Der Flaman-Kessel ist ein Dampflokomotivkessel, der nach seinem Erfinder Eugène Flaman (1842–1935) benannt wurde. Er war bekannt für sein charakteristisches Aussehen mit einer langen Dampftrommel über dem Hauptkessel und ähnelte in seinem Aussehen dem Brotan-Kessel.
Der Flamankessel war eine Möglichkeit, die Verdampfungsfläche bei gegebener Fahrzeugbegrenzungslinie zu vergrößern. Die Leistung der Lokomotiven war durch den Kesseldurchmesser begrenzt, sollte aber trotzdem erhöht werden. Bei einem normalen Kessel wird das Wasser verdampft und der Dampf oberhalb des Wasserspiegels gespeichert. Die Erfindung Flamans, einem Ingenieur der EST, bestand darin, die Verdampfung von der Dampfspeicherung zu trennen und zwei zylindrische Strukturen übereinander anzuordnen. Der untere Zylinder war der eigentliche Kessel mit Siederohren, der im Normalbetrieb vollständig mit Wasser gefüllt war. Der obere Zylinder war ein Dampfreservoir, das mit dem Kessel durch mehrere große vertikale Rohre verbunden war[3] und wahlweise auch als zusätzlicher Wasserbehälter genutzt werden konnte, wodurch die Reichweite erhöht werden konnte.[2] Er war meist zur Hälfte mit Wasser gefüllt.