Fanny Klinck (* 18. November1844 in Emden; † 27. Januar1929 in Leipzig; geborene Becker; Pseudonyme: Fanny Klinck-Lütetsburg, A. Lütetsburg, A. von Winterfeld[1]) war eine deutscheSchriftstellerin. Sie verfasste zwanzig Romane, Erzählungen, einen Kriminalroman und ein Theaterstück, meist im Genre der Frauen- und Familienromane. Ihre Werke veröffentlichte sie sowohl unter ihrem Klarnamen als auch unter den Pseudonymen Fanny Klinck-Lütetsburg und A. Lütetsburg, die sie in Anlehnung an den Adelssitz im heimatlichen Ostfriesland wählte.[2]
Fanny Klinck-Lütetsburg war eine Tochter des Kaufmanns und Mechanikers Ubbe Weerts Becker. Sie hatte sechs Geschwister und besuchte wahrscheinlich eine der Töchterschulen in der Stadt.[2]
Im Alter von 22 Jahren heiratete sie 1866 den Postsekretär Klinck und zog mit ihm noch im gleichen Jahr nach Hildesheim. Sie schrieb als freie Mitarbeiterin für das Feuilleton des „Hannoverschen Couriers“, der „Magdeburger Zeitung“, der „Breslauer Zeitung“ und für die „Hamburger Nachrichten“. Vermutlich schrieb sie ihren ersten Roman, „Unter dem letzten Welfenkönig“ in den Jahren 1869-1870 in Hildesheim. Dieser erschien 1871 im Hannoverischen Courier. In dieser Zeitung veröffentlichte sie noch eine ganze Reihe ihrer Arbeiten. Andere Werke erschienen in den Hamburger Nachrichten, der Magdeburger, der Breslauer Zeitung und der Hamburger Novellenzeitung.[3] Im Laufe der nächsten fünfzehn Jahre, die durch häufige Umzüge geprägt waren, verfasste sie fünf Romane im Genre der Frauen- und Familienromane. Danach setzte eine zehnjährige Schaffenspause ein.[2]
Mehr als fünfundzwanzig Jahre beschränkte sie sich auf den Abdruck ihrer Romane in Zeitungen. In ihren letzten Lebensjahren veröffentlichte sie ihre Werke schließlich in Buchform.[4] Ihre Schaffenspause endete 1895 in Leipzig, als sie begann, bei der Deutschen Verlags-Anstalt in Stuttgart Liebes- und Heimatromane zu veröffentlichen.
1921 verfasste Klinck unter dem Titel Deutschlands Frauen erheben Protest gegen Sanktionen als Akte der Arglist, Willkür und Gewalt einen an den Völkerbund gerichteten Brief, der sich gegen die im Gefolge des Versailler Vertrags festgelegten deutschen Reparationszahlungen richtete.[5][6]
Werke
Unter dem letzten Welfenkönig. Roman aus der jüngsten Vergangenheit. 2 Bände. Costenoble, Jena 1870.
Der Dämon des Hofes. Historische Novelle, Leipzig 1870.[7]
Die Franzosen nach Berlin. Komisches Heldengedicht zur Erinnerung an das Jahr 1870. Von F. Klinck. Hamburg 1870. (Digitalisat)
Der eiserne Abbé oder Von Metz nach Orleans. Leipzig 1872.[7]
Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Band 4. 6. Auflage. Leipzig, 1913, S. 16–17. (online)
Elisabeth Friedrichs: Die deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 18. und 19. Jahrhunderts. Metzler, Stuttgart 1981, S. 161.
Stefan Pötzsch: Fanny Klinck-Lütetsburg <1844-1929>. Die Marlitt und die Courths-Mahler waren ihre Schwestern. In: Unser Ostfriesland. Beilage zur Ostfriesen-Zeitung, 1999, Nr. 2.
Klinck-Lütetsburg, Fanny. In: Gudrun Wedel: Autobiographien von Frauen. Ein Lexikon. Böhlau, Köln 2010, S. 418.