Quante-Brandt studierte von 1980 bis 1986 Pädagogik, Germanistik und Sport auf Lehramt an der Universität Hamburg und schloss 1988 nach einem Referendariat in Bremen das Studium mit dem Zweiten Staatsexamen ab.
Sie lebt in Bremen, ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.
Forschung und Lehre
Von 1988 bis 1991 war sie Geschäftsführerin der Bremer Arbeitslosen-Selbsthilfe.
1991 begleitete sie wissenschaftlich einige von der EU geförderte Projekte Bremens und war wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt Re-Integration langzeitarbeitsloser Jugendlicher und junger Erwachsener durch Arbeit an der Universität Bremen. 1994 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Wissenschaftssenator und 1995 an der Akademie für Arbeit und Politik der Universität Bremen, verbunden mit einem Lehrauftrag im Studiengang Erwachsenenbildung. 1996 wurde Eva Quante-Brandt in Bremen zum Dr. rer. pol. promoviert. 1996 gründete und leitete sie einen Arbeitsausschuss zur Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen und war in der Benachteiligtenforschung an der Akademie für Arbeit und Politik tätig. Seit 1999 folgten Aufgaben im Bereich der Ausbildung zur Konfliktvermittlung in der Berufsausbildung, ein Projekt, das sie seit 2001 leitete.
Quante-Brandt habilitierte sich 2003. Danach war sie bis 2004 als Mitarbeiterin in Projekten der Universität tätig für ein Curriculum zu qualitativen Methoden der Sozialforschung sowie für eine Innovative Berufsbildung. Von 2004 bis 2008 wirkte sie mit im Lenkungsausschuss der Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer Bremen und im Koordinierungsgremium der Schulbegleitforschung des Landesinstitutes für Schulen in Bremen; sie war deshalb Mitglied im Ausbildungsbeirat der Allgemeinen Berufsschulen. 2008 erfolgte ihre Berufung zur Vertrauensdozentin der Hans-Böckler-Stiftung. 2009 wurde sie Professorin an der Universität Bremen, an der sie in verschiedenen Fachbereichen davor und danach lehrte. Sie nahm zudem eine Vertretungsprofessur in Darmstadt wahr. Seit November 2009 war Quante-Brandt Direktorin der Akademie für Arbeit und Politik der Universität Bremen.
Politik
Quante-Brandt ist seit 1981 Mitglied der SPD. Sie war lange Jahre Vorsitzende des Juso-Landesverbandes Bremen und danach Mitglied im Landesvorstand der SPD Bremen.
Sie wurde im Dezember 2012 als Senatorin für Bildung und Wissenschaft in den Senat unter Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) berufen (Senat Böhrnsen III). Ihre Vorgängerin war Renate Jürgens-Pieper. Das Amt übte sie bis Mitte Juli 2015 aus, danach wurde sie unter Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) als Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz berufen (Senat Sieling).
Quante-Brandt wurde im Oktober 2015 gemeinsam mit der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka, zur Vorsitzenden der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) gewählt. Beide Vorsitzende wurden für die nächsten zwei Jahre gewählt und wechseln sich nach einem Jahr im GWK-Vorsitz ab. Im Oktober 2017 wurde sie erneut für zwei Jahre gewählt. 2017 übernahm Quante-Brandt auch den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz. Während der Koalitionsverhandlungen nach der Bürgerschaftswahl 2019 gab sie bekannt, nicht mehr dem Senat angehören zu wollen. Nachfolgerin als Gesundheitssenatorin wurde im August 2019 Claudia Bernhard (Linke) und als Wissenschaftssenatorin Claudia Schilling (SPD). Danach war sie erstmals Abgeordnete in der Bürgerschaft Bremen – Senatoren dürfen in Bremen nicht gleichzeitig der Bürgerschaft angehören – und war sportpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. Zur Bürgerschaftswahl 2023 trat sie nicht mehr an und widmete sich ihrer Aufgabe als Präsidentin des Landessportbunds.
Weitere Mitgliedschaften
Quante-Brandt war Vorsitzende der Bremer Sportjugend,
Der Schlüssel zur Freiheit. Zusammenhänge zwischen Sozialisation und verwehrter beruflicher Integration. Am Beispiel berufs- und ausbildungslos gebliebener Jugendlicher und junger Erwachsener. Kooperation Universität – Arbeiterkammer Bremen, Bremen 1997, ISBN 3-88722-387-X (Zugleich: Bremen, Universität, Dissertation, 1996: Zusammenhänge zwischen Sozialisation und verwehrter beruflicher Integration am Beispiel berufs- und ausbildungslos gebliebener Jugendlicher und junger Erwachsener.).
Konflikte im Spannungsfeld von Arbeit und Beruf. Chancen für die Gestaltung arbeitsorientierter Bildungsprozesse (= Berufsbildung, Arbeit und Innovation. Bd. 21). Bertelsmann, Bielefeld 2003, ISBN 3-7639-3169-4 (Zugleich: Bremen, Universität, Habilitations-Schrift, 2003).
mit Theda Grabow: Betriebliche Lernbedingungen aus der Perspektive von Auszubildenden. In: Winfried Heidemann u. a. (Hrsg.): Zukunft der Berufsausbildung (= Edition der Hans-Böckler-Stiftung 235 Bildung und Qualifizierung). Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf 2009, ISBN 978-3-86593-125-2, S. 113–129.