Die Landesausstellung wollte die Schweiz so präsentieren, wie sie wirklich ist. Dazu sollte vor allem der allgemeine Teil mit dem Sektor Weg der Schweiz dienen. Hier sollte das gezeigt werden, was das Wesen des Landes und sein reiches Gefüge ausmacht, sowie seine ereignisvolle Geschichte und seine eigenwilligen Bewohner dargestellt werden. Angesichts der schnellen Entwicklung in der Welt sollten der Einzelne und die Gemeinschaft sich mit Hilfe der Ausstellung darauf besinnen können, was wir sind und sein wollen, wo wir stehen und wohin wir gehen wollen[3].
Die im Boden des Platzes der Kantone und Gemeinden eingelassene Charta der Landesausstellung lautete:
«Zu Land und zu Wasser ein Spiegel der Heimat sein. Die fünfundzwanzig Stände im gemeinsamen Werk zusammenführen. Den Menschen an den Sinn seines Daseins erinnern. Im Heute den Umriss der Zukunft enthüllen. Wege zum neuen Europa weisen. Für eine solidarische Welt wirken. Der Schweiz neuen Ansporn zum Erkennen und Schaffen geben.»
Sektoren
Der Weg der Schweiz bildete das Rückgrat der Ausstellung und zugleich eine Synthese dessen, was in allen anderen Sektoren ausführlich abgehandelt wurde:
Der Weg der Schweiz bestand aus den sechs Unterabteilungen Natur und Mensch, Freiheiten und Rechte, ein Kleinstaat und die Welt, ein Tag in der Schweiz, die Schweiz im Spiegel und Aufgaben von morgen. Am Ende des Weges der Schweiz flatterten auf dem Platz der Kantone und Gemeinden sämtliche Gemeindefahnen der Schweiz.
Neben dem Weg der Schweiz wurden die Aussichtstürme und Kunstwerke wie die Symphonie «Les échanges», eine Komposition für 156 Maschinen von Rolf Liebermann, der 101 Meter hohe «Spiral»-Turm und die heute beim Zürichhorn stehende Plastik «Heureka» von Jean Tinguely viel besucht.
600'000 Menschen beantworteten die Fragen des «Ausländers» Gulliver zu ihrem «Schweizer-Sein». Der Fragebogen hätte dank dem Einsatz eines Computers der Firma IBM auch sogleich ausgewertet werden und den Teilnehmern darüber Auskunft geben sollen, wo sie mit ihren Antworten im Vergleich mit ihren Mitbürgern stünden. Eine Gesamtauswertung war von den bürgerlichen Politikern unerwünscht und wurde von der Landesregierung verboten, dies obschon der Fragebogen schon im Vorfeld auf Geheiss der Regierung nicht weniger als dreizehn Mal überarbeitet werden musste. Alle Daten sollten vernichtet werden, nur eine Vorauswertung der ersten zirka 134'000 Fragebogen überlebte.[5][6]
In Lausanne blieben am Seeufer der «Le P’tit Train», das Théâtre de Vidy sowie eine kleine Erhebung («Pyramide»), alle in Vidy, sowie in Dorigny beim See «Pyramiden» erhalten sowie die Betonkuppel im Vallée de la Jeunesse.[7] Im Flughafen Kloten befindet sich bei der Kapelle (Andachtsraum) eine Glocke mit der Inschrift Expo 1964 Lausanne, H. Rüetschi Aarau, «Ut omnes sint unum». In Oberkirch LU wurde das Pfadiheim Sursee aus Konstruktionsteilen des Weges der Schweiz errichtet. In Flüelen steht der «Rütlischwur», die elf Meter hohe Eisenplastik «Schwurhände» von Werner Witschi.[8]
Fotogalerie Expo 64
Literatur
Ausstellungsführer Weg der Schweiz, Lausanne 1964.
↑Andrew Garn (Hrsg.), Paola Antonelli, Udo Kultermann, Stephen Van Dyk: Weltausstellungen 1933–2005: Architektur Design Graphik. Deutsche Verlags-Anstalt, 2008, ISBN 978-3-421-03696-4, S. 124.
↑Ausstellungsführer Weg der Schweiz, Lausanne 1964.