Nachdem 1848 den Protestanten im Habsburgerreich die Errichtung von Kirchtürmen zugestanden worden war, wurde am 15. August 1850 durch den Pfarrer der Jakobskirche von Ustroń und Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung, Carl Friedrich Kotschy, der Grundstein für den Turmbau gelegt, der am 1. November 1851 vom Pfarrer von Bystrschitz, Friedrich Wilhelm Raschke, geweiht wurde. Im Turm wurden zwei Glocken aus der Glockengießerei Karl Schwabe in Bielsko aufgehängt.
Bei einem Erdbeben am 8. Februar 1858 wurde der Kirchenbau erheblich beschädigt, so dass nach ersten Reparaturen 1877 das Kirchenschiff in Angleichung an den erhaltenen Turm durch einen größeren Neubau ersetzt und am 15. August 1878 mit der neuen Orgel aus der Werkstatt von Zapolski aus Krakau durch den Superintendenten Karl Samuel Schneider geweiht wurde.
Architektur
Die Kirche von Golleschau ist eine in den Formen des Rundbogenstils erbaute dreischiffige Emporenhalle mit vorgestelltem, von einem Spitzhelm bekröntem Turm und einem rechteckigen Altarhaus mit seitlich angefügten Sakristeiräumen. Der Kirchenraum wird von den doppelgeschossig eingebauten Emporen beherrscht, das Mittelschiff ist von einem Muldengewölbe überdeckt. Im polygonal geschlossenen Altarraum befinden sich seitlich des Altars zwei 1857 von Franz Mainhalt aus Skotschau geschaffene Darstellungen der Kindersegnung Jesu und des Abendmahls.