Sie liegt von Wittstock kommend kurz nach dem Ortseingang auf der rechten Seite an der Jabeler Dorfstraße 1 des Dorfes Jabel, das jedoch nicht zum nahegelegenen Wittstock, sondern als Ortsteil zu Heiligengrabe gehört.[1]
Seit 2023 bildet die Jabeler Kirchengemeinde gemeinsam mit der Martin-Luther-Gemeinde Schwerin einen Pfarrbezirk. Die Parochie umfasst weiterhin die Gottesdienstorte Rostock (Schwerin) sowie Krempendorf und Blüthen (beide Jabel).[2]
Bauwerk
Das Gotteshaus ist eine rechteckige, neugotischeSaalkirche auf einem Feldsteinsockel aus hauptsächlich Fachwerk mit unverputzter Ziegelausfachung, zum Teil auch massiv konstruiert. Über dem Satteldach erhebt sich im Osten ein verbretterter Glockenturm.[3] Er hat eine quadratische Grundform und besitzt ein flaches, pyramidenförmiges Dach.[3] Auf circa 1900 datiert die mehrfarbige Bleiverglasung der Fenster.[1] Die Kirche besitzt von außen zwei Zugänge. Während das Hauptportal auf der Westseite liegt, lässt sich die Kirche auch durch eine Tür an der nördlichen Längsseite betreten.[3] Die Kirche besitzt nur eine ungenaue Ostung und ist eher von Südwest nach Nordost ausgerichtet.[3]
Im Jahr 2018 wurde das Fachwerk der Kirche repariert, wobei das Holz in hellgrauer Farbe gestrichen wurde.[4] Eine Renovierung im Inneren erfolgte in den Jahren 2022 und 2023. Im Zuge dessen erhielt die Kirche neue Kirchenbänke aus dem bisherigen Gestühl der Lukaskirche in Hamburg-Sasel. Weiterhin wurde ein neues Altarpodest eingebaut.[5]
Auf der Kirchenglocke ist eine Inschrift in zwei Reihen, oben: „GEGOSSEN VON C.F. VOSS IN STETTIN NO: 114“, und darunter: „JABEL DEN 2T. SEPTEMBER 1851.“.
Baulich schließt das eingeschossige Pfarrhaus (Satteldach; Fachwerk mit Ziegelausfachung) auf der Ostseite der Kirche an. Dieses ist wahrscheinlich genauso alt wie die Kirche. Heute dient es als Gemeindehaus.[8] Auf der Nordseite steht ein eingeschossiges Wirtschaftsgebäude, auch Stall genannt (Satteldach; Fachwerk und Massivbauweise, Backstein und Feldstein). Beide stehen ebenfalls unter Denkmalschutz.[1]
Im Gemeindehaus befindet sich unter anderem die Winterkirche.[9] Dieses kann auch mittels eines Durchgangs hinter dem Altar der Kirche betreten werden.
Galerie
Gesamtansicht aus Kirche, Gemeindehaus (ehemals Pfarrhaus) und Wirtschaftsgebäude
Ehemaliges Pfarrhaus, heute Gemeindehaus
Wirtschaftsgebäude
Hauptportal im Westen
Innenraum, Blick nach Osten, Richtung Altar
Innenraum, Blick nach Westen mit Orgel und Empore
Orgelprospekt an der Westempore
Fenster, Innenraum
Glocke
Literatur
Horst Drescher und Ingrid Kompa: Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR.Bezirk Potsdam. Henschelverlag, Berlin 1979, S. 431.
Gerhard Vinken und Barbara Rimpel (Hrsg.): Dehio – Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler / Brandenburg. 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, Berlin 2012, 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 496.
Berthold Schirge und Margitta Schirge: Preußische Union und Protestgemeinde. Zur Geschichte der Altlutheraner in Jabel. In: Landkreis Ostprignitz-Ruppin (Hrsg.): Ostprignitz-Ruppin Jahrbuch. Jg. 26 (2017), S. 142–156.
↑Horst Drescher und Ingrid Kompa: Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR.Bezirk Potsdam. Henschelverlag, Berlin 1979, S. 431.
↑Förderkreis Alte-Kirchen Berlin-Brandenburg e.V: Ev.-Luth. Kirche (altluth.) Jabel. In: Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V. Abgerufen am 9. August 2024.
↑Berthold Schirge und Margitta Schirge: Preußische Union und Protestgemeinde. Zur Geschichte der Altlutheraner in Jabel. In: Landkreis Ostprignitz-Ruppin (Hrsg.): Ostprignitz-Ruppin Jahrbuch. Jg. 26 (2017), S. 142–156, hier S. 155.