Die Grundsteinlegung des Klosters auf dem Gelände am nördlichen Ortsrand von Bonlanden, auf einem Höhenrücken zwischen Rot- und Illertal, erfolgte am 17. April 1855. Mennels Zielsetzung war, für Mädchen im ländlichen Raum ein Bildungs- und Erziehungsangebot aufzubauen. Der Einsatz der Franziskanerinnen von der Unbefleckten Empfängnis Unserer Lieben Frau[1] gilt bis heute vor allem den Armen und Alten, der Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen, der Erwachsenenbildung sowie der Seelsorge.
Franziskanerinnen von der Unbefleckten Empfängnis Unserer Lieben Frau
Am 6. Juni 1855 erhielt das Kloster die vorläufige Genehmigung durch den damaligen Bischof der Diözese RottenburgJosef von Lipp. Im November 1855 traten die ersten Kandidatinnen in das neue Kloster in Bonlanden ein. Zur Unterstützung der Einführung ins Ordensleben kamen zwei Franziskanerinnen aus dem Kloster Oggelsbeuren, das heute der Kongregation der Franziskanerinnen von Sießen zugehörig ist. Am 8. April 1856 wurde mit der Schul- und Erziehungstätigkeit im sogenannten Institut Bonlanden begonnen. Im selben Jahr wurde die Klosterkapelle geweiht. Am 12. November 1856 wurden die ersten Einkleidungen im Institut Bonlanden durchgeführt. Schon zwei Jahre später, am 7. Juni 1858, konnten die Franziskanerinnen von Oggelsbeuren wieder in ihr Kloster zurückkehren.
Am 4. Januar 1859 erkannte Bischof Joseph die Eigenständigkeit des Klosters Bonlanden an und Schwester Paulina Groß wurde zur Vorsteherin, später zur ersten Oberin des Klosters ernannt. Am 9. Dezember 1861 erfolgte die erste Professablegung in Bonlanden, am 17. September 1866 die Einweihung der Klosterkirche durch Bischof Joseph von Lipp. Sie wurde dem Heiligen Erzengel Michael geweiht. Am 12. Juni 1871 reiste Faustin Mennel nach Rom zu einer Papstaudienz bei Pius IX. Am 14. September 1881 fand die Feier des 25-jährigen Jubiläums des Erziehungsinstitutes Bonlanden statt.
Während der Zeiten des Kulturkampfes von 1882 bis 1888 durften keine neuen Einkleidungen von Schwestern vorgenommen werden. Von 1888 bis 1907 wurde eine staatliche Quote von zwei bis drei Einkleidungen geschaffen, die die Abgänge der Klosterfrauen durch Tod ersetzen sollte.
Am 17. Juni 1889 starb Faustin Mennel im Alter von 65 Jahren. Er ruht in einer Krypta unter dem Hochaltar der Klosterkirche St. Michael.