Es handelt sich um einen etwa 20 m langen, 8 m breiten und 4 m hohen erratischen Block, der aus zwei Teilstücken besteht.
Da es sich um das einzige Kalksteinvorkommen in der weiten Umgebung handelte, wurde der Findling in der Vergangenheit in Unkenntnis seiner geowissenschaftlichen Bedeutung noch bis etwa 1900 als Steinbruch genutzt. Das Material wurde vielseitig verwendet, beispielsweise als Baustein für die Eisenbahnbrücke bei Röthenbach (Allgäu), zum Kalkbrennen und zur Herstellung von Skulpturen oder Grabsteinen.[2] Metertiefe Löcher im Gestein zeugen von der jahrhundertelangen Abbautätigkeit.
Standort und Zugang
Der Standort des Findlings im NaturraumWestallgäuer Hügelland liegt auf einer Geländehöhe von 662 m ü. NHN[2] wenige Kilometer östlich der Stadt Lindenberg, etwa 600 m südöstlich des Weilers Manzen in einer von Wiesen und Wäldern geprägten Umgebung etwas versteckt in einem kleinen Wäldchen. Von der B 308 aus ist er nur zu Fuß erreichbar. Der größte Teil der Strecke verläuft auf einem befestigten Feldweg von Manzen aus zunächst in südöstlicher Richtung, dann gelangt man über eine kleine Wiese direkt zum Rest des Findlings.
Aus geowissenschaftlicher Sicht wird der Findling der höchsten Kategorie „besonders wertvoll“ zugeordnet und gilt als ein besonderes wissenschaftliches Referenzobjekt. Da es in der betreffenden Region weniger als fünf vergleichbare Geotope gibt, wird dieser Findling außerdem als "selten" eingestuft.[2]
Schutzstatus
Der Findling steht seit 1991 durch die Verordnung des Landratsamtes Lindau (Bodensee) über das Naturdenkmal „Erratischer Block im Ellhofer Moos“ als Naturdenkmal unter Schutz.[3]
Literatur
Erich Wasmund: Ein rhätischer Riesenfindling im Allgäuer Rheingletschergebiet. 1929.
Ludwig Armbruster: Lindauer Oberschwäbisch-Westallgäuer Geologie und Landschaftsgeschichte, Lindau 1949
Herbert Scholz: Bau und Werden der Allgäuer Landschaft. 3. Auflage, Schweizerbart 2016, ISBN 978-3-510-65333-1.
Benz, Wolfram: Einblicke in die Landschaftsgeschichte des Westallgäus. Edition Allgäu, Immenstadt-Werdenstein 2013, ISBN 978-3-931951-85-6.
↑Verordnung des Landratsamtes Lindau (Bodensee) über das Naturdenkmal „Erratischer Block im Ellhofer Moos“, Gemarkung Lindenberg, vom 24. Juni 1991, Amtsblatt Nr. 7 für den Landkreis Lindau (Bodensee) vom 28. Juni 1991