Éva Fischers Kindheit war durch den Antisemitismus des ungarischen Horthy-Regimes geprägt. Sie wuchs in einer gutbürgerlichen Familie in Budapest auf, besuchte dort die Schule und begann ein Medizinstudium an der Budapester Universität. Nachdem die deutsche Wehrmacht im März 1944 Ungarn besetzt hatte, deportierten das Eichmann-Kommando und seine ungarischen Helfer über 400.000 ungarische Juden in das KZ Auschwitz. Éva Fischers Familie konnte sich in der Budapester Universitätsklinik verbergen; unter den Helfern war der Medizinstudent János Szirmai,[1] der auf Eva Kleins Initiative hin später als Gerechter unter den Völkern geehrt wurde.
Nach Kriegsende studierte sie Medizin an der Universität Szeged und an der Budapester Universität. Sie heiratete 1947 den Mediziner Georg Klein und sie wanderten noch im selben Jahr nach Schweden aus. Sie hatten drei Kinder, wobei Georg sich an der Familienarbeit nicht nur nie beteiligte, sondern ihr auch noch vorwarf, zu wenig für ihre wissenschaftliche Karriere zu tun.[2] Sie holte ihr ehemaliges Kindermädchen aus Budapest nach Stockholm und engagierte auch später Personal für die Kinder und den Haushalt. Eva Klein arbeitete bei Torbjörn Caspersson am Karolinska-Institut, machte 1953 in Stockholm die medizinische Staatsprüfung und wurde 1955 in Biologie promoviert. Sie wurde 1955 Dozentin für medizinische Zellforschung und 1962 Dozentin für Tumorbiologie am Karolinska-Institut. 1969 erhielt sie dort eine Professur. Klein war Mitherausgeberin der Zeitschrift Seminars in Cancer Biology. Sie publizierte 500 Zeitschriftenbeiträge auf dem Feld der Zellforschung, Krebsforschung, Immunologie und Tumorbiologie.
Transformation of Solid into Ascites Tumors. The Wallenberg laboratory institute for cell research and genetics. Karolinska Institutet, Stockholm. Almquist och Wiksells boktryckeri, Uppsala 1955, OCLC676909914 (Dissertation Universität Stockholm, Karolinska-Institut, 1955, 40 Seiten, 5 Beilagen).
mit Georg Klein: Antigenic properties of lymphomas induced by the Moloney agent. 1964.
mit Federico Garrido: The Role of MHC class I and II antigen expression in immune surveillance against tumors. I. Human tumors. (= Seminars in cancer biology. v. 2, no. 1). Saunders, 1991, OCLC59988656.
mit Georg Klein: Bridge or ravine? : ideas that cross the border between scientists and non-scientists do not always survive. In: Nature. Vol. 413, No. 6854, September 2001, S. 365, doi:10.1038/35096653.
Shuguang Zhang: Designer self-assembling peptide nanofiber scaffolds for study of 3-D cell Biology and beyond. In: George F. Vande Woude: (Hrsg.): Advances in Cancer Research. Band 99, 2008, ISBN 978-0-12-374224-7, S. 336–362.
Eva Klein Group, Publikationsliste von Eva Klein auf der Website des Karolinska-Instituts
Einzelnachweise
↑Magdolna Hargittai: Women Scientists. 2015, S. 44.
↑Magdolna Hargittai: Women Scientists. 2015, S. 46.
↑R. Kiessling, E. Klein, H. Wigzell: “Natural” killer cells in the mouse. I. Cytotoxic cells with specificity for mouse Moloney leukemia cells. Specificity and distribution according to genotype. In: Eur. J. Immunol. 5, 1975, S. 112–117.
↑Imre Kertész: Roman eines Schicksallosen (= Nobelpreis-Bibliothek. Band 2002). Roman. Aus dem ungarischen Original: Sorstalanság, übersetzt von Christina Viragh. Springer, Berlin 2011, ISBN 978-3-942656-35-1.