Stumm entstammte der Unternehmerfamilie Stumm, die am 22. März 1806 die Neunkircher Hütte und Anteile an weiteren Eisenhütten im Saarrevier gekauft hatten. Während sein älterer Bruder Carl Ferdinand Stumm (Rufname Carl) die Leitung der Eisenwerke übernahm, profitierte Ferdinand Eduard (Rufname Ferdinand) als stiller Teilhaber an den Erträgen des Familienunternehmens. Im Jahr 1908 zählte er zu den 100 reichsten Einwohnern Preußens und besaß die beiden Rittergüter Rauischholzhausen (Kreis Kirchhain, Hessen) mit 700 ha und Rohlstorf (Kreis Segeberg, Schleswig-Holstein) mit 1500 ha.[1]
Ferdinand Eduard Stumm heiratete am 28. Juni 1879 in FuldaPauline Freiin von Hoffmann (* 12. August 1858; † 9. Oktober 1950). Das Paar hatte mehrere Kinder, darunter:
Ferdinand Carl (* 29. Juni 1880; † 28. April 1954) ⚭ 30. März 1910 Constance Hoyt (1889–1923)
Herbert (* 16. Juni 1885; † 1943) ⚭ 19. Mai 1913 Alice Schuchard (* 1885)
Friedrich Wilhelm (* 14. Mai 1888; † 5. Mai 1946) ⚭ 15. Januar 1920 Laurette Luise von Stülpnagel (1887–1962)
Das Grab von Ferdinand Eduard von Stumm befindet sich auf dem Familienfriedhof des für seinen zweitgeborenen Sohn Herbert von Stumm erworbenen Gut Rohlstorf.[5] Das Gut Rauischholzhausen erbte sein erstgeborener Sohn Ferdinand Carl von Stumm; dieser wurde 1954 neben der von seinem Vater gestifteten Kirche auf dem von der Familie von Rau begründeten Familienfriedhof begraben.[5]
1873 kaufte Ferdinand Stumm, damals Legationsrat bei der deutschen Botschaft in St. Petersburg, den Besitz der beiden Herren Rau von Holzhausen in Hessen (1900 hessische Acker). Mit dem Verkauf ging die über 500 Jahre alte Geschichte der Familie Rau von Holzhausen zu Ende. Nach Übernahme des Besitzes setzte auf dem Gut „Rauisch Holzhausen“ eine rege Bautätigkeit ein. Zunächst wurden die alte Wasserburg, der anliegende Wirtschaftshof und die Zehntscheune abgerissen. Auf der dahinterliegenden Anhöhe wurde das ansehnliche neue Herrenhaus, genannt Schloss Rauischholzhausen, und in seiner Nähe ein Wirtschaftshof erbaut.
Wohltätigkeit
Stumm und seine Ehefrau errichteten als Gutsherren auf Rauischholzhausen mehrere gemeinnützige Bauten wie Kirche, evangelisches Gemeindehaus, Molkerei und Altersheim. In seinem Testament bestimmte er eine Million Mark als Legate und Pensionen für das Personal, was von den Erben auch umgesetzt wurde.[6]