Der 30. Eurovision Song Contest fand am 4. Mai 1985 im Scandinavium in Göteborg statt. Israel und Griechenland nahmen wieder teil. Jugoslawien und die Niederlande sagten ihre Teilnahme ab, daher waren nur 19 Nationen am Start. Zum ersten Mal in der Geschichte des Eurovision Song Contest verzichteten die Niederlande auf eine Teilnahme. Ein Lied auf Niederländisch wurde dennoch vorgetragen. Der belgische Beitrag Laat me nu gaan von Linda Lepomme war in niederländischer Sprache verfasst.
Für Deutschland nahm die Gruppe Wind mit dem Titel Für alle teil, der auf dem 2. Platz landete. Kinder dieser Welt, das österreichische Lied von Gary Lux belegte Platz 8, Mariella Farré und Pino Gasparini holten mit Piano, piano den 12. Platz in die Schweiz.
Für Luxemburg traten Margo, Franck Olivier, Diane Solomon, Ireen Sheer, Malcolm Roberts und Chris Roberts mit dem Lied Children, Kinder, Enfants von Ralph Siegel und Bernd Meinunger an, welches aber nur dreizehnter wurde. Es war der bis heute einzige deutschsprachige ESC-Beitrag des Großherzogtums. Al Bano und Romina Power vertraten Italien schon einmal; mit Magic, oh Magic belegte das bekannte italienische Duo Platz 7.
Sensationell siegte Norwegen, das bis dato eher für seine chronisch schlechte Erfolgsbilanz berüchtigt war. Die Mitglieder des siegreichen Duos Bobbysocks – Hanne Krogh und Elisabeth Andreasson – waren sowohl davor als auch danach als Solistinnen und in diversen Formationen beim Wettbewerb vertreten.
Ein Moment dieses Eurovision Song Contest blieb besonders in Erinnerung. Als Moderatorin Lill Lindfors nach dem Pausenfüller wieder die Bühne betrat, schien sie zu taumeln, verlor den Unterteil ihres Kleides und stand im Slip da. Ein Raunen ging durch die Halle. Sie lächelte nur und öffnete ein paar Bänder an ihren Schultern und ließ lose Stoffteile herunter, so dass sie wieder in einem Abendkleid auf der Bühne stand. Dann sagte sie cool: „Nur eine Kleinigkeit, um Sie ein wenig aufzuwecken, denn jetzt geht es um die Punkte…“[1]
Das Scandinavium in Göteborg fasste 12.000 Zuschauer – so viele waren noch nie als Zuschauer beim Wettbewerb anwesend wie in diesem Jahr.[2]
Zum ersten Mal in der Geschichte des Wettbewerbs sagte die Niederlande die Teilnahme freiwillig ab, da der Austragungstag sich mit dem Nationale Dodenherdenking überkreuzte. Im weiteren Verlauf der Wettbewerbsgeschichte trat dies nur 1991 nochmal auf. Jugoslawien hatte zwar schon das Duett "Pokora" (Buße) von Zorica Kondža und Josip Genda, für den Wettbewerb ausgewählt, zog dieses aber dann doch zurück, da der Tag der Ausrichtung des Wettbewerbes mit dem fünften Jahrestages des Todes von Tito zusammenfiel. Dagegen nahmen Griechenland und Israel wieder teil, so dass die Zahl der teilnehmenden Länder zum Vorjahr gleich blieb.
Jedes Lied wurde mit Live-Musik begleitet bzw. kam Live-Musik zum Einsatz – es war das einzige Jahr, wo ein Dirigent die Lieder von mehreren Ländern leitete, der nicht der musikalische Leiter des Gastgebers war – folgende Dirigenten leiteten das Orchester bei dem jeweiligen Land:
In jedem Land gab es eine elfköpfige Jury, die zunächst die zehn besten Lieder intern ermittelten. Danach vergaben die einzelnen Jurys 12, 10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 Punkte und 1 Punkt an diese zehn besten Lieder.
* Die Tabelle ist senkrecht nach der Auftrittsreihenfolge geordnet, waagerecht nach der chronologischen Punkteverlesung.
1956 Lugano • 1957 Frankfurt am Main • 1958 Hilversum • 1959 Cannes • 1960 London • 1961 Cannes • 1962 Luxemburg • 1963 London • 1964 Kopenhagen • 1965 Neapel • 1966 Luxemburg • 1967 Wien • 1968 London • 1969 Madrid • 1970 Amsterdam • 1971 Dublin • 1972 Edinburgh • 1973 Luxemburg • 1974 Brighton • 1975 Stockholm • 1976 Den Haag • 1977 London • 1978 Paris • 1979 Jerusalem • 1980 Den Haag • 1981 Dublin • 1982 Harrogate • 1983 München • 1984 Luxemburg • 1985 Göteborg • 1986 Bergen • 1987 Brüssel • 1988 Dublin • 1989 Lausanne • 1990 Zagreb • 1991 Rom • 1992 Malmö • 1993 Millstreet • 1994 Dublin • 1995 Dublin • 1996 Oslo • 1997 Dublin • 1998 Birmingham • 1999 Jerusalem • 2000 Stockholm • 2001 Kopenhagen • 2002 Tallinn • 2003 Riga • 2004 Istanbul • 2005 Kiew • 2006 Athen • 2007 Helsinki • 2008 Belgrad • 2009 Moskau • 2010 Oslo • 2011 Düsseldorf • 2012 Baku • 2013 Malmö • 2014 Kopenhagen • 2015 Wien • 2016 Stockholm • 2017 Kiew • 2018 Lissabon • 2019 Tel Aviv • 2020 Rotterdam • 2021 Rotterdam • 2022 Turin • 2023 Liverpool • 2024 Malmö • 2025 Schweiz
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