Francisco Verdugo verließ im Jahr 1555 als 19-Jähriger im Gefolge des Herzogs von Alba seine spanische Heimat, um als einfacher Soldat gegen die Feinde des Katholizismus zu kämpfen. Bei der Schlacht bei Saint-Quentin am 10. August 1557 soll er sich durch seinen ungezügelten Mut vom Rest der Truppe abgehoben haben.
Im Jahr 1573 wurde Verdugo, der mittlerweile zum Admiral der spanischen Flotte in Flandern aufgestiegen war, Gouverneur der Stadt Haarlem, die er zuvor zusammen mit Fadrique Álvarez de Toledo erfolgreich belagert und eingenommen hatte.
Verdugo heiratete 1578 Dorothea, eine Tochter des Grafen Peter Ernst von Mansfeld und Margaretha von Brederode. Die Trauung fand in Luxemburg statt.
Francisco Verdugo hatte drei Söhne, die wie er selber den spanischen Königen in den Südniederlanden dienten und während des Dreißigjährigen Krieges an der Seite der österreichischen Habsburger standen, darunter:
Guillermo Verdugo († 1628), der für seine Verdienste die westböhmischen Güter Duppau und Maschau erhielt;
Francisco II. Verdugo († 1650), der sich dauerhaft in Böhmen niederließ.[1]
Literatur
Fanciscus Verdugus. In: Jakob Schrenck von Notzing: Augustissimorum imperatorum, serenissimorum regum atque archiducum, illustrissimorum principum, nec non comitum, baronum, nobilium, aliorumque clarissimorum virorum, qui aut ipsi cum imperio bellorum duces fuerunt … verissimae imagines, et … succinctae descriptiones. Johannes Agricola (Baur), Innsbruck 1601, Blatt 79 (Digitalisat im Internet Archive)
Geoffrey Parker: Der Aufstand der Niederlande. Von der Herrschaft der Spanier zur Gründung der Niederländischen Republik. 1549–1609. Callwey, München 1979, ISBN 3-7667-0459-1.
↑Jiří Kubeš: Aus Spanien nach Oberschlesien. Schicksale der Familie Verdugo in der Habsburgermonarchie in der frühen Neuzeit. In: Der Adelige in Oberschlesien. Die Beziehung der Region und des Zentrums am Beispiel der Schicksalen und Karrieren des Adels von Oberschlesien (15.-20. Jahrhundert), Ed. NHM (Nobilitas in Historia Moderna), Bd. 5, S. 223–240.