Solche Kunstwerke finden sich z. B. aus der aztekischen Kultur Mexikos im 16. Jahrhundert: Federn wurden dort in Beziehung zu den Göttern wie Huitzilopochtli und Quetzalcoatl (Gefiederte Schlange) gebracht, sie waren mit einer komplexen Symbolik behaftet und für das indigene Volk weitaus wertvoller als Gold. Die Kunstwerke wurden von hochspezialisierten Handwerkern hergestellt, sogenannten „Amanteca“. Nach gemalten, schablonierten und kopierten Vorlagen wurden verschieden große, vielfarbige Federn in einer bestimmten Schichtung aufgeklebt; verziert und geschmückt wurden Schilder, Standarten, Umhänge oder Federfächer.[1]
Messe des Hl. Gregor, Federn auf Holz, Original 68 × 56 cm, Mexiko, 1539. Musée de Jacobins, Auch. Diego Huanutzin, aztekischer Puppenspieler: Das älteste bekannte Zeugnis christlicher Kunst auf dem amerikanischen Kontinent
Federschmuck
Ein bekannter Federschmuck ist z. B. der bei den Indianern Nord- und auch Südamerikas, der mit bestimmten Bedeutungen verknüpft oder als Rangabzeichen auf oder am Kopf oder sonst wo am Körper getragen wird („Häuptling“). Aus neuerer Zeit und Europa (Jugendstil, „Art déco“) sind z. B. Fächer oder die sogenannte Feder-„Boa“ (nach der Schlange) bekannt.
„Southern Sierra Miwok Flicker Quill Headband“ – Kopfband von Chris Brown (Chief Lemme), einem nordamerikanischen indianischen Tänzer, ca. 1930, Yosemite Museum