Die Planungen für einen Forschungsreaktor am Deutschen Krebsforschungszentrum begannen im Februar 1965. Letztendlich entschied man sich für einen Schwimmbadreaktor vom Typ TRIGA-Mark I der US-amerikanischen Firma General Atomics. Unter dem Namen TRIGA HD I wurde dieser Reaktor in einem temporären Gebäude des Instituts für Nuklearmedizin erbaut. Er erreichte seine erste Kritikalität am 26. August 1966. Der Forschungsreaktor wurde dort elf Jahre bis zum 31. März 1977 betrieben. Er wurde abgeschaltet und auf dem Hauptgelände des Deutschen Krebsforschungszentrums neu aufgebaut, wobei die Brennelemente des Vorgängerreaktors weiterverwendet wurden.
Dort wurde er unter dem Namen TRIGA HD II am 28. Februar 1978 wieder in Betrieb genommen. Die alte Reaktoranlage wurde stillgelegt und am 11. Dezember 1980 in den sicheren Einschluss überführt.[1] Im Jahr 1996 fiel die Entscheidung, den Reaktor endgültig stillzulegen, da er aufgrund neuer Forschungsschwerpunkte nicht mehr benötigt wurde. Der Forschungsreaktor wurde schließlich am 30. November 1999 nach insgesamt 33-jähriger Betriebszeit endgültig abgeschaltet.[2]
Das Reaktorgebäude soll nun einer anderen Verwendung in der Krebsforschung zugeführt werden.
Nutzung
Der Forschungsreaktor mit einer thermischen Leistung von 250 kW wurde hauptsächlich für die nuklear-medizinischeDiagnostik in der Tumorforschung genutzt. Weiterhin wurde er zur Neutronenaktivierungsanalyse in der Spurenelementanalytik von biologischem Gewebe eingesetzt.[7] Der Reaktor besaß einen relativ hohen Neutronenfluss von 1 × 1013 n/cm2s. Als Kernbrennstoff wurde zu knapp 20 Prozent angereichertesUran verwendet. Aufgrund der geringen Leistung des Reaktors wurden jährlich pro Brennelement nur etwa 0,2 g von etwa 36 g Uran-235 verbraucht. Die 126 Brennstäbe waren von Anfang an im Einsatz und mussten zwischenzeitlich
nicht erneuert werden.[8] Insgesamt wurden an dem Reaktor rund 14.000 Bestrahlungsexperimente mit etwa 40.000 bestrahlten Proben durchgeführt.[9]