5]

Von 1931 bis zur Scheidung im Jahr 1943 war er mit Virginia Shelley verheiratet, sie bekamen zwei Kinder. 1943 heiratete Albertson in zweiter Ehe die Schauspielerin Grace Gillern (1919–2014), diese Ehe hielt bis zu seinem Tod.[2][6] Albertson und Gillern hatten wiederum drei Kinder, wobei es allerdings im Juli 1956 zu einem tragischen Unfall in New York kam: Albertsons Ehefrau Grace Albertson verlor die Kontrolle über ihren Wagen, welcher sich dreimal überschlug. Ihre gemeinsame, jüngste Tochter Mundy Albertson sowie Grace Albertsons Mutter wurden dabei getötet. Im Februar 1964 starb Frank Albertson 55-jährig im Schlaf in seinem Haus in Santa Monica.[7]

Für seine Filmarbeit wurde der Schauspieler mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt.[8]

Filmografie (Auswahl)

Commons: Frank Albertson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nachruf auf Frank Albertson in The New York Tomes
  2. a b c Archivlink (Memento vom 20. Juli 2014 im Internet Archive)
  3. Frank Albertson. Abgerufen am 2. Januar 2025 (englisch).
  4. a b Frank Albertson bei Rotten Tomatoes (Memento vom 28. Februar 2014 im Internet Archive)
  5. Frank Albertson – Broadway Cast & Staff | IBDB. Abgerufen am 2. Januar 2025.
  6. Grace Albertson bei der Internet Movie Database. Abgerufen am 15. Januar 2021.
  7. Obituary for Frank Albertson (Aged 55). In: The Los Angeles Times. Los Angeles, California 3. März 1964, S. 25 (newspapers.com [abgerufen am 2. Januar 2025]).
  8. Frank Albertson. Abgerufen am 2. Januar 2025 (englisch).