Europäischer Interoperabilitätsrahmen

Der Europäische Interoperabilitätsrahmen (englisch European Interoperability Framework; Abkürzung: EIF) hat das Ziel, die grenz- und sektorübergreifende Interaktion zwischen europäischen Verwaltungen zu erleichtern und deren Zusammenarbeit zu unterstützen und elektronische Dienstleistungen zu ermöglichen.

Grundlagen

Interoperabilität ist „die Fähigkeit verschiedener und unterschiedlicher Organisationen zur Interaktion zum beiderseitigen Nutzen und im Interesse gemeinsamer Ziele; dies schließt den Austausch von Informationen und Wissen zwischen den beteiligten Organisationen durch von ihnen unterstützte Geschäftsprozesse mittels Datenaustausch zwischen ihren jeweiligen IKT-Systemen ein“ (IT-Planungsrat).[1]

Interoperabilität bildet einen zentralen Aspekt des E-Government. Die Europäische Kommission erarbeitete nach der eGovernment Conference in Como 2003 einen ersten Interoperabilitätsrahmen (European Interoperability Framework v1.0) für die Umsetzung dieser Ziele im Rahmen des Programms Interoperable Delivery of European eGovernment Services to public Administrations, Businesses and Citizens (IDABC).[2][3]

Im Rahmen der Digitalen Agenda für Europa wurden die E-Government-Aktionspläne 2011–2015[4] und 2016–2020[5] erarbeitet. Der Aktionsplan 2011–2015 enthielt zwei Anlagen, die Europäische Interoperabilitätsstrategie (EIS) und das Europäische Interoperabilitätsrahmenwerk als die beiden „Schlüsseldokumente“ in Bezug auf die Förderung der Interoperabilität.[6] Im März 2017 veröffentlichte die Europäische Kommission neue Leitlinien für digitale öffentliche Dienste[7] und eine überarbeitete Umsetzungsstrategie als Teil des Europäischen Interoperabilitätsrahmens.[8] Im Oktober 2017 haben die Minister für E-Government der EU- und der EFTA-Staaten die Tallinn-Deklaration[9] unterzeichnet, die an die EU-Institutionen (wie das Europäische Parlament, die Kommissionen und weitere) appelliert, das EIF bis Ende 2021 umzusetzen, insbesondere die grenzübergreifenden Dienste im digitalen Binnenmarkt (englisch Digital Single Market; Abk. DSM).

Inhalt des EIF

Ziele

Das EIF verfolgt folgende Ziele:[1]

  • Zusammenarbeit der öffentlichen Verwaltungen auf europäischer Ebene
  • direkter Informationsaustausch der EU-Mitgliedstaaten
  • effiziente und effektive grenzübergreifende elektronische Behördendienste anbieten
  • Zusammenarbeit zwischen Verwaltungen und Bürgern schaffen

Den ersten Sektor nennt man Government to Government (G2G), den letzteren Government to Citizens (G2C). Entsprechendes gilt auch für Government to Business (G2B) in Bezug auf Unternehmen.

Daneben soll das EIF den europäischen digitalen Binnenmarkt fördern.[1] Hauptsächlich soll es als Treiber agieren, um die Grundlagen für die elektronischen Dienste der Mitgliedstaaten zu fördern. Diese Maßnahme, moderne elektronische Dienste vor Ort zu entwickeln, soll Europa von dominanten internationalen Lösungen unabhängiger machen, und die europäischen Sicherheitsvorstellungen forcieren.

25 Empfehlungen des EIF

Das EIF stellt für die Umsetzung 25 Empfehlungen auf. In nationalen und regionalen Interoperabilitätsrahmen soll ein Umfeld entstehen, damit die europäischen öffentlichen Dienste leichter einzurichten sind. Diese Umsetzung erfolgt durch das ISA-Programm (Interoperability Solutions for European Public Administrations).[1]

Die 25 Empfehlungen des EIF sind in folgende Kategorien gegliedert:[1]

Grundprinzipien für europäische öffentliche Dienste
die Grundprinzipien des EIF beinhalten z. B. die Nutzerzentrierung, die Barrierefreiheit, die Mehrsprachigkeit und die IT-Sicherheit.
Konzeptmodell für öffentliche Dienste
das Konzeptmodell sieht vor, dass komplexe Dienste aus detaillierten Diensten zusammengesetzt werden. Die Daten dieser Dienste werden aus Basisregistern gezogen.
Interoperabilitätsebenen
rechtliche Ebene
definiert die rechtlichen Grundlagen eines Datenaustauschs (E-Government-Recht)
organisatorische Ebene
die für den Datenaustausch notwendigen Geschäftsprozesse
inhaltliche Ebene
beschreibt den Wert der ausgetauschten Daten
technische Ebene
die erforderlichen technischen Systeme und Standards, die für den Datenaustausch notwendig sind
Interoperabilitätsvereinbarungen
Hierbei geht es um die Nutzung existierender Standards für das Herstellen der Interoperabilität in den oben genannten vier Ebenen.
Interoperabilitäts-Governance
Interoperabilitäts-Governance beschreibt die Steuerung der Interoperabilitätsvorhaben in einem Mitgliedsstaat.

Kritik

Der Rahmenplan propagiert eine weitreichende Verwendung offener Standards. Das wurde seinerzeit im ersten Entwurf von der Business Software Alliance (BSA), einer Lobby-Group von Softwareherstellern, heftig kritisiert.[10] Diese sahen sich in ihren kommerziellen Interessen für das Angebot maßgeschneiderter Lösungen für Behörden zurückgesetzt. Die EU ging auf diese Kritik im Plan nicht ein, außer dass das Wort “standard” (die BSA sah sich bedroht, dass ihre proprietären Industriestandards nicht anerkannt würden) durch die weitreichendere Formulierung “formalized specification” ersetzt wurde.[10][11]

Auch die zweite Fassung von 2010[3][12] geriet in die Kritik, diesmal aber durch die Gegenseite.[13] Zum einen wurde dasselbe bemängelt, wie dann später auch um die Freihandelsabkommen CETA und TTIP, nämlich die Verhandlungen im Geheimen[14] – und das, obschon die Kommission explizit das Grundprinzip Transparenz (Nr. 7) neu aufgenommen hatte.[15] Zum anderen wurde aber kritisiert, dass der Begriff der Offenheit (Openness) weiter abgeschwächt worden war,[16] und auch relativiert (“Therefore, European public administrations should aim for openness, taking into account needs, priorities, legacy, budget, market situation and a number of other factors,” was de facto alle anderen Optionen auch offenließe).[11] Dies wurde seinerzeit als Indiz gedeutet, wie stark die Europäische Kommission unter Barroso dem Druck von Lobby-Organisationen nachgibt. Institutionen wie das unternehmensnahe OpenForum Europe[17] sahen die Neufassung aber durchaus positiv.[18]

Da die Version 2.0 insgesamt deutlich weniger detailliert gehalten ist als die Version von 2004,[19] und es sich nur um eine unverbindliche Empfehlung handelt, ist anzunehmen, dass die Kommission es als Kompromiss den Staaten und nationalen Umsetzungen der Interoperabilitätspläne (NIFs) überlässt, die Frage freie Software/FRAND/proprietäre Standards selbst zu entscheiden.[13][12] So hatten auch die für eGovernment zuständigen Minister der EU-Mitglieder und Assoziierten in der Declaration on eGovernment (Malmö Ministerial Declaration, 18. November 2009)[20] ihren Wunsch nach Zusammenarbeit geäußert, aber auch klargestellt, mit Unternehmen ebenso zusammenarbeiten zu wollen wie mit NGOs, auch als wirtschaftliche Infrastrukturmaßnahme für den gemeinsamen Markt der EU.[21] Die Kommission betonte im Papier, dass sie und die Mitgliedstaaten zusammenarbeiten müssen.[22]

Umsetzung

Nationales

Die Empfehlung der Kommission sollen in die Nationalen Interoperabilitätsrahmen (NIF) einfließen. Bis 2014 haben Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Frankreich, Italien, Kroatien, Lettland, Malta, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, die Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Ungarn und das UK nationale Rahmenpläne erstellt.[23]

Österreich

In Österreich wurde schon mit der E-Government Offensive 2003–2005 mit der Umsetzung der EU-Rahmenpläne begonnen.[24] Dadurch sind heute weitgehend alle Behörden der oberen Ebenen und zahlreiche Gemeinden elektronisch vernetzt. Das Austrian Interoperability Framework (AIF 1.0.0) wurde erst 2014 erstellt,[25] und zwar im Rahmen der E-Government Konferenz von Bund, Ländern und Gemeinden, wie der seitens der EU-Kommission als Empfehlung.

Zu den für den Bürger deutlichsten Einführungen im Kontext der Interoperabilität gehört etwa die Bürgerkarte als elektronischer Ausweis. Bis 2015 genügten auch die entsprechenden Karten in Belgien, Estland, Finnland, Island, Italien, Liechtenstein, Litauen, Portugal, Schweden, Slowenien und Spanien den strengen österreichischen Bestimmungen, sodass die Ausweise dieser Länder jeweils ebenfalls gültig sind (E-Government-Gleichwertigkeitsverordnung).[26] Als weiterer Meilenstein gilt die Volkszählung 2011, die durch die innerösterreichische Vernetzung als reine Registerzählung ohne Bürgerbefragungen effizient und kostensparend abgewickelt werden konnte. Zu den wichtigsten ersten Errungenschaften im Alltag des Government-to-Business-Sektors gehört Finanz online, das heute vollelektronische steuerliche Erklärungen ermöglicht.[24] Die jüngste zentrale Umstellung ist der elektronische Akt (ELAK), der im Behördenweg des Bürgers verwendet wird (One-Stop-Government).

Schweiz

In der Schweiz hatte die Bundeskanzlei schon 2006 die Pilotplattform Reference eGov CH (www.cyberadmin.ch) gestartet, um die Interoperabilität zu fördern. Diese wurde 2008 vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) übernommen, aber 2015 wieder eingestellt, da „der Pilot gezeigt hat, dass der Ansatz einer zentralen Datenhaltung und -pflege in der föderalen Schweizer Verwaltung kaum umsetzbar ist.“[27][28] Die Umsetzung der E-Government-Strategie Schweiz (24. Januar 2007) erfolgt „dezentral aber koordiniert“.[29] Die erste Rahmenvereinbarung wurde vom Bundesrat und von der Plenarversammlung der Konferenz der Kantonsregierungen (KdK) 2007 beschlossen, die zweite per 2012, die dritte folgt für 2016.[30]

Fachliches

Der Interoperabilitätsrahmen beginnt zunehmend auch in das Europäische Normungswesen einzugehen. So wurde die neue CEN/TR 15449 Geoinformation – Geodateninfrastrukturen (Teil 1: Referenzmodell, 2012) für ein gemeinsames Geoinformationssystem explizit im Bezug auf diesen Rahmen erstellt.[31]

Einzelnachweise

  1. a b c d e TOP 04 Anlage KoopGr Interoperabilisierung Abschlussbericht. (Memento vom 23. Januar 2015 im Internet Archive) (PDF) it-planungsrat.de. Stand: 5. Januar 2015 (Link nicht mehr verfügbar).
  2. EIF – European Interoperability Framework for pan-European eGovernment services. ec.europa.eu, Juni 2009.
  3. a b Serge Novaretti, W3C Consortium, IDABC, European Commission: IDABC Programme − European Interoperability Framework. (PDF) Präsentation im Rahmen European W3C Symposium on eGovernment, 2. Februar 2007 (w3c.es, englisch).
  4. Europäischer eGovernment-Aktionsplan 2011–2015 Einsatz der IKT zur Förderung intelligent, nachhaltig und innovativ handelnder Behörden (KOM/2010/0743 endg.) Brüssel, 15. Dezember 2010.
  5. EU-eGovernment-Aktionsplan 2016–2020 Beschleunigung der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung (COM/2016/0179 final) Brüssel, 19. April 2016.
  6. John Gøtze: European Interoperability Framework 2.0. Blogeintrag, gotze.eu, 19. Dezember 2010; abgerufen am 16. Februar 2015.
  7. Europäischer Interoperabilitätsrahmen: Kommission präsentiert neue Leitlinien für digitale öffentliche Dienste Pressemitteilung vom 23. März 2017.
  8. Europäischer Interoperabilitätsrahmen – Umsetzungsstrategie COM/2017/0134 final, 23. März 2017.
  9. European Union: Ministerial Declaration on eGovernment - the Tallinn Declaration. European Union, 6. Oktober 2017, abgerufen am 14. November 2022 (englisch).
  10. a b Controversial European Interoperability Framework Announced. In: PCWorld online, 16. Dezember 2010; abgerufen am 15. Februar 2015.
  11. a b Jochen Friedrich: The new European Interoperability Framework (EIF) – the attempt of an interpretation. In Jochen Friedrich’s Open Blog, 4. Januar 2011.
  12. a b Novaretti, W3C, IDABC 2007, Abschnitt Towards a revision, Folie 24 ff., insbesondere Folie 25 dazu, dass die europäische Interoperabilität bottom-up durch die Staaten aufgebaut werden soll.
  13. a b EU-Kommission veröffentlicht neuen Rahmen für Interoperabilität. heise open, 16. Dezember 2010.
  14. http://www.computerworlduk.com/blogs/open-enterprise/european-interoperability-framework-v2--the-great-defeat-3569018/glyn/ (Link nicht abrufbar)
  15. Gøtze: European Interoperability Framework 2.0. Abschnitt Quick overview of EIF v2.
  16. European Interoperability Framework 2.0. Abschnitt Key EIF observations.
  17. Vertritt Google, IBM, Oracle, Red Hat and Deloitte
  18. European Interoperability Framework – a bold move to spread the benefits of open standards and interoperability. (Memento vom 16. Februar 2015 im Internet Archive) (PDF) OpenForum Europe, Pressemitteilung, 16. Dezember 2010.
  19. Karsten Gerloff: Assessing the new European Interoperability Framework. Blogeintrag in Karsten on Free Software, 17. Dezember 2010, Abschnitt Conclusion.
  20. Ministerial Declaration on eGovernment approved unanimously in Malmö, Sweden, on 18 November 2009 (PDF) ec.europa.eu (pdf).
  21. Declaration on eGovernment 2009, Abschnitt Our Shared Objectives by 2015, 10: Invite third parties to collaborate on the development of eGovernment services.We will actively seek collaboration with third parties, for example businesses, civil society or individual citizens, in order to develop user-driven eGovernment services
  22. To help realise the full potential of the digital single market, Member States and the Commission must act together to implement the EIS, taking into account the EIF, in Digital Agenda actions.” COM(2010)744, 3. Proposed Actions, S. 8.
  23. Ana Lisboa, Delfina Soares: E-Government interoperability frameworks: a worldwide inventory. Tagungspapier CENTERIS 2014 – Conference on ENTERprise Information Systems / ProjMAN 2014 – International Conference on Project MANagement / HCIST 2014 – International Conference on Health and Social Care Information Systems and Technologies, in: Procedia Technology 16 (2014), Appendix A. IFs inventory, S. 646 ff (ganzer Artikel S. 638–648, Link auf den Artikel, PDF, sciencedirect.com, abgerufen am 14. Februar 2015, dort S. 10).
  24. a b Was bisher geschah. (Memento des Originals vom 7. Dezember 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.digitales.oesterreich.gv.at digitales.oesterreich.gv.at
  25. Architektur: Austrian Interoperability Framework / AIF 1.0.0 (englisch): Empfehlung reference.e-government.gv.at
  26. Rechtliche Rahmenbedingungen von E-Government in Österreich: E-Government-Gleichwertigkeitsverordnung. (Memento des Originals vom 15. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.digitales.oesterreich.gv.at digitales.oesterreich.gv.at
  27. Einstellung Pilotplattform Reference eGov CH (Memento vom 16. Februar 2015 im Internet Archive) cyberadmin.ch; abgerufen am 26. Februar 2015.
  28. Thomas Schärli, Peter Opitz; Interkantonale Arbeitsgruppe Dienste für Interoperabilität & Vernetzung (BS, TH, ZG): Arbeitsbericht 2011. (Memento vom 16. Februar 2015 im Internet Archive) (PDF) egovernment.ch; abgerufen am 26. Februar 2015.
  29. E-Government-Strategie Schweiz: Umsetzung. (Memento vom 16. Februar 2015 im Internet Archive) egovernment.ch
  30. Rahmenvereinbarung. (Memento vom 16. Februar 2015 im Internet Archive) egovernment.ch; abgerufen am 26. Februar 2015.
  31. CEN/TR 15449-1:2012, Normendetails, bdb.at;
    vgl. Technischer Bericht CEN/TR 15449-1, Oktober 2012, Abschnitt 5.5 Kombination des Europäischen Interoperabilitätsrahmens mit dem Architektur-Referenzmodell für Dienste, S. 16 (Inhaltsangabe (PDF; 218 kB) austrian-standards.at; abgerufen am 16. Februar 2015).

Read other articles:

Lech Kaczyński Presiden Polandia ke-4Masa jabatan23 Desember 2005 – 10 April 2010Perdana MenteriKazimierz MarcinkiewiczJarosław KaczyńskiDonald Tusk PendahuluAleksander KwaśniewskiPenggantiBronisław Komorowski (Pejabat)Wali kota WarsawaMasa jabatan18 November 2002 – 22 Desember 2005 PendahuluWojciech KozakPenggantiMirosław Kochalski (Pejabat)Menteri KehakimanMasa jabatan12 Juni 2000 – 4 Juli 2001Perdana MenteriJerzy Buzek PendahuluJerzy Buzek (Pejabat)Pe...

 

Untuk kegunaan lain, lihat IPA. Asosiasi Fonetik Internasional International Phonetic AssociationSingkatanIPATanggal pendirian1886PendiriPaul PassyTipeOrganisasi privatTujuanStudi ilmiah ilmu fonetikKantor pusat24 Holborn Viaduct, London, InggrisBahasa resmi Tidak ada secara peraturan[1] Inggris secara de facto[2]PemimpinMichael Ashby[3]Tokoh pentingDaniel JonesPeter LadefogedBadan utamaJournal of the International Phonetic AssociationSitus webAsosiasi Fonetik Internas...

 

Artikel ini sebatang kara, artinya tidak ada artikel lain yang memiliki pranala balik ke halaman ini.Bantulah menambah pranala ke artikel ini dari artikel yang berhubungan atau coba peralatan pencari pranala.Tag ini diberikan pada April 2016. National Oilwell VarcoJenispublik (NYSE: NOV)IndustrienergiKantorpusatHouston, Texas, Amerika SerikatWilayah operasiSeluruh duniaTokohkunciClay C. Williams(CEO)Pendapatan$22.869 jutaTotal aset$34.812 jutaSitus webwww.nov.com National Oilwell Varco (NYSE:...

Genus of beetles Rhynchophorus Rhynchophorus ferrugineus Scientific classification Domain: Eukaryota Kingdom: Animalia Phylum: Arthropoda Class: Insecta Order: Coleoptera Infraorder: Cucujiformia Family: Curculionidae Subfamily: Dryophthorinae Tribe: Rhynchophorini Genus: RhynchophorusHerbst, 1795 Species[1] 10 species; see text Synonyms Calandra[2] Cordyle Thunberg, 1797 Rynchophorus Herbst, 1795 (lapsus calami) Rhynchophorus, or common name palm weevils, is a genus of beetle...

 

City in Bavaria, Germany For the TV film, see Nuremberg (2000 film). For the city in Pennsylvania, see Nuremberg, Pennsylvania. Nürnberg redirects here. Not to be confused with Nürburg. For other uses, see Nürnberg (disambiguation). City in Bavaria, GermanyNuremberg Nürnberg (German)Nämberch (Mainfränkisch)CityNuremberg CastleSkylineFountainOpera HousePegnitz RiverView from Nuremberg Castle FlagCoat of armsLocation of Nuremberg Nuremberg Show map of GermanyNuremberg Show map o...

 

この記事は検証可能な参考文献や出典が全く示されていないか、不十分です。出典を追加して記事の信頼性向上にご協力ください。(このテンプレートの使い方)出典検索?: コルク – ニュース · 書籍 · スカラー · CiNii · J-STAGE · NDL · dlib.jp · ジャパンサーチ · TWL(2017年4月) コルクを打ち抜いて作った瓶の栓 コルク(木栓、�...

Voce principale: Eccellenza 2004-2005. Eccellenza Molise2004-2005 Competizione Eccellenza Molise Sport Calcio Edizione 13ª Organizzatore FIGC - LNDComitato Regionale Molise Luogo  Italia Cronologia della competizione 2003-2004 2005-2006 Manuale Il campionato italiano di calcio di Eccellenza regionale 2004-2005 è stato il quattordicesimo organizzato in Italia. Rappresenta il sesto livello del calcio italiano. Questi sono i gironi organizzati dal comitato regionale della regione Molise....

 

Archaeological site in Israel This article's lead section may be too short to adequately summarize the key points. Please consider expanding the lead to provide an accessible overview of all important aspects of the article. (October 2021) Tel Hadid is an archaeological site in Israel. Location and landscape Byzantine-period wine press and olive orchard on the lower terrace of Tel Hadid Tel Hadid is located on an isolated hill, 147 metres (482 ft) above sea level south of a tributary of ...

 

Untuk Provinsi Riau di daratan Sumatra, lihat Riau. Kepulauan RiauProvinsiTranskripsi bahasa Melayu • Arab Jawiكڤولاوان رياوDari atas ke bawah, kiri ke kanan; Jembatan Barelang, Pantai Trikora Bintan, Silat pengantin Lingga, Terminal Ferry Sekupang, Bandara Hang Nadim, dan Nongsa BenderaLambangMotto: Berpancang amanah, bersauh marwah(Melayu) Menjaga dan mempertahankan adat istiadat berlandaskan syara' guna menata masa depan yang lebih baik menuju cita-cita lu...

جزء من سلسلة مقالات حولالتصوف المفاهيم الشهادتان الصلاة الصوم الحج الزكاة الطهارة الشعر الصوفي علم النفس الصوفي الأبدال الإحسان الإنسان الكامل اللطائف الستة البقاء الدرويش الذوق السالك السلسلة العرفان العشق الفقير الفلسفة الصوفية القطب القلندر الكرامات الكشف الكون ال�...

 

Paolo ZanettiPaolo Zanetti ai tempi dell'AscoliNazionalità Italia Altezza186 cm Peso82 kg Calcio RuoloAllenatore (ex centrocampista) Termine carriera18 novembre 2014 - giocatore CarrieraGiovanili 1997-2000 Vicenza Squadre di club1 2000-2003 Vicenza45 (1)2003-2006 Empoli52 (2)2006-2007 Ascoli29 (1)2007-2010 Torino57 (1)2010→  Atalanta2 (0)2010-2011 Torino15 (0)2011-2012 Grosseto14 (0)2012-2013 Sorrento23 (1)[1]2013-2014 Reggiana...

 

Community of Canadians of Indian descent or with Indian citizenship Indian Canadians redirects here. For the Indigenous peoples of Canada, see Indigenous Canadians. For Canadians with ancestry to the Indian Subcontinent, see South Asian Canadians. Ethnic group Indo-CanadiansIndo-Canadiens (French)Indian ancestry in Canada (2016)Total population1,858,755[1][a]5.1% of the Canadian population (2021)Regions with significant populationsToronto • Vancouver • Calgary • Edm...

Nettuno B.C. 1945Baseball Segni distintiviUniformi di gara Casa Trasferta Colori sociali Blu, rosso e bianco Dati societariCittàNettuno Nazione Italia ConfederazioneCEB FederazioneFIBS CampionatoSerie A Fondazione1945 PresidenteFabio Bonifazi AllenatoreFabrizio Ludovisi Palmarès Scudetti17 Coppe Italia4 Coppe dei Campioni7 Coppe CEB3 Impianto di gioco Stadio Steno Borghese 8.000[1] posti L'A.S.D. Nettuno B.C. 1945 è una società italiana di baseball con sede a Nettuno. La ...

 

سيساميا تقسيم إداري البلد اليونان  [1] إحداثيات 40°57′29″N 23°25′29″E / 40.958055555556°N 23.424722222222°E / 40.958055555556; 23.424722222222   السكان التعداد السكاني 330 (resident population of Greece) (2021)493 (resident population of Greece) (2001)487 (resident population of Greece) (1991)329 (resident population of Greece) (2011)  الرمز الجغرافي 734270  �...

 

Eyeglasses issued by the American military to its service members This article needs additional citations for verification. Please help improve this article by adding citations to reliable sources. Unsourced material may be challenged and removed.Find sources: GI glasses – news · newspapers · books · scholar · JSTOR (May 2024) (Learn how and when to remove this message) GI glasses, gray cellulose acetate, 1960s design Army issue glasses from the mid-19...

Artikel ini sebatang kara, artinya tidak ada artikel lain yang memiliki pranala balik ke halaman ini.Bantulah menambah pranala ke artikel ini dari artikel yang berhubungan atau coba peralatan pencari pranala.Tag ini diberikan pada November 2022. Poet on a Business TripSutradaraJu AnqiProduserLi ZhenhuaSkenarioJu AnqiPemeranShuPenata musikLi Yuan Ma YuanyuanSinematograferJu AnqiPenyuntingWang KangTanggal rilis 2015 (2015) (IFFR) Durasi103 minutesNegaraChinaBahasaMandarin Uyghur ...

 

Highway in Connecticut Route 190Route informationMaintained by CTDOTLength28.27 mi[1] (45.50 km)Existed1932–presentMajor junctionsWest end Route 75 in SuffieldMajor intersections I-91 in Enfield Route 83 in Somers Route 32 in Stafford I-84 in UnionEast end Route 171 in Union LocationCountryUnited StatesStateConnecticutCountiesHartford, Tolland Highway system Connecticut State Highway System Interstate US State SSR SR Scenic ← Route ...

 

Campionati europei di ciclismo su pista - Scratch femminile Competizione Campionati europei di ciclismo su pista 2018 Sport Ciclismo su pista Edizione 5ª Organizzatore UEC Date dal 3 agosto Luogo Glasgow Discipline Scratch femminile Impianto/i Commonwealth Arena and Sir Chris Hoy Velodrome Cronologia della competizione Berlino 2017 Apeldoorn 2019 Manuale Voce principale: Campionati europei di ciclismo su pista 2018. Europei su pista a Glasgow 2018 Cronometro uomini donne Keirin uomini d...

دي رويتر الإحداثيات 42°45′30″N 75°53′04″W / 42.7584°N 75.88436°W / 42.7584; -75.88436   [1] تاريخ التأسيس 1798  تقسيم إداري  البلد الولايات المتحدة[2]  التقسيم الأعلى مقاطعة ماديسون  خصائص جغرافية  المساحة 0.955359 كيلومتر مربع0.890881 كيلومتر مربع (1 أبريل 2010)  عدد الس...

 

Finale de laCoupe des coupes1980-1981 Le Rheinstadion, hôte de la finale. Contexte Compétition Coupe des coupes 1980-1981 Date 13 mai 1981 Stade Rheinstadion Lieu Düsseldorf,Allemagne de l'Ouest Affluence 4 750 spectateurs Résultat Dinamo Tbilissi 2 - 1 Carl Zeiss Iéna Mi-temps 0 - 0 0 Acteurs majeurs Arbitrage Riccardo Lattanzi Navigation Finale 1979-1980 Finale 1981-1982 modifier  La finale de la Coupe d'Europe des vainqueurs de coupe 1980-1981 est la 21e finale de la C...